Ministerpräsident Kretschmann will umfassenden Netzausbau
Ministerpräsident Winfried Kretschmann hat die Digitalisierung des Landes zur Chefsache erklärt. Auch der Schwarzwald soll ausgebaut werden.
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Lange Zeit kam der Netzausbau von Glasfaser oder Mobilfunk nicht voran. Politiker machen den Ausbau jetzt zur Chefsache und erklären auch warum. Zum Beispiel der Ministerpräsident von Baden-Württemberg, Winfried Kretschmann (Grüne).
„Ein flächendeckendes glasfaserbasiertes und gigabitfähiges Breitbandnetz ist die künftige Lebensader für Innovation, Wirtschaftskraft und Lebensqualität. Deshalb begrüße ich die gemeinsame Initiative der Region Stuttgart und der Deutschen Telekom sehr, den umfassenden Ausbau mit einem ambitionierten, aber notwendigen Zeitplan umzusetzen“, sagte der grüne Ministerpräsident Winfried Kretschmann dazu.
Ministerpräsident Winfried Kretschmann hat die Digitalisierung des Landes zur Chefsache erklärt. Auch der Schwarzwald soll ausgebaut werden.
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Kretschmann: Lebensader für Lebensqualität
Ministerpräsident Kretschmann hat nichts gegen Kritik im Wettbewerb, "sie muss uns zu Höchstleistung anspornen!" Was er gar nicht gut findet, ist diese „Nicht in meinem Hinterhof“-Mentalität, die auf englisch "NIMBY" (Not-In-My-Back-Yard) genannt wird.
"Wenn wir es schaffen wollen, brauchen wir die Infrastruktur, brauchen wir auch 5G. Der Wohlstand in Deutschland sei kein Selbstläufer. Die Digitalisierung pflügt alle Branchen unseres Landes um. Wir müssen uns neu erfinden, Neues erproben, uns weiterbilden. Wir sind Teil eines Wandels und ein Teil der Lösung unserer Probleme. Wirtschaft, Bürgerschaft und Politik brauchen eine exzellente digitale Infrastruktur."
Deswegen hängt sich die Landesregierung sich rein, wir wollen Breitband im ganzen Land und auch da, wo sich der Ausbau nicht so lohnt. Vernetzte Maschine, Autos, medizinische Produkte. Das sind Kernbranchen des Landes. Also brauchen wir auch Glasfaser, auch jede Milchkanne braucht sie. Das gehöre zum Charme dieses Landes.
In Baden-Württemberg könnte man "nirgendwo der Nase lang hinfallen, ohne an einem Weltmarktführer vorbeizufallen".
Kritiker sehen sich von einer schwarz-grün-Magenta-nen Koalition regiert, der Plakatträger weist darauf hin, dass er kein Mitglied von diagnose:funk ist.
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Breitband ist nicht alles
Breitband ist ungeheuer wichtig, aber Breitband ist nicht alles, es brauche noch mehr.
Der Politiker nennt Beispiele: "Startup BW", ein Projekt, wo sich Startups zusammen finden, unterstützt von wichtigen Banken im Land, das attraktiver für Investoren und für die Arbeitsplätze der Zukunft sein soll. Kretschmann will, dass künftig über Stuttgart geredet wird, wie heute über Berlin.
In der Arena 2036 in Vaihingen (bei Stuttgart) treffen sich interdisziplinäre Startups, machen mal "richtig was neues".
In Tübingen (bei Stuttgart) gibt es das Cybervalley, dort wurde ein Forschungszentrum für künstliche Intelligenz aus dem Boden gestampft.
Kretschmann empfahl, sich die Ausstellung "Open Codes" im ZKM in Karlsruhe unbedingt anzuschauen, wo Wissenschaft, Kunst und Bildung verschmelzen.
Über 30 Milliarden vernetzte Dinge, Schulen, Milchkannen oder Lesebrillen, die Daten sammeln und verarbeiten und senden: "Ein gutes Netz", so Kretschmann, "ist die zentrale Infrastruktur unserer Zeit."
In einem aufwändigen Verfahren wurde die Deutsche Telekom von Politik und Gemeinden rund um Stuttgart für den Glasfaserausbau "ausgewählt". Das Land Baden-Württemberg hat aber noch mehr vor.