Aktueller Stand

Frequenzvergabe durch Bundesnetzagentur erst Ende 2009

Insgesamt 270 MHz Spektrum sollen vergeben werden
Von Thorsten Neuhetzki

Die für kommendes Jahr angekündigte Versteigerung neuer Frequenzen für Telekommunikationsdienste wird nach aktuellem Stand nun erst Ende 2009 stattfinden. Das sagte Klaus-Udo Marwinski von der Bundesnetzagentur heute in Bonn auf der 4. Jahrestagung "Broadband Wireless Access" der Vereon AG. Im nächsten Schritt werde sich die Behörde um den Entwurf des Auktionsdesigns kümmern.

Die Bundesnetzagentur (BNetzA) hatte im April diesen Jahres angekündigt, insgesamt ein Frequenzspektrum von 270 MHz an Telekommunikationsnetzbetreiber versteigern zu wollen. Die Frequenzbänder kommen daher aus den unterschiedlichsten Bereichen und bieten sich somit für unterschiedliche Dienste an. Der Regulierer selbst macht keinerlei technische Vorgaben, was auf diesen Frequenzen geschehen muss. Entsprechend bewusst ist die Formulierung für die geplante Nutzung gehalten: "Drahtloser Netzzugang zum Angebot von TK-Diensten".

Kommt Rundfunkfrequenz-Vergabe für TK schon kommendes Jahr?

Marwinski ließ durchblicken, dass die Bundesnetzagentur durchaus interessiert ist, über die Frequenzbereiche im 1,8-, 2,0- und 2,6-GHz-Bereich hinaus auch bereits Frequenzen aus dem Bereich der Digitalen Dividende vergeben zu können. Das ist jedoch abhängig davon, wie es bei dem Thema der Freigabe ehemaliger TV-Frequenzen für den Telekommunikationsmarkt weitergeht.

Jürgen Grützner, Geschäftsführer des Verbandes der Anbieter von Telekommunikations- und Mehrwertdiensten (VATM), warnte davor, bei den Frequenzen aus der Digitalen Dividende das Fell zu verteilen, bevor die Jagd eröffnet ist. Er wies darauf hin, dass gerade im regionalen und lokalen Bereich dafür gesorgt werden müsse, dass dort tätige Anbieter Zugriff auf die Frequenzen bekommen. Es dürfe nicht passieren, dass nur die ohnehin bundesweit tätigen Anbieter den Zuschlag bekommen.

WiMAX: Anbieter wollen keine Allgemeinzuteilung für Frequenzspektrum

Kritische Fragen von den Tagungsteilnehmern musste sich Marwinski zum Thema WiMAX gefallen lassen. Es war gar von einem bösen Erwachen die Rede, als das kommende Jahr zur Sprache kam. Hintergrund: Ende 2009 müssen die Anbieter, die 2006 den Zuschlag zu den Lizenzen in den Versteigerungen bekommen hatten, die ersten Versorgungsauflagen erfüllt haben. Etwa 15 Prozent der Gemeinden innerhalb der jeweiligen 28 Lizenz-Regionen müssen bis dato versorgt werden. In der Frage-Runde tauchte für den betreffenden Frequenzbereich um 3,5 GHz das Wort "Allgemeinzuteilung" auf. Dem erteilte die BNetzA jedoch eine Absage. "Bevor wird dazu kommen, überlegen wir uns erst einmal andere Schritte". Das sei auch im Sinne der Anbieter, die nach exklusiven Frequenzen fragen würden, um ihren Kunden entsprechende Geschwindigkeitsgarantien zu machen.

Kein Interesse an freien WiMAX-Frequenzen

Kaum Interesse an noch freien 3,5 GHz Frequenzen Doch wie gefragt die WiMAX-Frequenzen nach heutigem Stand sind, zeigt eine andere Aussage der Bundesnetzagentur. Im Sommer hatte die Behörde bekannt gegeben, 2006 nicht versteigerte Frequenzen erneut zur Vergabe zu bringen. Das kann für interessierte Anbieter sogar ohne eine Versteigerung geschehen, sofern sich binnen acht Wochen nach Antrag kein zweites Unternehmen auf die Frequenz bewirbt. Stand heute hat sich jedoch noch kein einziges Unternehmen für einen freien Frequenzblock im 3,5-GHz-Bereich interessiert, so der Mitarbeiter aus dem betreffenden Referat der BNetzA.

Weitere Artikel zum Thema WiMAX