Themenspecial Telefon und Internet im Festnetz Spar-Potenzial

Ratgeber: So sparen Sie mit Ihrem Telekom-Anschluss

Vom "Telekom-Vorteil" über Call by Call und Preselection bis zur Hotspot-Flatrate
Von Marc Kessler

Zwei weitere Tarifoptionen der Telekom betreffen Gespräche in die deutschen Mobilfunknetze. Mit der Option Festnetz zu Mobil verbilligen sich Gespräche in die Handynetze von standardmäßig bis zu 23,4 Cent pro Minute (in die E-Netze) im Tarif Call Plus beziehungsweise 19 Cent bei den restlichen Telefon-Anschlüssen der Telekom sowie deren Call & Surf- und Entertain-Paketen auf 12,9 Cent pro Minute. Daneben muss mit diesen Gesprächen ein Mindestumsatz in Höhe von 4 Euro pro Monat erreicht werden. In den höherwertigen Paketen Call & Surf Comfort Plus, Entertain Comfort Plus und Entertain Premium wird generell für minütlich 12,9 Cent in die Mobilfunknetze telefoniert.

Wirklich lohnenswert erscheint die Tarifoption aber nicht: Per Call by Call telefoniert man praktisch immer günstiger als minütlich 12,9 Cent in die Mobilnetze - und das ganz ohne Mindestumsatz von 4 Euro pro Monat. Auch hier kann sich die Option nur für diejenigen lohnen, denen die Nutzung von Call by Call zu lästig ist. Ein Telekom-Kunde muss dann allerdings gut 30 Minuten pro Monat in die deutschen Handynetze telefonieren, um den Mindestumsatz auch zu erreichen.

Festnetz zu T-Mobile Flatrate: Nur bei hoher Nutzung empfehlenswert

Als zweite Option bietet das Bonner Unternehmen eine Festnetz zu T-Mobile Flatrate für 14,95 Euro an. Zu diesem Preis sind alle innerdeutschen Gespräche zu T-Mobile-Anschlüssen abgedeckt. Auch hier sollte aber ein Vergleich mit den günstigsten Call-by-Call-Anbietern vorgenommen werden: Bei einem angenommenen maximalen Preis von 8,79 Cent pro Minute (Vor-Vorwahl 01098, Tarifgarantie des Anbieters gilt bis Ende Juli) lohnt sich die Flatrate erst bei mehr als 170 Minuten - also fast drei Stunden - Telefonie ins T-Mobile-Netz. Legt man den Preis des aktuell noch günstigsten Anbieters Milleni.com (01073, Vorsicht: deutliche Tariferhöhung ab Freitag) von 5,25 Cent pro Minute zugrunde, müssten sogar Gespräche mit insgesamt mehr als rund 285 Minuten - also mehr als viereinhalb Stunden - zu T-Mobile-Anschlüssen geführt werden. Im Fazit lohnt sich also auch diese Variante meist nur für diejenigen Kunden, die sofort und ohne Call-by-Call-Anbieter-Suche zum Hörer greifen wollen. Auch für die beiden Mobil-Optionen der Telekom gilt eine Kündigungsfrist von sechs Werktagen.

Call Plus: Von der Telekom ungeliebtes Übel

Kunden, die einen Call-Plus-Anschluss der Telekom besitzen, können einige der genannten Optionen nicht buchen - so etwa die beiden Country Flats oder die Festnetz-zu-T-Mobile-Flatrate. Ebenso sind sie von der Nutzung des Telekom-Vorteils ausgeschlossen. Die Telekom setzt ganz offensichtlich weiter darauf, ihre Kunden aus dem ungeliebten Grundversorgungstarif mit nur sechs Werktagen Kündigungsfrist in andere Tarife zu drängen. Erst Anfang des Jahres hatte der Bonner Ex-Monopolist den Call Plus für Neukunden oder Umzügler um fast 2,60 Euro monatlich verteuert, so dass nun im direkten Vergleich der Call Plus mit 18,95 Euro Grundgebühr pro Monat teurer ist als der Tarif Call Start mit monatlichen 17,95 Euro.

Hotspot-Flatrate: Manchmal bereits inklusive

Letztlich bietet die Deutsche Telekom mit ihrer Hotspot-Flatrate die Möglichkeit, an - laut eigener Aussage - mehr als 8 000 Hotspot Standorten (Standortsuche auf der T-Home-Website [Link entfernt] ) kostenfrei im Internet surfen zu können. Eine Option, die sich also vor allem für Geschäftsleute oder andere Vielreisende lohnen dürfte. Die monatliche Grundgebühr für die Hotspot-Flat beträgt 9,95 Euro bei einer Mindestlaufzeit von sechs Monaten. In einigen Paketen der Telekom ist die Hotspot-Flatrate bereits inkludiert. Dies ist der Fall in den Tarifen Call & Surf Comfort Plus, Call & Surf Comfort Plus VDSL 25, Entertain Comfort Plus sowie Entertain Premium.

Fazit: Mit minimalem Aufwand das Sparpotenzial ausschöpfen

Als Fazit bleibt festzuhalten, dass Kunden mit einem Telefon-Anschluss der Deutschen Telekom vor allem durch Angebote deren Wettbewerber profitieren. Vom Nur-Telefon-Anschluss-Besitzer, der sämtliche Telefongespräche mit günstigen Call-by-Call-Vorwahlen abwickelt, über den Double- oder Triple-Play-Paket-Nutzer, der auf Call by Call für Mobilfunk- und Auslandsgespräche zurückgreift bis zum bequemen Typus, der die allermeisten Gespräche über einen fest voreingestellten Preselection-Anbieter führt: Alle kommen teils deutlich günstiger weg und sparen bei Gesprächen bis zu mehrere hundert Prozent bei konsequentem Ausschöpfen des Sparpotenzials. Und das - von wenigen Ausnahmen abgesehen - in der Regel ohne Qualitätseinbußen.

Die von der Telekom angebotenen Optionen lohnen sich in der Masse nur für denjenigen, der sich nicht die Mühe machen will, günstige Call-by-Call-Angebote zu recherchieren. Wer sich jedoch unsere wöchentlich versendete Call-by-Call-Tabelle aus dem Newsletter ausdruckt und neben das Telefon legt, betreibt kaum Aufwand - bei gleichzeitig deutlichem Einsparpotenzial. Auch die Nutzung unseres Tarifrechners vor Telefonaten ins Ausland lohnt sich - denn Auslandsgespräche im Call-Plus-Tarif der Telekom kosten bis zu 1,53 Euro pro Minute.

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