Neuvorstellung

Mediatek Helio X20: Mobil-Prozessor mit 10 Kernen und Tri-Cluster

Anfang des kommenden Jahres sollen erste Geräte mit dem neuen Deca-Core-Chip von Mediatek auf den Markt kommen. Der Helio X20 ist der weltweit erste 10-Kern-Mobilprozessor mit Tri-Cluster. Gefertigt wird er im 20-Nanometer-Verfahren.
Von Rita Deutschbein

Mediatek Helio X20: Mobil-Prozessor mit 10 Kernen und Tri-Cluster Mediatek Helio X20 vorgestellt
Bild: Mediatek
Nach Hexa-Core- und Octa-Core-CPUs kommt mit dem Mediatek Helio X20 ein neuer Player auf den Markt, der gleich über 10 Kerne verfügt. Bei dem Chip handelt es sich um den weltweit ersten Deca-Core-Mobilprozessor mit Tri-Cluster, der von der Taiwan Semiconductor Manufacturing Company (TSMC) im 20-Nanometer-Verfahren gefertigt wird.

Mediatek Helio X20: Mobil-Prozessor mit 10 Kernen und Tri-Cluster Mediatek Helio X20 vorgestellt
Bild: Mediatek
Der Prozessor setzt sich aus insgesamt drei Kern-Clustern zusammen (Tri-Cluster), die je nach Anforderung an das Gerät (big.Little-Prinzip) geschaltet werden. Ein Cluster besteht dabei aus zwei Cortex-A72-Kernen mit einer maximalen Taktfrequenz von 2,5 GHz - den derzeit leistungsstärksten Kernen von ARM. Die übrigen zwei Cluster sind mit jeweils vier Cortex-A53-Kernen bestückt, die - wieder in Abhängigkeit an die benötigte Rechenleistung - unterschiedlich getaktet sind. Für Aufgaben mit mittleren Leistungsansprüchen gibt es eine auf 2,0 GHz getaktete Vierer-Kombi. Leichte Aufgaben und einen eher stromsparenden Betrieb sollen hingegen vier weitere, auf 1,4 GHz getaktete Kerne bewältigen.

Mediatek stellt zum Marktstart des Helio X20 im Dezember (in ersten Geräten ab 2016) ein Upgrade auf Corepilot 3.0 bereit. Bei Corepilot handelt es sich um einen Algorithmus, der die Auslastung der Rechenkerne anhand der Anforderungen regelt. So kann die Rechenlast zwischen Haupt- und Grafikprozessoren unter Berücksichtigung von Batterieverbrauch und thermischen Effekten entsprechend verteilt werden. Die Folge ist laut Mediatek eine hohe Rechenleistung bei nur geringer Wärmeemission und ein im Vergleich zu herkömmlichen Dual-Cluster-Architekturen um bis zu 30 Prozent gesenkter Energieverbrauch.

Schnelles LTE und Optimierungen bei Multimedia

Mediateks Helio X20 verfügt über ein integriertes LTE-Cat.6-Modem und ermöglicht so Geschwindigkeiten von bis zu 300 MBit/s im Downstream. Zudem ist der neue Mobilprozessor WLAN-ac-fähig, unterstützt Auflösungen von bis zu 2 560 mal 1 600 Pixel sowie den Einsatz von zwei Haupt-Kameras inklusive einer eingebauten 3D-Engine. Als Grafikeinheit kommt die neue Mali T800 zum Einsatz, die mit 700 MHz getaktet ist und im Vergleich zur Grafikeinheit des Vorgängerchips Helio X10 eine um 40 Prozent höhere Leistung bei ebenfalls 40 Prozent Energieersparnis bringen soll.

Die Unterstützung der 120-Hz-Technologie bei Displays soll für eine scharfe Bild- und Textdarstellung sowie schnelle Reaktionszeiten beim Surfen im Internet ohne Ghosting- oder Nachzieheffekte sorgen. Ein zusätzlicher Cortex-M4-Chip steuert als Co-Prozessor die Wiedergabe von MP3s und regelt die Sprachsteuerung sowie die Sensoren des Endgerätes. Der Sensor-Hub ist laut Mediatek dabei mit einer eigenen isolierten Niedrig-Stromversorgung ausgestattet, wodurch die Akkulaufzeit verlängert werden soll.

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