Studie

Befindlichkeiten unter dem UMTS-Sendemast

Studienteilnehmer bildeten sich offenbar Beschwerden ein
Von dpa / Björn Brodersen

Autoren einer Studie sehen keinen Zusammenhang zwischen elektromagnetischen Feldern eines UMTS-Sendemasten und Befindlichkeitsstörungen. Doch selbst Experten würden beim Mobilfunk auf den Noceboeffekt hereinfallen. Dieser Effekt sei das Gegenteil des bekannteren Placeboeffekts, und er bedeute, dass negative Erwartungen einen nachteiligen Einfluss haben können. Das Ergebnis der Untersuchung stellte das Bayerische Landesamt für Umwelt (LfU) heute vor. Die Studienteilnehmer des Landesamtes fühlten sich den Angaben zufolge deutlich schlechter, wenn sie annahmen, die UMTS-Mobilfunkbasisstation auf dem Dach des LfU sei angeschaltet, obwohl sie tatsächlich nicht in Betrieb war. Die Pilotstudie habe so gezeigt, dass sich die elektromagnetischen Felder eines Sendemasten nicht "erspüren" ließen.

Drei Monate lang hatten zu Beginn und am Ende eines Arbeitstages fast 100 LfU-Mitarbeiter das eigene Befinden bewertet. Mehr als 20 mögliche Beschwerden umfasste der Fragebogen, von Kopfschmerzen über Atembeschwerden, trockene Haut bis zu Allergien. Die ausgefüllten Fragebögen waren online von der Universität Eichstätt ausgewertet worden. Ein Mobilfunkunternehmen hatte eine Mobilfunkbasisstation mit UMTS zur Verfügung gestellt. Ein Laptop mit einem Zufallsgenerator steuerte, ob und wann die Station sendete. Eine Messeinrichtung zeichnete die Sendeleistung rund um die Uhr auf.

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