Verunsicherung

Preiserhöhungen bei o2: Noch kein fester Zeitplan

Die Meldung des Tages sind bei o2 geplante Preis­erhö­hungen um bis zu 10 Prozent in diesem Früh­jahr. Wir haben uns in der Szene umge­hört.
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Für Aufre­gung sorgte heute die Meldung der Wirt­schafts­zei­tung "Handels­blatt", wonach o2 eine Preis­erhö­hung um etwa 10 Prozent für das Früh­jahr plant. Was bedeutet das nun konkret? Wir haben uns in der Szene umge­hört.

Kein tagge­nauer Termin

Offenbar gibt es bei o2 gar keinen "festen Termin", an dem alle Preise umge­stellt werden. Neue Preise, so mit den Vorgängen vertraute Szene­kenner, könnte es je nach Marke und Anbieter "phasen­weise" geben, weil das auch von der Soft­ware-Logistik gar nicht anders reali­sierbar wäre. Zunächst sollen neue Preise für Neukunden gelten. Losgehen könnte es dabei mit Prepaid, Post­paid (Lauf­zeit­ver­träge) könnten später folgen.

Keine lineare Preis­erhö­hung

o2 hat Preiserhöhungen angekündigt. Wie könnten diese im Detail aussehen? o2 hat Preiserhöhungen angekündigt. Wie könnten diese im Detail aussehen?
Fotos: o2/teltarif.de, Montage: teltarif.de
Es soll auch keine lineare Preis­erhö­hung werden. Ein Beispiel: Ein Tarif A kostete bis zuletzt 10 Euro und würde künftig 11 Euro (= 10 Euro +10%) kosten, bei glei­chem Inhalt. Im Gegen­teil: Die ange­dachten neuen Tarife sollten schon mehr Daten­volumen, mehr Daten­geschwin­dig­keit oder ein anderes "Bonbon" erhalten: Diese Vorge­hens­weise kennen wir schon von Voda­fone oder der Telekom.

Zunächst nur Neukunden

Die neuen Tarife sollen für Kunden gelten, die einen Vertrag abschließen - auch wenn sie vorher schon Kunde gewesen waren oder noch sind. Bestand­sta­rife scheint o2 vorerst nicht anfassen zu wollen, weil das ja auto­matisch ein außer­ordent­liches Kündi­gungs­recht (im Volks­mund "Sonder­kün­digungs­recht") mit sich brächte. Denkbar wäre aber, dass zu einem noch späteren Zeit­punkt Bestands­kunden ein "Upgrade-Angebot" bekommen könnten, das dann etwas teurer wäre, dafür aber irgend­welche Boni (= mehr Daten, mehr Down­load-Geschwin­dig­keit etc.) enthält.

Für o2-Kunden gilt: Ruhe bewahren

Für Bestands­kunden besteht also aktuell kein Grund zur Panik. Es kann sinn­voll sein, schon heute den eigenen Vertrags­bestand durch­zusehen und zu prüfen, welche Karten und Rufnum­mern zu welchem Vertrag gehören und ob sie noch genutzt oder gebraucht werden. Soll ein Vertrag beendet werden, sind die Rest­lauf­zeiten und Kündi­gungs­fristen zu prüfen.

Sollte beim Kunden ein Anruf von der Kunden­betreuung mit einem "neuen Angebot" kommen, ist erhöhte Vorsicht geboten. Was wird da genau ange­boten? Was ist der neue Preis und was ist darin enthalten und was nicht (mehr)?

Alter­native bei o2-Service-Provi­dern?

Wem künf­tige Original-o2-Ange­bote nicht (mehr) zusagen, könnte bei anderen Anbie­tern im o2-Netz von Service-Provi­dern wie freenet (früher Mobilcom-Debitel) oder 1&1-Dril­lisch fündig werden, sofern nicht auch diese ihre Preise erhöhen. Bei Tarif­abschluss im Netz von 1&1-Dril­lisch ist zusätz­lich zu beachten, dass im Laufe des Jahres 2023 das neue Netz von 1&1 startet und dann bishe­rige Bestands­kunden bis spätes­tens Ende 2025 ins neue Netz umge­zogen werden müssen. Ob das "neue" Netz von 1&1 dem Kunden die gleiche Netz­qua­lität und Abde­ckung bietet, ist nicht sicher. So wird 1&1 künftig seine Kunden alleine mit 5G versorgen müssen, d.h. wo 1&1 noch kein 5G hat, werden diese Kunden vorerst kein 5G mehr haben, weil das 1&1-o2-Roaming nur noch 2G und 4G beinhalten wird. Zudem ist dieser National-Roaming-Vertrag zeit­lich befristet.

Alter­native andere Netze?

Wo die Netz­ver­sor­gung mit o2 noch nicht so ideal ist, könnte es eine Über­legung sein, über einen Anbie­ter­wechsel ins Netz von Voda­fone oder das der Telekom nach­zudenken. Je nach Anfor­derungs­profil gibt es auch in den als "teuer" verru­fenen Netzen durchaus bezahl­bare Alter­nativen.

Und was machen Telekom und Voda­fone?

Wir haben auch bei Telekom und Voda­fone nach­gefragt. Die Telekomn formu­liert es so: "Auch bei der Telekom machen sich trotz einer voraus­schau­enden Einkaufs­politik die höheren Tief­bau­kosten und gestie­genen Ener­gie­preise bemerkbar. Wir halten uns bei unserer künf­tigen Tarif­gestal­tung alle Optionen offen."

Bei Voda­fone sind „die Preise für Tele­kom­muni­kati­ons­dienst­leis­tungen in den vergan­genen Jahren stetig güns­tiger geworden. Zu künf­tigen Entwick­lungen bei der Preis­gestal­tung können wir übli­cher­weise keine Aussage treffen.“

Tarifal­ter­nativen im o2- oder einem anderen Netz finden Sie in unserem Tarif­ver­gleich.

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