Unter der Lupe

Wiko Ridge 4G im Test: LTE-Handy wird auf Wunsch zum Dual-SIM-Smartphone

Das Wiko Ridge 4G ist ganz frisch in die Läden gekommen. Das Smartphone ist auf Wunsch Dual-SIM-fähig und unter­stützt LTE. Zu einem vergleichs­weise günstigem Preis bietet es einiges an Leistung. Wir haben das Ridge 4G im Test unter die Lupe genommen.
Von Rita Deutschbein

Kurz vor dem Start des Mobile World Congress in Barcelona hat der französische Hersteller Wiko mit dem Ridge 4G ein neues Smartphone vorgestellt, das bei Bedarf in der Lage ist, eine zweite SIM-Karte aufzunehmen. Das Smartphone unterstützt LTE und wird von einem Prozessor aus dem Hause Qualcomm angetrieben. Auffallend ist aber auch das Design des Gerätes sowie das verwendete Material. Wir haben uns das Wiko Ridge 4G im Test näher angesehen und verraten im Folgenden, ob sich das Smartphone im Alltag beweisen konnte.

Preise und Verfügbarkeit des Wiko Ridge 4G

Wiko Ridge 4G im Test
Weitere Bilder mit Klick
Bild: teltarif.de / Rita Deutschbein
Wiko ist dafür bekannt, Smartphones mit einem recht guten Preis-Leistungs-Verhältnis auf den Markt zu bringen. Die unverbindliche Preisempfehlung des Ridge 4G beträgt 229,90 Euro. Erste Online-Shops wie beispielsweise Cyberport haben das Smartphone bereits auf Lager - die Preise hier beginnen bei etwa 215 Euro.

Wirft man einen Blick auf das Datenblatt des Wiko Ridge 4G, erhalten Käufer für diesen Preis einiges an Technik. Doch stellt sich wie immer die Frage, ob die Ausstattung nur auf dem Datenblatt glänzt oder auch im tatsächlichen Gebrauch des Smartphones überzeugen kann?

Wiko Ridge 4G

Verarbeitung und versteckte Slots

Zumindest optisch ist das Wiko Ridge 4G etwas gewöhnungsbedürftig. Die obere und untere Kante des Gehäuses sowie die gesamte Rückseite ist mit einem an Samt erinnerndes Material überzogen. Gefärbt ist die Oberfläche in einem dunklen Grau, die aus Metall bestehende Seite des Gehäuses bei unserem Testgerät hingegen in Orange. Wiko bietet das Ridge 4G auch mit einer Seite in Türkis und Grau bei ebenfalls grauer Rückseite an. Auch eine weiße Version mit kreideähnlicher Rückseite gibt es, bei der die Gehäuseseite champagnerfarben gehalten ist. Die Rückseite des Ridge 4G mit ihrem samtigen Überzug
Bild: teltarif.de / Rita Deutschbein
Die Verarbeitung des Gerätes ist gut. Durch die samtige Oberfläche liegt das Ridge 4G äußerst sicher in der Hand. Feuchte Hände hinterlassen keine Schlieren und das Putzen der Rückseite des Smartphones entfällt vollständig. Mit einer Displaydiagonale von 5 Zoll und Außenmaßen von 143 mal 72 mal 7,5 Millimeter ist das Ridge 4G für eher kleine Hände vielleicht etwas groß geraten. Das Gewicht von nur 124 Gramm (zwei SIM-Karten bereits enthalten) steht dem längeren Halten des Gerätes aber nicht im Weg.

