Luftbrücke

WiMAX: Hat die Zukunft schon begonnen?

Breitband für alle, die nicht per Kabel zu erreichen sind
Von Marie-Anne Winter

Über WiMAX wurde schon einiges geschrieben. Tatsächlich spricht viel dafür, dass diese Funktechnologie in Zukunft eine tragende Rolle spielen wird. Der Aufbau von WiMAX-Netzen ist im Vergleich zum herkömmlichen Mobilfunk sehr einfach und kostengünstig. Weniger klar sind die Geschäftsmodelle für den künftigen Einsatz dieser Technologie, und auch die Frage der Frequenzen ist in Deutschland leider noch nicht geklärt. Im Rahmen der Internationalen Handelsblatt Jahrestagung Telekom Markt Europa, die derzeit in Bonn stattfindet, stellte Simon Wilder von Redline Communications [Link entfernt] unter dem Motto "WiMAX - The Future Starts Now" seine Sicht auf WiMAX vor.

Er begann seinen Vortrag mit dem Hinweis, dass 70 Prozent der Bevölkerung relevanter Märkte nicht per Kupferleitung erreicht wird. Länder wie Brasilien, Südafrika oder Polen hätten eine große Nachfrage nach Breitband, aber nicht die entsprechende Infrastruktur, um diese Nachfrage zu befriedigen. Daher sei WiMAX die Technologie der Wahl. Auch sei WiMAX sehr gut geeignet, um die digitale Kluft zu überbrücken, die sich zwischen den entwickelten Ländern in den Industrienationen und den wenig entwickelten Ländern des Südens auftue.

Es gibt zwei Möglichkeiten für WiMAX: Der Markt für stationäre Breitbandnutzung, der auf dem Standard 802.16 2004 aufsetzt und den für die nomadische Nutzung mit mobilen Geräten auf Basis von WiMAX 802.16 2005. Für die stationäre Nutzung sind vor allen hohe Bandbreiten relevant. Mit dem stationären WiMAX können Firmen und Haushalte mit Breitband versorgt werden. Das Roaming ist mit diesen Zugängen nur sehr beschränkt, ein seamless handover gar nicht möglich. Verlässt der Nutzer seine WiMAX-Zelle, bricht die Verbindung ab. Realisiert werden diese Verbindungen im 3,5 GHz-Spektrum.

Bei der nomadischen Nutzung stehe die Netzabdeckung im Vordergrund, es soll eine möglichst große Reichweite gewährleistet werden. In WiMAX 802.16 2005-Netzen soll für die volle Mobilität der Nutzer Roaming und seamless handover selbstverständlich sein. Diese Netze arbeiten mit 2,5 GHz. Als wichtigste Voraussetzungen für einen Erfolg von WiMAX nannte Wilder Time Division Duplexing (TDD [Link entfernt] ), eine Architektur, die auf offenen Standards beruhe, sowie die Entwicklung von Komponenten für Carrier und eine vorausschauende Netzwerk- und Marktplanung. Aktuell ist Redline Communications an WiMAX-Projekten mit über 50 Netzbetreibern beteiligt. Erfolgreiche Projekte hat das Unternehmen schon mit der kroatischen T-Hrvatski Telekom, mit Saudi Telecom und mit China Netcom realisiert.

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