Neues TKG

Erste Erfahrungen mit sofortiger Rufnummernportierung

Übertragung einer Handynummer vor Vertragsende verläuft holprig
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Die Telekom beantwortete die E-Mail erst gegen 23 Uhr: "Sie wünschen die sofortige Portierung der Rufnummer. Selbstverständlich ist dies möglich. Wir benötigen dafür ein spezielles Auftragsformular, das z.Z. nur in unseren T-Punkten zur Verfügung steht. Bitte wenden Sie sich an einen unserer T-Punkte. Die Kollegen dort sind Ihnen gern behilflich."

Unser Hinweis darauf, dass es T-Punkte nicht mehr gibt und vermutlich die Telekom-Shops gemeint sind, wurde bis heute nicht beantwortet. Somit fehlt auch eine Antwort auf die Frage, inwieweit die Shop-Mitarbeiter mit den geänderten Richtlinien überhaupt vertraut sind.

Am 15. Mai erreichte uns die Kündigungsbestätigung der Telekom per Post. In einem separaten Umschlag erhielten wir zudem ein Schreiben, in dem erneut mitgeteilt wurde, bezüglich der Rufnummernmitnahme müssten wir uns lediglich an den neuen Anbieter werden.

Rückfaxen des Telekom-Formulars nur mit Hindernissen möglich

Rufnummernmitnahme nach einer Woche bestätigt Rufnummernmitnahme nach einer Woche bestätigt
Foto: teltarif
Immerhin am 16. Mai kam ebenfalls per Post und ohne Umweg über einen Telekom-Shop das Formular an, mit dem wir bestätigen mussten, dass die sofortige Rufnummernportierung gewünscht wird. Zudem bietet die Telekom bezüglich des bisherigen Vertrags zwei Möglichkeiten an: Entweder der Vertrag wird mit einer vorübergehenden Handynummer bis zum Ende der Laufzeit aufrechterhalten oder der Vertrag wird gegen vorzeitige Zahlung der Grundgebühr, die bis zum Ende der Mindestlaufzeit anfallen würde, sofort aufgelöst.

Das Formular kann per Fax oder Post an die Telekom zurückgeschickt werden. Bei der angegebenen Faxnummer war allerdings lediglich der Hinweis "keine Verbindung unter dieser Telefonnummer" zu hören. Die telefonische Kundenbetreuung konnte helfen und teilte uns eine alternative Faxnummer mit. Diese funktionierte. Dennoch schickten wir die Unterlagen zusätzlich per Post zurück an das Bonner Telekommunikationsunternehmen.

Bestätigung nach einer Woche

Am 21. Mai bestätigte o2 per SMS auf der noch im Telekom-Netz befindlichen Rufnummer: "Lieber o2 Kunde, Ihr ehemaliger Netzbetreiber hat die Rufnummer-Mitnahme zum 31.05.2012, 00:00:00, bestätigt." Die Telekom schickte wiederum per Post eine Kündigungsbestätigung und ein Begrüßungsschreiben mit der neuen Rufnummer.

Eigentlich sollen vorzeitige Rufnummernportierungen innerhalb eines Tages realisiert werden. Nun besteht immerhin Aussicht darauf, dass die Umschaltung innerhalb von 14 Tagen nach dem ersten Antrag klappt. Auch wenn die Netzbetreiber ihren Händlern mit auf den Weg geben, es handele sich noch um einen recht komplizierten manuellen Vorgang, ist dies kaum verständlich, zumal das neue Telekommunikationsgesetz nicht erst seit seinem Inkrafttreten bekannt ist, sondern die bevorstehende Änderung der Rechtslage schon seit langer Zeit absehbar war.

Erst zum 1. Dezember versprechen die Netzbetreiber Besserung. Dann soll die sofortige Rufnummernportierung ähnlich problemlos verlaufen wie die bislang bereits mögliche Mitnahme der Handynummer zum Vertragsende.

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