Mobile Payment

Ausprobiert: Apple Pay mit beliebigen Kreditkarten

Dank Curve kann Apple Pay seit Ende Januar mit belie­bigen Kredit­karten genutzt werden. Wir haben den Dienst auspro­biert und berichten über die dabei gemachten Erfah­rungen.
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Google landete vor einein­halb Jahren einen Coup, indem der Konzern eine Koope­ration mit PayPal einging. Über PayPal als "Relais­station" kann Google Pay mit nahezu jeder Kredit­karte genutzt werden. Apple fehlt ein solcher Koope­rati­onspartner für den eigenen mobilen Bezahl­dienst. Bisher galt daher die Rege­lung, dass Apple Pay nur mit Kredit­karten von Banken genutzt werden kann, die offi­zielle Apple-Partner sind.

Wie berichtet bietet aber Curve seit Ende Januar Apple Pay an - und kann dabei ähnlich wie PayPal bei Google Pay genutzt werden. Man bekommt bei Curve eine MasterCard, die als "Brücke" zu anderen Kredit­karten genutzt werden kann. Belie­bige MasterCards und Visa-Karten sollen dafür nutzbar sein. American Express kann mit Curve genauso wenig genutzt werden wie die deut­sche Giro­card.

Curve MasterCard via App bestellen

Apple Pay mit Curve verfügbar Apple Pay mit Curve verfügbar
Foto: Curve
Wir wollten wissen, ob und vor allem wie sich Apple Pay mit Curve tatsäch­lich nutzen lässt und haben das Produkt einem Test unter­zogen. Dabei haben wir im ersten Schritt die grund­gebühr­freie Version der Curve MasterCard bestellt. Das ist direkt über die App möglich - wahl­weise unter iOS und Android.

Da es uns im Test auf die Apple-Pay-Nutzung ankam, haben wir die Anwen­dung auf dem iPhone XS Max instal­liert und den Account erstellt. Dazu mussten Name, Anschrift, E-Mail-Adresse und auch eine erste Kredit­karte ange­geben werden, die bei Curve inte­griert werden soll. Der Vorgang war inner­halb weniger Minuten erle­digt.

Kredit­karte muss zuerst gelie­fert werden

Werbung für Apple Pay in der Curve-App Werbung für Apple Pay in der Curve-App
Foto: teltarif.de
Im Anschluss wird aller­dings keine virtu­elle MasterCard erstellt, mit der sich Curve über Apple Pay bereits nutzen ließe. Statt­dessen mussten wir abwarten, bis die "Hard­ware-Kredit­karte" ankommt. Dafür wurde von Curve ein Zeit­raum von einein­halb Wochen ange­geben. In der Praxis wurde die Karte etwas früher gelie­fert. Nachdem die MasterCard da war, konnten wir diese über die App akti­vieren.

Vor der Nutzung mit Apple Pay musste die Curve-Karte noch zur Apple Wallet hinzu­gefügt werden. Hierfür wurde unmit­telbar nach Akti­vierung der MasterCard inner­halb der Curve-App aktiv geworben. Mit dem Menü­punkt "Add to Apple Wallet" ließ sich die Karte wahl­weise für die Nutzung am iPhone oder der verbun­denen Apple Watch auswählen.

Apple Pay auf Handy und Uhr akti­viert

Wir haben zuerst das Smart­phone und im zweiten Anlauf die Uhr für die Apple-Wallet-Nutzung ausge­wählt. Das war inner­halb weniger Sekunden und ohne weitere Veri­fika­tion erle­digt. Andere Anwender berichten, dass Sie eine Veri­fika­tions-SMS auf der bei Curve hinter­legten Rufnummer erhalten haben, um die MasterCard in die Apple Wallet einzu­binden. Im Anschluss sei die Karte eben­falls für Apple Pay betriebs­bereit gewesen.

Nun haben wir zum Test zwei weitere Kredit­karten zum Curve-Account hinzu­gefügt. Wahl­weise ist es möglich, die gewünschte Karte über die Curve-App und die im iPhone befind­liche Kamera einzu­scannen oder die Daten manuell einzu­geben. Das Hinzu­fügen der jewei­ligen Karte ist schnell erle­digt. Vor der Nutzung ist aber bei einigen Kredit­karten noch eine zusätz­liche Veri­fizie­rung - beispiels­weise über eine per SMS zuge­stellte TAN - erfor­derlich.

Bezah­lung mit Apple Pay über Curve

Curve MasterCard in der Apple Wallet Curve MasterCard in der Apple Wallet
Foto: teltarif.de
Die Curve MasterCard verhält sich bei Apple Pay wie jede andere in die Wallet einge­bundene Kredit­karte. Am iPhone wird der mobile Bezahl­dienst durch einen Doppel­klick auf den Ein/Aus-Schalter akti­viert, wobei das Smart­phone - beispiels­weise mit Face ID entsperrt - werden muss. Auf der Apple Watch erfolgt die Akti­vierung durch einen Doppel­klick auf die Taste rechts unter­halb der digi­talen Krone. Bei der Uhr reicht das einma­lige Entsperren durch PIN-Eingabe. Erst wenn die Smart­watch abge­nommen und später wieder getragen wird, muss sie erneut entsperrt werden.

Bei der Bezah­lung selbst gibt es noch eine kleine Beson­derheit: Curve kommt aus dem Verei­nigten König­reich und nicht nur die App ist englisch­spra­chig. Auch das Terminal an der Kasse zeigt in engli­scher Sprache und nicht auf Deutsch an, dass der Vorgang gerade läuft. Die Bestä­tigung der erfolg­reichen Zahlung kommt schluss­endlich per Push-Nach­richt von der Bank der in den Curve-Account einge­bundenen Kredit­karte. Curve schickt statt­dessen eine Zahlungs­bestä­tigung per E-Mail. Auf der Kredit­karten-Abrech­nung erscheint neben dem Hinweis auf Curve auch der Name des Geschäfts, bei dem der Kauf getä­tigt wurde.

Fazit: Curve-Test erfolg­reich

Zahlung mit Curve auf der Kreditkarten-Abrechnung Zahlung mit Curve auf der Kreditkarten-Abrechnung
Foto: teltarif.de
Curve funk­tioniert mit Apple Pay einwand­frei und ist eine gute Möglich­keit, um Kredit­karten für den mobilen Bezahl­dienst einzu­setzen, die dafür eigent­lich noch nicht frei­gegeben sind. Inter­essenten sollten berück­sich­tigen, dass man bei Curve mit seinen Daten zahlt. Der Anbieter sagt ganz offen, dass das Kauf­verhalten der Kunden analy­siert wird. Zudem vertraut man Curve seine Kredit­karten-Daten an, was eben­falls ein Sicher­heits­risiko sein kann.

Abzu­warten bleibt ferner, inwie­weit Curve-Nutzer von mögli­chen Ände­rungen im Verhältnis zwischen dem Verei­nigten König­reich und der Euro­päischen Union betroffen sein könnten. Curve hat bereits ange­kündigt, Kunden in der EU auch künftig zu bedienen und die Anwender können für jede in den Account einge­bundene Kredit­karte selbst entscheiden, in welcher Währung die Abrech­nung erfolgen soll.

Auch in einem Podcast haben wir bereits die Nutzung von Apple Pay und Google Pay thema­tisiert.

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