DSL-Einstieg

DSL-Preiskampf: Besonnene sparen mehr

Empfehlungen für den Einstieg ins schnelle Internet
Von Björn Brodersen

Es ist ein ungeschriebenes Gesetz: Wenn die Deutsche Telekom die Preise für Telefon- und DSL-Anschlusspakete senkt, dann reagiert die Konkurrenz der alternativen Anschlussanbieter ebenfalls mit Preissenkungen. Ab heute sind die Call&Surf-Anschlusspakete des "Rosa Riesen" mit höheren Datenübertragungsraten für niedrigere monatliche Grundpreise als bisher erhältlich, das Comfort-Paket kostet nur noch 44,95 Euro und das Comfort-Plus-Paket nur noch 49,95 Euro. Das Hamburger Unternehmen HanseNet bietet in Reaktion darauf seine Alice-Anschlüsse vorerst nur im Juni um 5 Euro im Monat günstiger an als gewohnt, Arcor wie berichtet ab morgen um 5 bis 8 Euro pro Monat günstiger.

Besonders Internetnutzer, die sich noch über die analoge Telefon- oder ISDN-Leitung ins Internet einwählen, dürfen sich auf die neue Preisrunde freuen, denn der Einstieg ins schnelle Internet ist jetzt so attraktiv wie nie zuvor.

Allerdings sollten Interessenten von einem Schnellschuss absehen, denn in den kommenden Tagen werden weitere Anbieter ihre Anschlusspreise senken bzw. neue Bündelangebote vorstellen. Arcor hat bereits zu morgen Preissenkungen in Aussicht gestellt, die aktuellen Versatel-Angebote laufen auch nur noch bis zum 10. Juni. Möglicherweise werden auch die DSL-Reseller wie 1&1, freenet oder Tele2 ihre Preisstruktur noch einmal überdenken. Tele2 hat bereits angekündigt, in diesem Sommer eigene DSL-Anschlüsse herauszubringen. Wer also jetzt ins Breitband-Internet einsteigen möchte, sollte noch ein paar Wochen warten und die verschiedenen Angebote genau miteinander vergleichen. Wir zeigen Ihnen, worauf Sie bei der Anschlusswahl achten sollten.

Der DSL-Anschluss und -Zugang

Die große Mehrheit der Breitband-Internetanschlüsse in Deutschland basiert auf der DSL-Technologie (Digital Subscriber Line). Solche Anschlüsse bieten die Provider vor allem in den Ballungsräumen mit Datenempfangsraten von bis zu 16 Megabit pro Sekunde (MBit/s) an, in wenigen deutschen Städten schaltet die Deutsche Telekom auch so genannte VDSL-Anschlüsse (Very High Bitrate Digital Subscriber Line) mit bis zu 50 MBit/s. Zum Vergleich: Die Datenübertragung über die analoge Telefonleitung erfolgt mit bis zu 56 Kilobit pro Sekunde (kBit/s), bei ISDN sind es 64 kBit/s bzw. 128 kBit/s bei Kanalbündelung. Die wesentlich höhere Bandbreite bei DSL-Anschlüssen ist vor allem beim Herunterladen von größeren Dateien – etwa von Musik oder Filmen – von Vorteil.

Wer bislang noch per Schmalband-Zugang ins Netz ging, sollte zunächst einen DSL-Anschluss mit einer Datenübertragungsgeschwindigkeit von 1 MBit/s oder 2 MBit/s im Downstream auswählen, das reicht für die herkömmlichen Internetanwendungen völlig aus. Auf diese Weise kann man zunächst einmal das schnelle Internet und seine neuen Surfgewohnheiten kennen lernen. Bei Bedarf ist es später immer noch möglich, seinen Anschluss auf eine höhere Geschwindigkeitsklasse umstellen zu lassen. Nur wer Filme aus dem Internet herunterladen möchte, sollte gleich zu einer größeren Bandbreite greifen. Wer dagegen im Internet nur seine E-Mails abruft, kann getrost weiter über die Telefonleitung online gehen.

Alternative Anschlussarten gibt es über das Fernsehkabel, via Satellitenverbindung oder in einigen wenigen Gegenden per Funktechnik (WiMAX). Gerade die Kabelinternet-Anbieter halten für Einsteiger ebenfalls preislich attraktive Anschlusspakete bereit. Beispielsweise hat auch der größte deutsche TV-Kabelnetzbetreiber Kabel Deutschland (KDG) zu heute die Internetpreise gesenkt, ein Anschluss mit einer Datenübertragungsrate von 6 MBit/s im Downstream, einen Flatrate-Zugang sowie einen Internet-Telefonie-Anschluss (VoIP) mit Pauschaltarif für Gespräche ins deutsche Festnetz kostet im ersten Vertragsjahr jetzt 29,90 Euro pro Monat. Weitere Kabelinternet-Angebote finden Sie auf unserer Überblicksseite.

In vielen Fällen lohnt sich eine Flatrate

Neben dem Breitband-Anschluss benötigt der Nutzer noch einen Internetzugangstarif. Hier gibt es zwar immer noch Einsteigertarife mit begrenztem Datenvolumen- oder Stundenkontingent, in der Regel aber lohnt sich aufgrund des anhaltenden Preisverfalls eine so genannten Flatrate, mit der man zum monatlichen Festbetrag unbegrenzt häufig und lange online sein kann.

Weitere DSL-Ratgeber: