teltarif hilft: 100 Euro Gebühren für gestörtes Vodafone-Kabel
Technikergebühr für ausgefallenen Vodafone-Kabelanschluss
Bild: Vodafone
Wenn der Internet-Anschluss ausfällt, ist es in einigen Fällen erforderlich, dass ein Techniker ins Haus kommt und sich um die Behebung des Schadens kümmert. Da es zum Wesen eines Internet-Vertrags gehört, dass der Provider einen funktionierenden Internet-Anschluss bereitstellt, muss diese Entstörung für den Kunden kostenlos sein, wenn der Provider für die Störung verantwortlich ist.
Einem Kunden, dem das passiert war, brummte Vodafone allerdings eine saftige Gebühr für den Technikerbesuch auf - denn der Kunde hatte bereits gekündigt und der Vertrag lief nur noch wenige Tage. teltarif.de musste helfend eingreifen.
Kunde schildert Vorgeschichte zum Fall
Der Leser hatte seit seinem Hausbau 2004 einen TV-Kabelanschluss. Dieser wurde ein paar Jahre später mit Internet und Telefon erweitert. Anbieter war erst Kabel Deutschland, später Vodafone.
In den letzten Jahren gab es nach Angaben des Lesers diverse, auch tagelang dauernde Störungen. Außerdem variierte die Geschwindigkeit des Internet-Zugangs von Tag zu Tag sehr stark. Die Mitarbeiter in der Hotline seien stets freundlich und bemüht gewesen, aber der Kunde hatte den Eindruck, dass sie vom Unternehmen auch nur mit beschränkten Möglichkeiten ausgestattet sind. Einen Next-Level-Support schien es auch nicht zu geben.
Technikergebühr für ausgefallenen Vodafone-Kabelanschluss
Bild: Vodafone
Der Leser hat 2021 nach der letzten größeren Störung - deren Behebung offenbar wieder sehr herausfordernd war - den Anschluss gekündigt, und zwar zum 25.07.2022. Damals erfolgte dies eigentlich mehr als "Druckmittel", da bezüglich der Internet-Geschwindigkeit des Kabel-Anschlusses bislang nichts Vergleichbares in der betreffenden Region angeboten wurde.
Allerdings bekam der Leser vor Wirksamwerden der Kündigung dann doch noch eine Alternative: Vor seiner Haustür wurde Anfang 2022 Glasfaser gelegt. Anbieter ist die Deutsche Telekom. Nach den schlechten Erfahrungen mit Vodafone und offenbar sehr vielen guten Erfahrungen mit dem Telekom-Support als Telekom-Mobil-Kunde fiel dem Leser der Wechsel nach eigenen Angaben leicht.
TV-Anschluss sollte bei Vodafone bleiben
Nach dem Willen des Kunden sollte der Kabel-TV-Anschluss aber zunächst bei Vodafone bleiben, da er mit dem Fernsehempfang bislang keine technischen Probleme hatte, auch nicht in den Phasen, in denen der Internet-Anschluss gestört war.
Fünf Tage vor dem Vertragsende gab es dann allerdings einen Totalausfall (Kabel-TV, Internet, IP-Telefonie) seines Vodafone-Kabel-Anschlusses. Wieder erfolgten unbefriedigende Telefonate. Alles lief diesmal auf einen Technikerbesuch hinaus, aber der Kunde hatte zunächst verzichtet, da er dachte: Bis der Techniker hier ist, wird die Kündigung schon wirksam sein. Da er aber bis zum letzten Tag für den Anschluss bezahlte, dachte er schließlich doch, dass es besser sei, wenn auch der Anschluss bis zum letzten Tag genutzt werden kann. Also noch ein Anruf bei der Hotline - und am Freitag, den 22. Juli kam der Techniker.
