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Retrotest: Funkruf per Pager

Neben den klassischen Handy-Netzen gibt es weitgehend unbemerkt weiteres Funknetz. Im ersten Teil stellen wir Pager-Dienste und Geräte vor.
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Ein Cityrufempfänger kann wahlweise für regional begrenzte Rufzonen oder bundesweit eingebucht werden. Regionale Kunden können per Telefonanruf (01640-Cityrufnummer gefolgt von einer Geheimzahl, die beim Kauf auf dem Typenschild des Empfängers zu finden ist) jederzeit ihre Rufzone wechseln. Sind sie in Zone 15 eingebucht, halten sich aber in Zone 10 auf, gehen ankommende Nachrichten höchstwahrscheinlich verloren, wobei die Grenzen benachbarter Rufzonen nicht hart verlaufen, sondern sich durchaus überlappen können. Folgende Rufzonen sind möglich:

10 Hamburg-Flensburg

11 Bremen-Emden

12 Rostock-Neubrandenburg

13 Bielefeld-Osnabrück

14 Hannover-Kassel

15 Berlin-Cottbus

16 Düsseldorf-Dortmund

17 Köln-Bonn

18 Frankfurt-Giessen

19 Erfurt-Dresden

20 Mannheim-Saarbrücken

21 Nürnberg-Würzburg

22 Stuttgart-Karlsruhe

23 Freiburg-Kempten

24 München-Augsburg

25 Regensburg-Passau

Auch das Funkrufnetz von e*message ist nicht flächendeckend verfügbar, weiße Flecken sind abseits der Ballungsgebiete oder in dicht bewaldeten Regionen möglich (z.B. zwischen Neustadt/Weinstraße und Kaiserlautern in einem langen Tal.)

Drei Vorwahlen - alle erreichbar?

Als die Deutsche Bundespost noch vom Fernmeldemonopol geschützt wurde, waren Rufnummern kein Problem. So wurden die Vorwahlen 0164, 0168 und 0169 für Funkrufdienste vergeben. Diese Nummern sind nicht über alle Call-by-Call-Anbieter zu erreichen. Im Falle einer Preselection sollte einfach 01033 (Deutsche Telekom) vor die Rufnummer gesetzt werden, die Call-by-Call Tarife anderer Anbieter können höher (!) sein, so berechnet Arcor für die Anwahl von 0164 von vorneherein 19,9 Cent pro Minute, während sich die Telekom mit 6,2 Cent pro 30 Sekunden begnügt. Die aktuelle Tabelle finden Sie auf unserer Paging-Rufnummern-Seite.

Alternative Carrier sollten wenigstens die Vorwahlen 0164 und 0168 erreichen können, falls nicht, könnte eine Calling-Card (z.B. T-Card) helfen. Die Vorwahl 0169 wird für diverse (analoge oder ISDN)-Modemzugänge verwendet, die aufgrund der "langsamen" Geschwindigkeit von 2 400 Bit/s (!) sogar mit einem IP-basierten Telefonanschluss funktionieren sollten.

Cityrufnummern sind (ohne Vorwahl) immer siebenstellig.

Nur-Ton Empfänger werden nur unter der Vorwahl 0164 erreicht.

Ist eine Cityrufnummer für Text (maximal 80 Zeichen) oder Numerik (Ziffern) freigeschaltet, wird mit der Vorwahl 0164 die übertragene Rufnummer des Anrufers übermittelt. Fehlt diese Nummer, bittet das System um die Eingabe einer Nachricht. Das gleiche passiert, wenn man die Vorwahl 0168 verwendet.

Eine Nachricht kann aus Ziffern (0-9) oder dem Stern (*) bestehen und wird mit # abgeschlossen. Mit Hilfe des Sterns lassen sich Sonderzeichen übertragen:

*1 U (für Uhrzeit z.B. 12U30)

*2 Leerstelle (z.B. 30 12345)

*3 - (z.B. 030-12345)

*4 ( (Klammer auf, z.B. (030) 12345)

*5 ) (Klammer zu)

*6 EUR (für Preisangaben 30 EUR)

*7 % (Prozent)

*8 . (Punkt)

*9 + (plus)

*0 / (Schrägstrich z.B. 030/12345)

Als extra Sonderzubehör wurde von der Bundespost ein spezielles Eingabegerät mit dem Namen Tipsend verkauft. Es erlaubt, ganze Texte vorzuspeichern und bei Bedarf per Tonwahl zu übertragen, die Tastatur war allerdings alphabetisch angeordnet und nicht nach dem üblichen QWERTZ-Standard. Solche Geräte sind noch antiquarisch zu erstehen, funktionieren aber im Netz tadellos.

Im zweiten Teil unseres Tests lesen Sie, auf welch vielfache Weise Nachricht an einen Pager verschickt werden können, was der Expresszugang bringt und welches Fazit wir gezogen haben.

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