Nach Kritik

Spotify legt erstmals Entlohnung von Rechte­inhabern offen

Spotify veröffentlicht erstmals Angaben zur Entlohnung von Rechte­inhabern und wehrt sich somit gegen die Kritik von Künstlern. Demnach zahlt der Musik­dienst pro Abruf eines Songs im Schnitt 0,6 bis 0,8 US-Cent.
Von Paulina Heinze / dpa

Musikdienst Spotify auf PC Spotify wehrt sich gegen Künstler-Kritik
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Der Musik­dienst Spotify hat nach Kritik von Künstlern erstmals Angaben zur Entlohnung von Rechte­inhabern veröffentlicht. Demnach werden pro Abruf eines Songs in seinem Streaming-Dienst im Schnitt 0,6 bis 0,84 US-Cent gezahlt. Wird ein Song eine Million Mal angehört, werden damit etwa 6 000 bis 8 400 Dollar fällig. Diese Summe wird zwischen Musik­konzernen und Künstlern aufge­teilt. Es ist das erste Mal, dass Spotify detaillierte Angaben zur den Auszah­lungen macht.

Namhafte Musiker wie Talking-Heads-Sänger David Byrne und Radiohead-Front­mann Thom Yorke hatten zuletzt kritisiert, Streaming-Dienste wie Spotify machten mit einer niedrigen Entlohnung die Künstler arm. Spotify kontert, dass die Auszahlungen deutlich höher seien als bei klassischen Radio­stationen oder Video-Streaming­diensten. Allerdings kann ein Angebot wie Spotify mit seiner breiten Auswahl von Millionen jederzeit verfügbarer Songs zum Abo-Tarif für viele Nutzer auch den Kauf von CDs oder Musik­downloads ersetzen.

Schwedisches Unternehmen reicht wohl 70 Prozent der Einnahmen weiter

Musikdienst Spotify auf PC Spotify wehrt sich gegen Künstler-Kritik
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Spotify rechnet in der auf einer neuen Künstler-Website veröffentlichten Statistik vor, an die Rechte­inhaber sei seit der Gründung 2009 insgesamt eine Milliarde Dollar geflossen, davon die Hälfte in diesem Jahr. Das schwedische Unternehmen reiche etwa 70 Prozent seiner Einnahmen an die Urheber weiter.

Spotify hat nach jüngsten Angaben über 24 Millionen aktive Nutzer. Der Umsatz lag im vergangenen Jahr bei über 430 Millionen Euro. Allerdings schrieb die Firma bisher Verluste - mit dem Anstieg der Nutzer­zahlen steigen auch die Zahlungen an die Musik­industrie.

Neben Spotify bieten zahlreiche weitere Betreiber Musik-Flatrates an. Neben den Kosten liegen die Unterschiede ebenfalls in der Nutzungs­art sowie den angebotenen Inhalten und der Anzahl an verfügbaren Songs. Eine übersichtliche Zusammenstellung finden Sie bei uns in diesem Ratgeber.

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