Vectoring

Monopolkommission gegen VDSL-Pläne der Telekom

Gremium sieht Gefahr eines Technologiemonopols
Von Thorsten Neuhetzki mit Material von dapd

Die Telekom bekommt Gegenwind bei ihren VDSL-Plänen Die Telekom bekommt Gegenwind bei ihren VDSL-Plänen
Foto: dpa
Die Pläne der Deutschen Telekom für den geplanten Einsatz von Vectoring beim VDSL-Ausbau stoßen auf Wider­spruch der Mono­pol­kommission. "Es besteht die Gefahr, dass auf der letzten Meile ein neues Monopol entsteht und der Wett­bewerb leidet", sagte der Vorsitzende der Mono­pol­kommission, Daniel Zimmer, der Frank­furter All­gemeinen Zeitung (FAZ, Donnerstag­ausgabe). Das Gremium berät die Bundes­regierung in Wettbewerbs- und Regulierungs­fragen.

Die Telekom macht Milliarden­investitionen davon abhängig, dass die Marktregulierung gelockert wird und sie die Kupferleitungen von den Schaltkästen in die Haushalte nicht länger ihren Konkurrenten überlassen muss. Das sei Voraussetzung, um mit Hilfe der Vectoring-Technik höhere Breitband­geschwindigkeiten zu erreichen. Die Wettbewerber laufen hiergegen Sturm, weil sie ein neues Monopol sehen und künftig wieder auf Technik der Telekom zurückgreifen müssten, ohne eigene Leitungen zu verlegen. Zudem würde die Telekom sich mit ihrem Ausbau auf den urbanen Raum konzentrieren und den ländlichen Bereich vernachlässigen. Genau hier würden aber die Mitbewerber bevorzugt ausbauen. Die neue Technik soll es den Anbietern erlauben, Internetanschlüsse mit bis zu 100 MBit/s im Downstream anzubieten, ohne dafür Glasfaser bis in die Haushalte zu verlegen.

Die Telekom bekommt Gegenwind bei ihren VDSL-Plänen Die Telekom bekommt Gegenwind bei ihren VDSL-Plänen
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Zimmer sagte der Zeitung, wenn die Telekom ihre Bedingungen durchsetze, laufe dies auf ein "Technologiemonopol" hinaus. Investitionen von Wettbewerbern würden entwertet, und der Breitbandausbau außerhalb der großen Städte werde zurückgeworfen. Stattdessen spricht sich die Monopol­kommission dem Bericht zufolge für ein "Windhund­verfahren" aus: Die Turbotechnik Vectoring solle immer jenes Unternehmen einsetzen dürfen, das als erstes eigene Glasfaser an einen Schaltverteiler heranführt. Dieses Verfahren wäre dem Vernehmen nach auch von den Wettbewerbern akzeptiert, da die Telekom und die Wettbewerber sich hier höchstwahrscheinlich auch nicht in die Quere kämen.

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