Sicherheit

Pokémon-Go-Verbote weltweit: Das steckt dahinter

Fast überall auf der Welt spielen Menschen mit ihren Handys Pokémon Go. Doch eben nur fast, denn in manchen Ländern ist die beliebte virtuelle Monsterjagd verboten oder nur eingeschränkt möglich.
Von Marleen Frontzeck-Hornke mit Material von dpa

Kleine Monster, große Wirkung - mehrere Pokmon-Go-Verbote weltweit Kleine Monster, große Wirkung - mehrere Pokémon-Go-Verbote weltweit
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In mehreren Ländern dürfen die Menschen nicht mehr oder nur noch eingeschränkt das weltweit beliebte Handyspiel Pokémon Go spielen. Im Iran wurde das Spiel mit den kleinen Monstern aus Sicherheits­gründen komplett verboten. Die Sicherheitsbehörden und die Abteilung für Internet-Kriminalität seien einstimmig zu dem Ergebnis gekommen, dass Pokémon Go ein gefährliches Spiel sei und daher verboten werden müsse, erklärte die Staatsanwaltschaft laut Medienberichten. Der Zugang zu der App wurde blockiert. Wie viele Internetnutzer im Land bereits auf virtuelle Monsterjagd gehen, ist unklar - laut Staatsanwaltschaft sind es nur wenige.

Auch Malaysias oberste islamische Autoritäten haben den Muslimen des südostasiatischen Landes das weltweit beliebte Handyspiel Pokémon Go verboten. Die Bevölkerung solle davor bewahrt werden, von dem Spiel verdorben zu werden, heißt es in einem verkündeten Beschluss des Muftis der malaysischen Bundesterritorien. Das Spiel könne die Privatsphäre gefährden und zu Sucht sowie emotionalen Störungen führen. Gut 60 Prozent der mehr als 30 Millionen Einwohner Malaysias sind Moslems, der Islam ist dort Staatsreligion.

Internationaler Hype, aber nicht bei allen

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In Thailand forderte die Militärregierung dazu auf, in der Nähe von Wahllokalen auf Pokémon Go zu verzichten. Das Spiel ist kürzlich in Thailand auf den Markt gekommen, einen Tag vor dem Referendum über eine neue Verfassung. "Die Menschen sollten es unterlassen, nahe Wahllokalen zu spielen - auch, wenn ein "seltenes" Pokémon dort auftauchen sollte", sagte der Wahl-Beauftrage Supachai Somcharen.

Mit dem Smartphone-Spiel Pokémon Go von Nintendo gehen Spieler in der realen Welt auf die Suche nach kleinen virtuellen Monster-Figuren, die sie einfangen, trainieren und gegeneinander kämpfen lassen können. Das Spiel hat einen internationalen Hype ausgelöst.

An bestimmten Orten und in bestimmten Situationen wird die Nutzung von Pokémon Go auch hierzulande kritisch betrachtet. Ein komplettes Verbot gibt es zwar nicht, aber das Spielen von Pokémon Go beispielsweise auf Friedhöfen oder einer Holocaust-Gedenkstätte hat einen üblen Beigeschmack und ist nicht gerne gesehen - dies ist verständlich. Spieler sollten sich daher gut überlegen, ob es zu diesen Orten keine Alternativen gibt. Außerdem hat der Entwickler Niantic bei Pokémon Go eine Funktion integriert, über die sich unangebrachte Orte melden lassen.

Weitere Risiken und Nebenwirkungen des Hypes um Pokémon Go wie ein leer gesaugter Akku haben wir bereits in einer früheren Meldung genannt.

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