Widerrufsrecht

Apps zurückgeben bei Google Play, Apple iTunes und im Windows Phone Store

Was tun, wenn eine kosten­pflichtige App nach dem Kauf nicht funktioniert oder die Erwartungen enttäuscht? Wir zeigen, wie Sie bei Google Play und iTunes eine App zurück­geben. Microsoft hingegen setzt auf einen ganz anderen Mechanismus, seine Nutzer vor Fehlkäufen zu bewahren.
Von Hans-Georg Kluge

Apps zurückgeben bei Google Play und iTunes. Apps zurückgeben bei Google Play und iTunes.
Bild: Google, teltarif.de / Montage: teltarif.de
Apps sind schnell gekauft - aber nicht immer erfüllen sie die Erwartungen. Manchmal funktionieren sie gar nicht. Dann hilft nur, die App zurückzugeben. Wir zeigen, wie Sie den Kaufpreis einer App zurückbekommen.

Rechtlich betrachtet sind Apps immaterielle Güter. Wie Rechtsanwalt Christian Solmecke schreibt, regelt seit dem 13. Juni 2014 das Gesetz zur Umsetzung der Verbraucherrechterichtlinie, wie ein Verkäufer das Widerrufsrecht ausschließen kann. Dies bedeute im Umkehrschluss, "dass die Händler selbst über Existenz und Inhalt eines etwaigen Widerrufsrechts für unkörperliche Waren bestimmen können". Die Regelungen finden sich im BGB, Paragraf 356, Absatz 5.

Play Store: Rückgabe immer möglich

Apps zurückgeben bei Google Play und iTunes. Apps zurückgeben bei Google Play und iTunes.
Bild: Google, teltarif.de / Montage: teltarif.de
Im Google Play Store hat der Kunde stets die Möglichkeit, eine App bis zu zwei Stunden nach dem Kauf zurückzugeben. Dafür hält Google im Play Store auf der Detail-Seite einer App den Button "Erstatten" bereit. Der Kunde erhält dann den Kaufbetrag zurück - Google bestätigt dies per E-Mail, die meist binnen weniger Sekunden eintrifft. Die 2-Stunden-Frist beginnt übrigens erst, nachdem alle Daten einer App heruntergeladen wurden - gerade bei umfangreichen Spielen hilfreich.

So geben Sie Apps bei Google Play oder iTunes zurück. So geben Sie Apps bei Google Play oder iTunes zurück.
Screenshot: teltarif.de
Ist der Rückgabe-Zeitraum abgelaufen, können Nutzer eine App dennoch zurückgeben. Das gelingt über die Web-Version von Google Play. In der dortigen Bestellübersicht kann der Nutzer zu einer App ein Problem melden - im erscheinenden Dialog lässt sich dann eine Rückgabe auslösen. Dabei gilt: Innerhalb der ersten 48 Stunden nach dem Kauf wird dem Konto des App-Entwicklers der Kaufpreis abgezogen. Verlangt der Kunde später eine Erstattung, so zahlt Google den Betrag aus, ohne dass dem Entwickler Einnahmen entgehen. Bei diesen Rückgaben bleibt die App sogar nutzbar. Allerdings schränkt Google ein, dass es Maßnahmen gegen Missbrauch der App-Rückgabe gebe.

Apple: App-Rückgabe über iTunes oder Dokument

Der Punkt Problem melden ist etwas versteckt. Der Punkt "Problem melden" ist etwas versteckt.
Screenshot: teltarif.de
Apple gewährt App-Käufern seit Ende Dezember 2014 ein 14-tägiges Rückgaberecht. Am einfachsten nehmen Käufer dieses wahr, wenn sie in iTunes die Einkaufsstatistik ihres Accounts aufrufen. Dort kann in den ersten 14 Tagen nach dem Kauf über die Funktion "Problem melden" eine Erstattung veranlasst werden. Die Bearbeitung des Vorgangs kann laut Apple bis zu zwei Wochen in Anspruch nehmen.

Alternativ stellt Apple auch ein schriftliches Dokument zur Verfügung, mit dem der Kunde einen Rückabwicklung des App-Kaufs erreichen kann. Alle Einzelheiten dazu erfahren Sie in einer eigenen Meldung.

Windows Phone: Nach dem Kauf ist der Umtausch ausgeschlossen

Microsoft räumt App-Käufern kein Widerrufsrecht ein. Stattdessen können Kunden bei Windows Phone eine kostenpflichtige App testen, bevor sie sie kaufen. Allerdings muss der Entwickler dafür eine spezielle Testversion zur Verfügung stellen - das macht nicht jeder.

Wie Sie unerwünschte In-App-Käufe vermeiden, erfahren Sie in unserem Ratgeber.

Mehr zum Thema Appstore