Als Verursacher des Defekts wurde der Antennenverstärker ermittelt und ausgetauscht. Diesen hatte Vodafone bzw. Kabel Deutschland seinerzeit montiert, als der Anschluss um Internet erweitert worden war. Das Gerät musste mittlerweile ca. 15 Jahre alt sein, insofern war es aus Sicht des Kunden "kein Thema", dass dafür mal Ersatz nötig wurde. Alles lief wieder, der Techniker verabschiedete sich. Er sagte noch sinngemäß, dass der Kunde Glück habe, da er in einem "alten Vertrag" sei, und für diese Reparatur nichts zahlen müsse.
Plötzlich doch Rechnung für den Technikerbesuch
Drei Tage später fand beim Internet-Zugang dann der "Switch" zu Telekom-Glasfaser statt, nach Angaben des Lesers ohne Probleme. Der Glasfaseranschluss laufe seitdem "super". Im Telekom Paket sei auch MagentaTV integriert. Nachdem der Kunde dieses einige Tage genutzt hatte und damit sehr zufrieden war, entschloss er sich dazu, auch den bisher ungekündigten Vodafone-Kabel-TV-Anschluss zu kündigen, und stattdessen künftig MagentaTV zu nutzen. Die Kündigungsfrist betrug nur 30 Tage zum Monatsende.
Die Kündigungsbestätigung hierzu kam prompt, am selben Tag allerdings auch ein weiteres Schriftstück: Eine Rechnung für den Technikerbesuch über 99,50 Euro. "Dafür, dass ich den Anschluss noch die letzten drei Tage nutzen konnte", drückte der Leser sein Entsetzen darüber gegenüber unserer Redaktion aus.
Der Leser fragte sich und uns: Warum habe ihn denn keiner der Hotline-Mitarbeiter auf diese Summe aufmerksam gemacht, zumal in jedem Telefonat auch die Kündigung wenige Tage später thematisiert worden sei? Wie kam der Techniker zu der Aussage, der Kunde müsse nichts zahlen? "Besonders transparent finde ich das nicht, und ich frage mich sogar, ob das rechtens ist vom Unternehmen Vodafone. Auch dass die Rechnung für den Technikerbesuch erst einige Tage nach meiner erfolgten Kündigung des Kabel-TV-Anschlusses erfolgt, und nicht direkt nach dem Technikerbesuch, hat für mich ein 'Geschmäckle'", schloss der Leser seine Ausführungen uns gegenüber ab.
Vodafone erstattet Gebühr "auf Kulanz"
Nachdem wir den Fall an Vodafone übermittelt hatten, gab es im Kundencenter des Lesers merkwürdige Vorfälle. Zum Teil war der Rechnungsposten über die Technikergebühr ausgegraut, einige Stunden oder Tage dann aber doch wieder als aktiv gekennzeichnet. Zwischendurch meldete sich ein Mitarbeiter der Technik-Abteilung, "um zu fragen, ob die Störung noch besteht". Daraufhin musste der Leser erst einmal wieder erklären, dass der Anschluss längst gekündigt und abgeschaltet sei und es nur noch um die Frage der Bezahlung der Technikergebühr ginge.
Dazu konnte der Technik-Mitarbeiter allerdings wie zu erwarten nichts sagen und verwies auf die Rechnungsabteilung. Erst am 12. August erhielt der Kunde dann eine E-Mail, in der ihm mitgeteilt wurde, dass die Technikergebühr "auf Kulanz" gutgeschrieben werde. Die Erstattung könne "systembedingt" 4-6 Wochen dauern. "Ich danke Ihnen sehr herzlich für Ihre Mithilfe dabei, und werde natürlich ein treuer Leser bleiben", bedankte sich der Leser bei unserer Redaktion
Wer Internet und Fernsehen beim selben Anbieter bezieht, bemerkt möglicherweise erst bei einer Kündigung die abweichenden Vertragslaufzeiten. Ein Vodafone-Kunde sollte die Horizon-Box zurücksenden - der Vertrag lief aber noch einige Monate.