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Heute Nacht ist wieder Zeitumstellung

Es ist ein regelmäßiger Aufreger: Die Zeitumstellung im Frühjahr und im Herbst. 2021 könnte damit Schluss sein. Wo man die genaue Zeit erfährt und wie sie klingt, erklären wir ihnen hier.
Die genaue Zeit erklärt Ihnen

EU-Ratspräsident Jean-Claude Juncker weiß, was die Stunde geschlagen hat. EU-Ratspräsident Jean-Claude Juncker weiß, was die Stunde geschlagen hat.
Bild: Picture Alliance / dpa
Es war eines der breit diskutierten Thenmen in Europa, die Zeitumstellung von Winter- auf Sommerzeit und wieder zurück. Viele Bürger der EU finden diese Umstellung gar nicht gut und das hat sich bis zum europäischen Parlament durchgesprochen. Das entschied, die regelmäßige Umstellung voraussichtlich 2021 abzuschaffen. Geklärt werden muss nur noch, welche Zeit "beibehalten" werden soll: Die Winterzeit (GMT+1) oder die Sommerzeit (GMT+2), wobei GMT für die Universale koordinierte Weltzeit (UTC) oder Greenwich-Mean-Time (GMT) steht, weil der 0-Meridian praktischerweise durch die Sternwarte von Greenwich (bei London) verläuft.

Viele mechanische und einige elektronische Uhren sind in der Nacht von Samstag auf Sonntag um eine Stunde manuell vorzustellen. Das lässt sich leicht merken, weil die Gartenstühle "vor" die Tür gestellt werden, im Herbst kommen sie wieder "zurück".

Smartphones noch ohne Eingriff - o2 sendet Zeitsignal

EU-Ratspräsident Jean-Claude Juncker weiß, was die Stunde geschlagen hat. EU-Ratspräsident Jean-Claude Juncker weiß, was die Stunde geschlagen hat.
Bild: Picture Alliance / dpa
Beim Smartphone sollte eigentlich kein persönlicher Eingriff notwendig sein. Egal wie alt das Smartphone ist und welches Betriebssystem es hat, die Umstellung findet automatisch statt. Smartphones nehmen im Internet zum NTP-Zeitserver auf, andere Modelle enthalten eine interne Umschalttabelle, woraus sie sich die passende Zeit anzeigen können.

Bei Telefonen aus der Vor-Smartphone-Ära gibt es die GSM-Funktion "NITS" (Network Information Time Stamp), der weltweit in vielen Netzen implementiert ist, jedoch nicht in allen. Ist im Handy die Zeiteinstellung auf "automatisch" eingestellt, holt sich das Handy die richtige Zeit beim Hochfahren und Einbuchen. In Deutschland unterstützt nur das Netz von o2-Telefónica diese praktische Funktion, die aber mit dem Aufkommen der heutigen Smartphones immer mehr an Bedeutung verloren hat.

Sollte die EU die Zeitumstellung "abschaffen", könnte es passieren, dass ältere Smartphones, für die es keinerlei Updates mehr gibt, einmal oder an den bisherigen Umstellungsterminen von Sommer/Winterzeit etwas Nachhilfe brauchen werden.

Klassische Zeitansagen: Telekom 2005 oder "Frollein vom Amt" aus 1955?

Im Jahre 2005 hat die Telekom ihre Zeitansage aufpoliert und auf 01804-100100 gelegt. Die "Originalansage" von 1955 spielt die Firma Woopla unter 01806-101191 vor. Im Jahre 2005 hat die Telekom ihre Zeitansage aufpoliert und auf 01804-100100 gelegt. Die "Originalansage" von 1955 spielt die Firma Woopla unter 01806-101191 vor.
Bild: Deutsche Telekom/ Screenshot teltarif.de
Wer noch viele analoge Uhren im Haus hat und nicht weiß, welche Stunde es geschlagen hat, kann auf einen alten Telefon-Mehrwertdienst zurückgreifen, die "Zeitansage". Die klassische Kurzwahl 01191 (von etwa 1960 bis etwa 1980 noch unter 0119) wurde im Festnetz der Deutschen Telekom schon 2005 auf eine neue Rufnummer und ein neues "Design" umgestellt: Sie lautet längst 01804-100100 und kostet 20 Cent pro Anruf (aus dem Festnetz) oder 42 Cent pro Minute aus dem Mobilfunk. Dabei erhielt die Ansage auch das akustische Telekom-Logo.

Für Nostalgiker hat die Firma wekomm engineering GmbH die Original-Aufnahmen der Deutschen Bundespost Telekom aus dem Jahr 1955 wieder gefunden und digitalisiert. Unter der Rufnummer 01806-10 11 91, die ebenfalls für 20 Cent/Anruf (aus dem Festnetz, Dauer beliebig) und maximal 60 Cent/Anruf aus einem deutschen Mobilfunknetz (Verbindungsdauer beliebig) kostet, ist die Original-Stimme aus dem Jahre 1955 "Es issst fünfzehn Uhrrrr und zwanzzzig Minutn" von Elvira Bader, einer damaligen Mitarbeiterin beim Funkamt Hamburg der Deutschen Bundespost wieder zu hören, einschließlich historischem Grundrauschen.

Der Mobilfunkanbieter Telefónica o2 hat in seinem Netz seit 1998 die Kurzwahl "ZEITEN" (= 934836) geschaltet, die nur aus dem o2-Netz erreichbar ist. Sie kostet allerdings 79 Cent pro Minute (getestet mit einer Fonic-SIM-Karte) . Wem all diese Ansagen "zu teuer" erscheinen, kann auch die reguläre Rufnummer 040-428990 zum Festnetztarif (oder Flatrate, je nach eigenem Tarif) verwenden.

Wir haben die Zeitansagen getestet, sie stimmen mit dem Zeitzeichensender DCF775 der nach wie vor die amtliche Zeit auf 77,5 kHz Langwelle aus Mainflingen bei Frankfurt am Main sendet, überein. Bei dem Zeitzeichen zur Nachrichtensendung aus dem Radio oder Fernsehen ist zu beachten, dass Internet-Radio, Radio via Satellit aber auch DAB+ teils mehrere Sekunden verzögert sein können.

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