Themenspezial: Verbraucher & Service Wettbewerb

Schwere Vorwürfe gegen Telekom-Drückerkolonnen

Telekom-Drücker­kolonnen nehmen es laut Medi­enbe­richten mit der Wahr­heit nicht so genau, wenn es darum geht, neue Kunden zu gewinnen.
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Der Konkur­renz­kampf im Tele­kom­muni­kati­ons­geschäft wird immer härter. Neukunden gibt es kaum noch. Daher versu­chen die Tele­fon­gesell­schaften, Inter­essenten mit möglichst lukra­tiven Ange­boten von Mitbe­wer­bern wegzu­locken. Teil­weise werden poten­zielle Kunden auch mit falschen Aussagen umworben, wie das Online­magazin Golem unter Beru­fung auf verschie­dene Quellen berichtet.

Dem Bericht zufolge haben Drücker­kolonnen der Deut­schen Telekom beispiels­weise in Köln und Karls­ruhe Anwohner schlicht belogen und so zu einem Vertrags­abschluss für Ange­bote des in Bonn ansäs­sigen Konzerns gedrängt. In Köln hätten die Verkäufer behauptet, das Netz der regio­nalen Tele­fon­gesell­schaft Netco­logne werde abge­schaltet. Mit dieser Falsch­aus­sage seien poten­zielle Kunden zum Vertrags­abschluss genö­tigt worden.

So drängen Verkäufer Kunden zum Vertrags­abschluss

Unlautere Methoden bei Haustürgeschäften Unlautere Methoden bei Haustürgeschäften
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In Karls­ruhe soll ein Zwei-Mann-Team in einem Haus mit 200 Parteien vor allem ältere Bewohner unter Druck gesetzt haben. Hier haben die "Verkäufer" den Angaben zufolge behauptet, die örtli­chen Stadt­werke hätten sich aus dem Glas­faser­ausbau zurück­gezogen. Es werde das Telekom-Netz mitge­nutzt. Daher könne der Kunde auch gleich direkt bei der Telekom unter­schreiben.

Die Aussage, der Glas­faser-Ausbau bei den Stadt­werken werde einge­stellt, ist schlicht gelogen - genauso wie die Versi­che­rung, die Haus­besuche durch die Verkaufs­teams seien mit Haus­ver­wal­tung und Haus­meister abge­stimmt. Weiter heißt es, habe die Telekom bestä­tigt, dass Verkaufs­mit­arbeiter in Karls­ruhe auf Kunden­fang gehen sollten. Es sei aber keines­falls im Sinne des Konzerns, wenn dabei mit falschen Infor­mationen gear­beitet werde.

Telekom erwartet "quali­täts­volle und ehrliche Bera­tung"

Die Telekom erwarte von ihren Vertriebs­part­nern "eine quali­täts­volle und ehrliche Bera­tung". Darüber hinaus werde jeder Kunde inner­halb von 24 Stunden nach dem Vertrags­abschluss an der Haustür noch­mals ange­rufen. Im Gespräch werden den Angaben zufolge noch­mals alle wich­tigen Produkt­infor­mationen bespro­chen.

Verbrau­cher­schützer fordern indes, Geschäfte an der Haustür nach dem Vorbild uner­wünschter Werbung via Telefon und E-Mail zu unter­sagen, wenn der poten­zielle Kunde keine ausdrück­liche Einwil­ligung ausge­spro­chen hat. Unab­hängig davon gilt für die Vertrags­abschlüsse an der Haustür ein Wider­rufs­recht inner­halb von 14 Tagen. Davon werden Betrof­fene aber wohl nur dann Gebrauch machen, wenn sie inner­halb der Frist davon Kenntnis erlangen, dass sie Lügen­baronen auf den Leim gegangen sind.

In einer weiteren Meldung berichten wir darüber, dass auch Voda­fone mit unlau­teren Methoden Vertrags­abschlüsse erzwingen will.

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