Gericht verbietet Amazon Tricks mit Gutscheinen
Gericht untersagt Amazon Gutschein-Tricksereien.
Bild: dpa
Der Onlinehändler Amazon hat Verbraucherschützern
zufolge Gutscheine zum Nachteil von Kunden verrechnet. Wie die
Verbraucherzentrale Baden-Württemberg
[Link entfernt]
heute mitteilte, hat sie
in einem entsprechenden Streit einen Sieg vor dem Landgericht München
errungen. (Aktenzeichen: 17 HK O 3598/14) Demnach hat Amazon Kunden, die Ware mit einem Gutschein
gekauft haben, bei einer Rückgabe nicht den gesamten Wert erstattet.
Gericht untersagt Amazon Gutschein-Tricksereien.
Bild: dpa
Stattdessen soll der Händler den Wert des Gutscheins abgezogen haben.
Das Gericht stufte dies den Angaben der Verbraucherzentrale zufolge als rechtswidrig ein.
Weil Amazon zur Abgabe einer strafbewehrten Unterlassungserklärung nicht bereit war, landete der Fall vor Gericht. Durch das Urteil wird Amazon gezwungen, die Bedingungen, unter denen Gutscheine eingelöst werden können, künftig unmissverständlich anzugeben.
Immer wieder versuchen Unternehmen, sich durch derartige Geschäftspraktiken einen Vorteil zu verschaffen und Verbraucher zu benachteiligen. Wer ein solches Verhalten bei Unternehmen feststellt, sollte sich an die Verbraucherzentrale wenden. Die Verbraucherzentralen können mit Abmahnungen beispielsweise gegen rechtswidrige AGB oder Verstöße gegen das Gesetz gegen unlauteren Wettbewerb vorgehen. Wie auch dieser Fall zeugt, sind die Verbraucherschützer damit oft erfolgreich.
Das Gericht war am Freitag nicht für eine Stellungnahme zu erreichen. Auch von Amazon war zunächst keine Reaktion zu erhalten. Das Urteil ist laut Verbraucherzentrale noch nicht rechtskräftig.
Am Verhalten von Amazon wird derzeit auch in anderen Bereichen heftige Kritik geübt, zuletzt hatten Schriftsteller gegen die Methoden des Online-Versandhändlers protestiert. Sie werfen Amazon vor, Autoren und ihre Bücher als Druckmittel für mehr Rabatte zu nutzen.
