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Welche Bandbreite für welche Internet-Anwendung?

Je nach Nutzung sollte auch der Upstream beachtet werden
Von Ralf Trautmann

Bis vor einigen Jahren war die Schmalband-Einwahl beim Internet-Zugang Standard, Breitband-Anschlüsse waren dagegen auf Grund der hohen Entgelte bei Privathaushalten eher die Ausnahme. Doch seit geraumer Zeit befinden sich die Preise für die schnellen Zugänge im freien Fall, so dass sie auch für Privatanwender eine attraktive Lösung sind. Wer also auf der Suche nach dem individuell passenden Internet-Zugang ist, steht zunächst vor einer grundlegenden Frage: Ist der Schmalband-Zugang ausreichend oder wäre ein Breitband-Zugang die geeignetere Variante?

Wer sich für die schnelle Breitband-Variante entschieden hat, steht vor einem weiteren Problem: Welche Technologie und welche Geschwindigkeit ist für welche Nutzung sinnvoll? Die möglichen Zugangsarten haben wir bereits in einem gesonderten Artikel ausführlich erläutert. Die Frage nach der erforderlichen Bandbreite lässt sich dagegen über das individuelle Nutzungsprofil einschätzen.

Grundsätzliche Frage: Schmalband oder Breitband?

Schmalbandzugänge, das heißt die Einwahl über einen beliebigen Telefon-Anschluss, bieten eine unverbindliche Variante für den Internet-Zugang: Bei geringen Verbindungsentgelten besteht hier in der Regel keine längerfristige Vertrags-Bindung, so dass auch ein flexibler Anbieterwechsel möglich ist. Die jeweiligen Zugangsdaten können problemlos über die DFÜ-Einstellungen eingetragen werden, der Zugang ist direkt möglich.

Die Bandbreite ist jedoch sehr eingeschränkt: Wer über einen analogen Telefonanschluss surft, erreicht je nach Modem höchstens 56 kBit/s im Down- und 48 KBit/s im Upstream. Über ISDN-Anschlüsse sind in der Regel 64 kBit/s möglich, werden zwei Kanäle gebündelt, erhöht sich die Geschwindigkeit auf 128 kBit/s.

Schmalbandnutzung nur für Gelegenheitssurfer

Wer nur ab und an im Internet surft und dabei ausschließlich Texte liest oder Bilder abruft, kann auch mit dieser relativ geringen Geschwindigkeit gut über die Runden kommen. Ob lieber auf eine Breitband-Variante ausgewichen wird, ist hier vor allem eine Frage des Komforts und der Online-Zeit: Auch für Gelegenheitssurfer ermöglicht das Breitband ein bedeutend angenehmeres Surfen, da sich die Geschwindigkeit schon bei "kleinen" Varianten mit 1 oder 2 MBit/s gegenüber der Schmalband-Einwahl erheblich steigert. Doch auch wer die geringeren Übertragungs-Geschwindigkeiten eines Schmalband-Zugangs in Kauf nimmt, muss bei ausgiebigen Surf-Sessions dank stetig sinkender Breitband-Kosten finanziell nicht besser wegkommen. Wer dagegen lediglich ein paar Stunden pro Woche online ist, kann mit diesem Zugang ausreichend bedient sein und gegenüber der Breitband-Variante sparen.

Für die Nutzung von Internet-Anwendungen, die über das "normale" Surfen hinausgehen, eignen sich Schmalband-Zugänge dagegen heutzutage nur noch sehr bedingt: Galt lange Zeit bei Webdesignern die Maxime, Internetseiten auch für geringe Bandbreiten zu optimieren, sind die Inhalte mittlerweile derart gewachsen, dass viele Angebote nur noch über Breitband-Anschlüsse sinnvoll abrufbar sind.

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