Handy-Knigge: So gehen Sie Ihren Mitmenschen nicht auf den Keks
Persönliche Kommunikation hat Vorrang
Selbst beim Treffen mit Freunden oder beim Meeting mit Geschäftspartnern oder Kollegen legen viele ihr Smartphone nicht aus der Hand - teilweise schreiben sie sogar währenddessen Nachrichten, überprüfen ihren E-Mail-Eingang oder surfen in sozialen Netzwerken. Dieses Verhalten ist äußerst unhöflich. Dem Gesprächspartner wird hierdurch ein starkes Desinteresse vermittelt. Deshalb gilt bei Treffen mit anderen Menschen: Die persönliche Kommunikation von Angesicht zu Angesicht hat stets Vorrang. Darüber hinaus sollte das Telefon währenddessen in der Tasche bleiben und nicht auf den Tisch gelegt werden.
Smartphones im Kino, Theater und bei Konzerten
Selfies sind der neue Trend. Aber nicht alle Fotos sollten im Internet veröffentlicht werden
Bild: dpa
Jeder kennt den Spot, der vor dem Kinofilm gezeigt wird, mit dem die Zuschauer zum Aus- oder Stummschalten des Handys bewegt werden sollen. Zwar wird hier vornehmlich auf die Geräuschbelästigung
hingewiesen, wiederum kann im Kino oder Theater ein leuchtendes Display den Sitznachbarn ebenso stören.
Auch das ununterbrochene Filmen eines Musikkonzertes kommt bei den anderen Gästen nicht gut an. Nicht nur, dass ihre Sicht durch das hochgehaltene Display gestört wird. Das Display kann darüber hinaus zusätzlich blenden.
Regeln beim Chatten
Auch beim Chatten via IM-Dienste oder in sozialen Netzwerken sollten stets die Regeln der Höflichkeit beachtet werden. Zwar geht es bei diesem Kommunikationsweg in der Regel stets etwas lockerer als beispielsweise per E-Mail zu, dennoch sollte weder auf eine Begrüßung noch auf eine Verabschiedung verzichtet werden. Auch die korrekte Rechtschreibung - die manchmal unter der Autokorrektur leidet, da teilweise Wörter komplett ausgetauscht werden - ist beim Chatten nicht außer Acht zu lassen.
Auch No-Gos gibt es bei Kurznachrichten und Chats: Es sollten zum Beispiel auf diesem Weg weder das Ende einer Beziehung angekündigt noch das Beileid für einen Todesfall bekundet werden. Persönlicher wäre hier ein Anruf, wenn ein Kondolenz-Besuch nicht möglich ist.
Durch falsche Rechtschreibung kann es schnell zu Missverständnissen kommen
Bild: teltarif.de
Auch eine eingehende Nachricht sollte nicht "mal eben abgefertigt" werden. Dieses Verhalten kommt
beim Gegenüber ebenso als unhöflich an wie das Ignorieren der Nachricht oder das zu lange
Hinauszögern der Antwort.
Fotos und Videos im öffentlichen Raum
Fotos und Videofilme können zwar später eine schöne Erinnerung sein, an bestimmten Orten sind sie jedoch unangebracht. Oftmals möchten die Mitmenschen, die sich ebenfalls an diesen Plätzen befinden, nicht auf Privataufnahmen abgebildet sein. Darüber hinaus behindern viele Smartphone-Nutzer mit ihrer Foto- und Videoleidenschaft die Aufmerksamkeit ihres Umfeldes. So kann es beispielsweise vorkommen, dass die Mitmenschen sich eher auf den Fotograf anstatt auf den umliegenden Verkehr konzentrieren. An Orten, an denen sich die Menschen gerne ausruhen, wie beispielsweise im Park, kann zudem das Fotografieren und das Filmen als Belästigung angesehen werden.
Was lange Zeit verboten war, ist allerdings mittlerweile erlaubt: Mittlerweile ist das Schießen von Selbstportraits (Selfies) in Museen vor Gemälden oder Skulpturen teilweise gestattet.
Bilder im Internet veröffentlichen
Viele soziale Netzwerke oder Dienste im Internet verfügen heutzutage über eine Software zur Gesichtserkennung. Hierüber lassen sich zu den abgebildeten Personen auch die entsprechenden Namen zuordnen. Dies gefährdet unter anderem die Privatsphäre sowie das Persönlichkeitsrecht der fotografierten Personen. Daher sollte vorab um die Erlaubnis für die Veröffentlichung gefragt werden.
Handys in Krankenhäusern
Das Telefonieren mit dem Handy ist in deutschen Krankenhäusern oftmals nicht gestattet. Damals ging man davon aus, dass die Handystrahlung bestimmte technische Geräte negativ beeinflussen könnte. Zwar ist dieser Effekt nur teilweise wissenschaftlich nachgewiesen, dennoch sollte man aus Rücksichtnahme im Krankenhaus nicht telefonieren und sein Smartphone auf Stumm schalten. Hierdurch wird die Ruhe der Patienten nicht gestört.
Aber auch in sozialen Netzwerken sollten Nutzer auf ihren Ausdruck und ihre Umgangsform achten. In einer gesonderten Meldung haben wir einige Tipps für den Umgang mit Facebook für Sie zusammengefasst.