E-Mail-Provider

Test: Sicherheit bei E-Mail-Anbietern

Spätestens seit den Enthüllungen von Edward Snowden über den US-Geheimdienst NSA interessieren sich viele Internetnutzer für die Sicherheit ihrer E-Mails. Gerade große Anbieter setzen bei der Verschlüsselung aber noch immer auf veraltete Verfahren.
Von dpa / Jennifer Buchholz

Große Anbieter bieten leisten sich häufig Patzer Große Anbieter leisten sich häufiger Patzer
Bild: dpa
Viele große E-Mail-Provider verschlüsseln die elektronische Post ihrer Nutzer schlecht oder gar nicht. Wer viel Wert auf sichere Nachrichten legt, kann sich stattdessen bei kleineren, kosten­pflichtigen Dienst­leistern umsehen: Diese achten oft mehr auf eine gute Ver­schlüssel­ung. Das berichtet die Computer­zeit­schrift c't (Ausgabe 4/2014) nach einem Test von 16 E-Mail-Anbietern.

Genau hinschauen müssen Nutzer aber auch bei kleinen Providern: Einige Kandidaten verraten den Angaben nach wenig bis gar nichts über sich oder über den Standort ihrer Server.

Auch große Anbieter patzen bei der Sicherheit

Große Anbieter bieten leisten sich häufig Patzer Große Anbieter leisten sich häufiger Patzer
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Die großen Anbieter leisten sich dagegen häufig Patzer bei den ein­ge­setzten Ver­schlüsselungs­techniken. Manche Dienste verschicken beispielsweise E-Mails über veralteten Verfahren, die für Angreifer oder Sicher­heits­behörden relativ leicht zu knacken sind. Auch die Technik Forward Secrecy, mit der abgefangene E-Mails auch später nicht ent­schlüsselt werden können, wird längst nicht von allen Anbietern eingesetzt. Einige Anbieter wollen in den kommenden Monaten aber auf sicherere Verfahren umsteigen.

Selbst ein vorbildlich agierender Anbieter ist aber keine Garantie für sichere E-Mails - schließlich kann auch der Provider des Empfängers eine mögliche Schwachstelle sein. Hundertprozentig geschützte Nachrichten gibt es daher nur, wenn der Nutzer die Nachrichten über Client-Software auf seinem PC selbst verschlüsselt. Die Ver­schlüsselung beim Provider bleibt aber trotzdem wichtig, etwa für den Schutz sogenannter Metadaten wie Absender und Empfänger.

Anderswo zeigen die E-Mail-Provider den Angaben nach weniger Schwächen. Eine relativ komfortable Web-Oberfläche zum Abrufen der Mails gibt es zum Beispiel fast überall, nur die Suchfunktion macht bei einigen Anbietern Probleme. Zu­ver­lässige Spam-Filter sind inzwischen Standard. Einzelne durch­rutschende Werbe- oder Phishing-Mails kann aber kein Anbieter verhindern.

In unserem Ratgeber haben wir für Sie zusammengefasst, wie es mit der Sicherheit bei bekannten Freemailern steht.

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