Auswertung

Leserumfrage: Mobiles Internet - überflüssig und unentbehrlich

Viele nutzen es, aber nur sehr wenige surfen hauptsächlich mobil
Von Marie-Anne Winter

Unsere Fragen konnten in einer speziellen auf unsere PDA-Seiten angepassten Version auch von mobilen Geräten aus beantwortet werden. Hier wurden wie oben schon kurz erwähnt, 126 Fragebögen ausgewertet. Bei der mobilen Version entfielen bestimmte Antwortmöglichkeiten, beispielsweise gab es bei der Frage, wie oft man mobile Inhalten nutze, die Angabe "nie" nicht, weil das ja logischerweise nicht der Fall sein konnte. Bei den pda-Nutzern lag der Anteil der männlichen Teilnehmer bei über 97 Prozent. Es gab mit knapp 42 Prozent deutlich mehr Flatrate-Nutzer für den mobilen Internet-Zugang als bei den anderen Teilnehmern und es verwundert auch nicht, dass Angebote im mobilen Internet von dieser Nutzergruppe häufiger genutzt werden.

In dieser Gruppe ist die technische Ausstattung besser: Mehr als die Hälfte (54,8 Prozent) nutzen ein Smartphone mit QWERTZ-Tastatur, weitere 22,2 Prozent ein anderes Smartphone. Bei den "Normal-Nutzern" haben nur 25,9 Prozent ein Smartphone mit QWERTZ-Tastatur, 18,2 Prozent ein anderes Smartphone. Immerhin 27,1 Prozent nutzen noch ein herkömmliches Handy mit einem einfachen Browser, bei den Teilnehmern an der PDA-Version geben aber noch 9,5 Prozent an, dass sie überwiegend ein einfaches Handy nutzen würden.

Auch die Ausgaben für die Mobilfunkrechnung liegen im Durchschnitt über denen der "Normal-Teilnehmer" - unter anderem, weil auch die Ausgaben für die mobile Datennutzung höher sind. Unter den mobilen Teilnehmern gibt es weniger Nutzer von Internet-by-Call-Angeboten, aber rund ein Fünftel der PDA-Nutzer gehen auf diese Weise online. Das entspricht fast dem Anteil der Prepaid-Nutzer in dieser Teilnehmergruppe. Zum Vergrößern bitte anklicken
Bild: teltarif.de

Bei den PDA-Teilnehmern liegt der Anteil derer, die angeben, mobile Internetinhalte mehrmals täglich abzurufen, bei 73 Prozent - gegenüber 23 Prozent bei den Teilnehmern im herkömmlichen Internet. Interessant ist aber, dass auch bei den Teilnehmern der PDA-Umfrage noch fast 64 Prozent sagen, noch überwiegend stationär zu surfen. Nur 11 Prozent sagen, dass sie mehr im mobilen Internet unterwegs sind und nur 7 Prozent surfen fast ausschließlich mobil. Bemerkenswert ist, dass in dieser Gruppe fast doppelt so viele Nutzer am Online-Banking teilnehmen, dafür ist aber auch der Anteil derer größer, die Sicherheitsbedenken haben.

Das Netz des kleinsten deutschen Netzbetreibers o2 ist bei unseren PDA-Nutzern das am häufigsten genutzte Mobilfunknetz. Fast 32 Prozent geben an, o2 für den mobilen Internetzugang zu nutzen - bei den Normal-Nutzern sind es 26 Prozent. Danach folgen mit jeweils 25,4 Prozent E-Plus und Vodafone gleichauf, T-Mobile kommt nur auf 17,5 Prozent. Bei den anderen Teilnehmern wurde das E-Plus-Netz bevorzugt, das 36 Prozent genannt haben, danach folgt o2, danach kommt T-Mobile mit 22 Prozent und erst dann Vodafone mit 16 Prozent.

Fazit

Insgesamt lässt sich ein prinzipielles Interesse am mobilen Internet feststellen - zwei Drittel aller Befragten sagen, dass sie es sicherlich irgendwann nutzen werden. Nur knapp 7 Prozent geben an, dass sie einfach kein Interesse daran hätten. Als Anreiz für eine künftige Nutzung nennen 22 Prozent geringere Kosten für die Datenübertragung, 11 Prozent ein neues Gerät, mit dem die mobile Internet-Nutzung einfach würde und 8 Prozent wünschen sich eine schnellere Datenübertragung.

Bei den Begründungen, warum das mobile Internet noch nicht genutzt werde, zeigt sich, dass viele Nutzer eine herkömmliche Internet-Flatrate haben und eine zusätzliche Internet-Nutzung per Handy schlicht als überflüssig empfunden wird. Teilweise spielen auch negative Erfahrungen eine Rolle, so wird das mobile Internet als zu kompliziert, zu langsam und zu unzuverlässig empfunden. Bei Bankgeschäften oder Einkäufen sind Sicherheit und Komfort wichtig - hier kann das mobile Internet einfach noch nicht mithalten. Das zeigt sich auch bei anderen Angeboten, die es im Prinzip schon einfacher und besser gibt - daher spielen mobile Musik-Downloads oder mobiles Fernsehen bei unseren Lesern kaum eine Rolle. Anders ist das mit dem Abrufen von E-Mails oder dem schnellen Zugriff auf Informationen, die unterwegs weiter helfen können. Hier werden mobile Angebote als nützlich empfunden und entsprechend auch nachgefragt.

Das könnte erklären, warum die Mehrheit der befragten Nutzer mit den Angeboten im mobilen Internet größtenteils zufrieden ist (Gesamtnutzer 60,6 Prozent, PDA-Nutzer 72,2 Prozent), obwohl im Einzelnen relativ viel bemängelt wird. Überhaupt nicht zufrieden sind nur 4,1 bzw. 1,6 Prozent. Zufrieden dürfte allerdings der Gewinner des Nokia N95 sein, das unter den Umfrage-Teilnehmern verlost wurde. Wir haben ihn bereits über seinen Gewinn informiert und gratulieren an dieser Stelle noch einmal herzlich.

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