Unterwegs

Telekom vor Ort: Service-Mobil auf Tour

Nicht alle Kunden wollen mit Hotlines tele­fonieren oder im Internet bestellen. Sie möchten persön­liche Bera­tung. Die Telekom schickt das Service-Mobil vorbei.teltarif.de war dort.
Aus Bad Dürkheim vor Ort berichtet

Wir hatten über das Service-Mobil der Telekom bereits berichtet, das in Regionen fährt, wo es aktuell keine direkt erreich­baren Telekom-Shops mehr gibt und wo Kunden sicher auch Fragen und Probleme mit Fest­netz, Internet oder Mobil­funk haben.

Aufgrund des Erfolgs fährt ein neues Service-Mobil noch bis Mitte Dezember wieder durchs Land. In die jetzige Ausstat­tung sind die Erfah­rungen aus dem ersten Piloten einge­flossen. Um die Tour auch in der kühleren Jahres­zeit fort­setzen zu können, wurden Heizung und eine Klima­anlage einge­baut.

Der neue Truck (auf der Basis eines ursprüng­lich für Wohn­mobile gedachten FIAT-Fahr­gestells) ist drei Meter hoch und benö­tigt einen Stell­platz von acht Metern. Mit ausge­klapptem Vordach ist er 5,50 Meter breit. Über Router und eine SIM-Karte hat das Team Zugriff auf alle Kunden­daten und -systeme der Telekom, um die konkreten Anliegen möglichst sofort vor Ort lösen zu können.

Vor Ort in Bad Dürk­heim

Persönliche Beratung am und im Service-Mobil der Telekom Persönliche Beratung am und im Service-Mobil der Telekom
Foto: Henning Gajek / teltarif.de
Wir trafen das Service Mobil in 67098 Bad Dürk­heim (Rhein­land-Pfalz), wo es zwischen Donnerstag und Samstag auf dem Bahn­hofs­vor­platz Station machte. Ein vier­köp­figes Team war vor Ort: Zwei Exper­tinnen aus dem tech­nischen Kunden­ser­vice, die sich um alle tech­nischen Fragen rund um den Tele­fon­anschluss kümmern und eine Expertin aus dem Sales & Care-Bereich sowie die Team­lei­terin Ganze Kilic aus dem Part­ner­shop Füssen (Bayern), die sich um alle Fragen rund um Verträge und Rech­nungen kümmert und das Team leitet.

Mancher Besu­cher sei sogar mehr­mals vorbei­gekommen, berich­tete uns das Team. Die Fragen umfassten so ziem­lich alle Probleme, die im Alltag auftreten können. So wurden beispiels­weise Leitungs­pro­bleme und daraus resul­tie­rende Störungen gemeldet. Wenn ältere Kupfer­kabel mit Wasser in Berüh­rung kommen, kommt es zu Störungen oder zum Total­aus­fall.

Auch nach Glas­faser­ausbau wurde gefragt. Der Land­kreis Bad Dürk­heim beispiels­weise hat nach einer umfang­rei­chen Ausschrei­bung den Glas­faser­ausbau an die Firma inexio vergeben. Der Netz­ausbau der inexio (heute Teil der Deut­schen Glas­faser) geht leider im Kreis nur zäh voran, es gibt viel Kritik. Die Telekom baut oder vermarktet derzeit in Bad Dürk­heim keine Glas­faser. Das stieß bei einigen Besu­chern auf Unver­ständnis.

Trotz VDSL: Der Wurm liegt im Detail

Die Stadt Bad Dürk­heim hat knapp 20.000 Einwohner, das Telekom-Fest­netz wurde vor wenigen Jahren auf VSDL 250 hoch­gerüstet. Doch offenbar gibt es noch Ecken, wo offenbar nur DSL 6000 möglich sei, wie ein Kunde berichtet. Er hätte gerne mehr, aber verschie­dene Shops, Hotlines und Berater waren sich bislang uneinig, ob dort doch 16.000 tech­nisch möglich sein könnte. Die Team­lei­terin bot einen neuen Versuch an.

Eine poten­zielle Kundin wolle wissen, was ein einfa­cher Inter­net­anschluss kostet. Ein anderer Kunde inter­essierte sich für ein "einfach zu bedie­nendes Smart­phone". Zwar konnten Geräte ange­schaut und bestellt werden, ein Verkauf vor Ort war aber nicht möglich, denn im Auto wäre kein sicherer Platz für die Ware gewesen.

Histo­rischer Platz

Unbe­wusst hatte die Telekom mit dem Bahnhof einen histo­rischen Platz gewählt: Im "Post"-Gebäude befand sich die erste Telefon-Vermitt­lung der Deut­schen Reichs­post. Damals wurde noch nicht selbst gewählt, sondern vom "Frollein" vermit­telt: "Hier Amt, was beliebt?" war die offi­zielle Begrü­ßung.

Tour nach Fahr­plan?

Unklar ist, ob das Service-Mobil nun regel­mäßig nach Fahr­plan vorbei­kommt. Im Augen­blick, so erklärt es Katja Kunicke, Pres­sespre­cherin der Telekom, ist das die Phase II eines bundes­weiten Pilot­pro­jektes. Wann und wo das Service-Mobil in Zukunft regel­mäßig hinfahren wird, ist noch nicht entschieden.

Eine Einschät­zung (von Henning Gajek)

Der Autor hat vor vielen Jahren noch im "Telefon-Mobil" der dama­ligen "Deut­schen Bundes­post Telekom" seinen ersten Tele­fon­anschluss bestellt. Das "Service-Mobil" ist die Wieder­bele­bung einer guten Idee. Damals wurden die Termine des Autos regel­mäßig in der örtli­chen Zeitung - heute würde man Social-Media und Internet einbe­ziehen - recht­zeitig veröf­fent­licht.

Wo es Telekom- (Partner) Shops gibt, haben inter­essierte Kunden in der Regel einen Ansprech­partner. Wo ein solcher Shop aber 20 bis 40 km oder weiter entfernt ist, ist ein regel­mäßig verkeh­rendes Service-Mobil ein Plus­punkt. Offenbar sei geplant, dass künftig regio­nale Telekom-Part­ner­shops mit eigenen oder ausge­lie­henen Fahr­zeugen auf Tournee gehen können, wie es das Fach­magazin Telecom-Handel berich­tete.

Wichtig ist, dass dabei der Schwer­punkt auf Service gewahrt bleibt, denn in vielen Fällen sind die Berater in manchen Läden eher am Verkauf von neuen Verträgen und Geräten, als am Lösen von Problemen inter­essiert. Greif­bare Ansprech­partner vor Ort können ein Plus­punkt sein, den gerade klei­nere Anbieter nicht im Programm haben.

Das Thema Kunden­ser­vice ist kein einfa­ches. Immer wieder gibt es Probleme. In einem Fall bei Voda­fone musste teltarif.de helfen.

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