Netztest

Mobiles Internet im Netz von o2 im Test

In den vergangenen Wochen waren wir mit zwei Smartphones unterwegs, um den mobilen Internet-Zugang im o2-Netz zu testen. Besonders spannend waren die Messungen in diesem Jahr, da die Kunden seit einigen Monaten auch National Roaming zur Verfügung haben.
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o2 baut sein LTE-Netz zwar sehr konsequent aus. Dennoch sind die Kunden in vielen Regionen noch auf UMTS und GSM angewiesen. Hier zeigt sich deutlich, wie wichtig das National Roaming für den Münchner Netzbetreiber ist, denn sehr oft haben wir im Test "o2-de+" als Kennung im Handy-Display gelesen, was auf das Netzroaming bei E-Plus hindeutet.

Datenblätter

In Mörfelden-Walldorf, südlich von Frankfurt am Main, hatten wir zwischen 8 und 9 MBit/s im Downstream und 3,5 bis 4 MBit/s im Upstream im National Roaming zur Verfügung. Die Ansprechzeiten lagen bei 56 bis 70 ms. In Ludwigshafen, wo wir das o2-eigene 3G-Netz empfangen haben, kamen wir auch 13 bis 15 MBit/s im Downstream, 2,3 bis 2,9 MBit/s im Upstream und Pingzeiten zwischen 57 und 66 ms. Ähnliche Werte erzielten wir in Lindau am Bodensee (10,45 bis 11,58 MBit/s bei Downloads, 2,6 bis 2,87 MBit/s bei Uploads, Pingzeiten 50 bis 60 ms). o2 und E-Plus bieten seit dem Frühjahr National Roaming an o2 und E-Plus bieten seit dem Frühjahr National Roaming an
Foto: Telefónica

GPRS und EDGE bleiben Sorgenkinder

Dank National Roaming müssen o2-Kunden deutlich seltener als noch vor wenigen Monaten über GPRS oder EDGE im Internet surfen. Der Zugang ist allerdings auch kaum nutzbar, wie sich im Test im hessischen Spessart gezeigt hat. So erreichten wir über EDGE nur 40 bis 80 kBit/s im Downstream, 20 bis 30 kBit/s im Upstream und bei Pingzeiten von 416 bis 596 ms konnte man eher von einem World Wide Wait anstelle eines World Wide Web sprechen.

Besser waren die Ergebnisse in Städten wie Frankfurt am Main oder Ravensburg, wo o2 auch mit UMTS und LTE verfügbar ist. Das könnte damit zusammenhängen, dass die meisten Kunden über 3G und 4G online sind, so dass die GSM-Zellen weniger stark ausgelastet sind als in ländlichen Gebieten, die nur mit 2G versorgt sind.

Fazit: Dank National Roaming Sprung nach vorne

Der mobile Internet-Zugang bei o2 ist deutlich besser als noch vor einem Jahr. Das hängt zum einen mit dem weiteren LTE-Ausbau zusammen, zum anderen aber auch mit dem National Roaming. So steht UMTS von E-Plus nun in vielen Gebieten zur Verfügung, die von o2 bislang nur mit GSM und somit mit GPRS und EDGE für den Internet-Zugang abgedeckt wurden.

Die LTE-Abdeckung bleibt noch hinter der der Deutschen Telekom und von Vodafone zurück. Dabei baut die Telekom ihren Vorsprung durch eigenen engagierten Netzausbau weiter aus, während o2 längerfristig Vodafone auf den Fersen sein könnte. Die Düsseldorfer bauen ihr 4G-Netz nämlich anders als o2 und Telekom derzeit nicht mehr ganz so konsequent in die Fläche aus.

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