"Im Namen des Volkes": Gerichtsprozesse im Streaming
Streaming von Gerichtsprozessen soll kommen
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Videokonferenzen statt persönlicher Treffen haben sich in allen Lebensbereichen etabliert - mit Ausnahmen. Eine dieser Ausnahmen will die Bundesregierung nun abschaffen - und zwar bei Gerichtsprozessen.
Das Magazin Der Spiegel berichtet darüber, dass die Ampelkoalition Videoverhandlungen an Zivilgerichten will - und das nicht nur als freiwillige Option. Dafür hätten SPD, Grüne und FDP sich auf einen Gesetzentwurf geeinigt.
Pilotgerichte sollen das Verfahren ausprobieren
Streaming von Gerichtsprozessen soll kommen
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Der Gesetzentwurf, der dem Blatt vorliegt, sieht offenbar weitreichende Optionen für digitale Verhandlungen vor. Interessantes Detail: Künftig sollen die Prozessbeteiligten an Zivilgerichten einen Anspruch auf die digitale Teilnahme an der Verhandlung haben. Ein Antrag auf Teilnahme per Video- und Audioübertragung dürfe vom Gericht nur dann abgelehnt werden, wenn sich "aus dem Einzellfall Gründe dagegen ergeben".
Richter sollen die Verhandlungen zudem per Video leiten und auch Urteile auf diesem Weg verkünden können. Ganze Verhandlungen könnten so ausschließlich digital stattfinden. Der Entwurf sieht außerdem vor, dass die per Video geführten Gerichtsverhandlungen der Öffentlichkeit per Stream zugänglich gemacht werden können. Entsprechende Modelle sollen an Pilotgerichten zunächst ausprobiert werden.
Die Videoverhandlungen könnten Verfahren gegebenenfalls auch beschleunigen, da die Terminierung an Gerichten flexibler werden könnte. Bobachter sprechen von einem "Modernisierungsschub in der Ziviljustiz".
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