An der oberen Gehäusekante wurde der 3,5-Millimeter-Klinkenstecker für handelsübliche Kopfhörer angebracht, an der unteren Kante sitzt der microUSB-Port. Bei unserem Testgerät konnten wir neben dem microUSB-Port einen kleinen Spalt erkennen. Genau hier wird die Rückschale aber vom restlichen Gehäuse gelöst, was ein Grund für den Spalt sein kann. Am Rest des Ridge 4G gibt es keine ungenau zusammengesetzten Bauteile oder auffällige Lücken. Auf den ersten Blick sieht das Smartphone auch gar nicht aus, als ob sich dessen Rückschale entfernen lässt. Lediglich der fehlende Steckplatz für die SIM-Karte und die microSD-Speicherkarte gab uns einen Hinweis darauf, dass diese wohl unter der Haube positioniert sind. Der erwähnte Spalte neben dem microUSB-Port
Bild: teltarif.de / Rita Deutschbein
Und wirklich: Nach dem Entfernen der Rückseite offenbart sich nicht nur der reguläre Slot für die Micro-SIM-Karte sondern auch ein sogenannter Hybrid-Slot. In diesen lässt sich eine microSD-Karte zur Speichererweiterung einstecken, oder aber eine Nano-SIM. So wird das Smartphone bei Bedarf zum Dual-SIM-Handy. Mehr dazu aber später. Der Akku des Ridge 4G ist fest verbaut und lässt sich trotz der zu öffnenden Rückseite nicht wechseln.

Display mit natürlicher Farbwiedergabe und hoher Leuchtkraft

Das Display des Ridge 4G hat wie bereits erwähnt eine Diagonale von 5 Zoll. Die Auflösung beträgt 1 280 mal 720 Pixel, was eine Pixeldichte von 295 ppi ergibt. Obwohl der Bildschirm nur in HD-Qualität auflöst, konnten wir bei Textstellen selbst bei sehr starker Vergrößerung keine Treppchenbildung bei den Buchstaben erkennen. Auch Farben stellt das IPS-Display natürlich und leuchtstark dar. Wem die Bildschirmfarbe nicht gefällt, der kann in den Einstellungen Anpassungen vornehmen. Neben der voreingestellten Standard-Darstellung steht auch die Option Lebhaft zur Auswahl, bei der Farben nochmal knalliger wirken, Gegenstände im Detail aber etwas an Kontrast verlieren. Alternativ kann die Bildschirmfarbe selbst angepasst werden - in der benutzerdefinierten Einstellung gibt es hierfür Regler für den Farbton, die Farbsättigung, den Kontrast und die Farbintensität. Der Blickwinkel des Displays des Ridge 4G ist stabil
Bild: teltarif.de / Rita Deutschbein
Gut abgeschnitten hat zudem die Helligkeit des Screens. Maximal nach oben geregelt strahlt das Display geradezu. Auch bei der automatischen Anpassung ist der Bildschirm hell genug, um auch im Freien abgelesen werden zu können. Der Blickwinkel ist stabil - selbst bei sehr schräger Sicht auf das Display werden Farben kaum verfremdet oder dunkler. Gorilla Glass 3 soll den Bildschirm vor Kratzern schützen, bewirkt aber auch eine leichte Spiegelung, die gerade bei sehr starkem Sonnenlicht störend sein kann.

System nicht auf dem neuesten Stand

Wiko liefert das Ridge 4G mit der Android-Version 4.4.4 Kitkat aus, auf die aktuelle Lollipop-Version müssen Nutzer verzichten. Die Nutzeroberfläche erinnert stark an Apples oder Huaweis Versionen: Es gibt keinen App-Drawer, sodass jede App direkt auf dem Homescreen abgelegt wird und dort in Ordner sortiert werden kann. Abgesehen von den typischen Google-Apps sowie den standardmäßigen System-Apps wurden vorab keine weiteren Anwendungen installiert. Das System zeigt sich somit vergleichsweise aufgeräumt.

Von dem 16 GB großen internen Speicher stehen dem Nutzer noch gut 12 GB zur Verfügung. Erweitert werden kann der Speicher mittels microSD-Karte. Bis zu 64 GB große Speicherkarten unterstützt das Wiko Ridge 4G. Zur drahtlosen Übertragung von Daten gibt es Bluetooth 4.0, NFC ist nicht an Bord. Zur Navigation steht GPS bereit. Das Wiko Ridge 4G kommt mit eigener Oberfläche ohne App-Drawer
Bild: teltarif.de / Rita Deutschbein

Auf der nächsten Seite schauen wir uns an, warum der Prozessor des Ridge 4G für ein Wiko-Smartphone so eine Besonderheit ist. Außerdem gehen wir auf wichtige Funktionen wie die Kamera und Dual-SIM ein und verraten unser Testfazit.

Mehr zum Thema Wiko

Weitere Handy-Tests bei teltarif.de