Test

Das E-Mail-Handy Nokia E71 im Test

Gute Verarbeitung, schnelles Arbeitstempo und einfache Bedienerführung
Von Björn Brodersen

Für das Lesen und Bearbeiten von Dokumenten steht ein kostenpflichtiges Quickoffice-Paket aus Word, Excel, Powerpoint und einem PDF-Reader bereit, mit dem der Nutzer auch ohne Download von Zusatzprogrammen Office-Dokumente bearbeiten kann - dies ist bei Symbian eher noch die Ausnahme als die Regel. Vorinstalliert sind auf dem Gerät nur die Lesefunktionen für diese Formate. Für die Datenübermittlung im Nahbereich steht neben USB Bluetooth mit Enhanced Data Rate (EDR) zur Verfügung, der mobile Datenversand oder -empfang kann entweder per GPRS, EDGE oder UMTS bzw. HSDPA mit bis zu 3,6 MBit/s oder an Hotspots via WLAN 802.11b/g erfolgen. Eine WLAN-Verbindung kann via WEP- oder WPA2-Verschlüsselung gesichert werden.

Nokia E71

Für den Business-Nutzer interessant sind auch die Unterstützung mobiler VPN-Verbindungen ins Unternehmens-Netzwerk sowie die Gerätesperre und die Verschlüsselungs-Möglichkeit von Telefon und Speicherkarte - einzeln oder zusammen. Der Zugriff auf die dort abgelegten Daten ist dann nur noch nach Eingabe eines Passwortes möglich. Eine Verschlüsselung der eingelegten Speicherkarte allein macht allerdings nur in wenigen Fällen Sinn. Vergessliche sollten den Entschlüsselungs-Code nicht auf dem Handy, sondern an anderer Stelle speichern. Achten sollte der Anwender auch auf ausreichend geladenen Handy-Akku, sonst kann es passieren, dass die Energiezufuhr des Nokia E71 nicht mehr für eine Entschlüsselung der Daten reicht. Die Gerätesperre kann dagegen leicht auf die Nerven gehen, da diese dann vor auch vor jedem eigenen Anruf erst gelöst werden muss.

Eine weitere Sicherungsfunktion des Nokia E71 wird erst im Verlustfall des Handys relevant: Per SMS-Mitteilung an die eigene Handy-Rufnummer lassen sich dann alle Daten auf dem Nokia E71 löschen - natürlich nur, wenn die richtige SIM-Karte noch im Handy eingelegt ist. Tauscht ein Dieb die SIM-Karte aus, greift dieser nachträgliche Sicherungsmechanismus nicht mehr.

Mobiles Surfen im Internet

Der Kalender des Nokia E71 Das Surfen im Internet ermöglicht der vorinstallierte Nokia-Browser mit Mini-Map. Wie der Opera Mini zeigt der Nokia-Browser mehrere besuchte Seiten nebeneinander für den schnellen Seitenwechsel sowie ein Vorschaufenster bei längerem Scrollen auf einer Seite an. Um das übertragene Datenvolumen und die GPRS-Übertragungskosten möglichst gering zu halten, ist es auch möglich, sich nur Text anzeigen zu lassen und Bilder nicht zu laden. Weitere Funktionen des Nokia-Browsers: Persönliche Daten können am Ende der Surfsession schnell gelöscht werden, es gibt einen Popup-Blocker und einen Passwort-Manager, und beim Eintippen einer zuvor schon genutzten URL greift eine Auto-Vervollständigung des Browsers. Die Schriftgröße kann per 3-Stufen-Zoom angepasst werden.

Der Nutzer kann auch RSS-Feeds in den Nokia-Browser einbinden und automatisch aktualisieren lassen oder das Nokia E71 als Modem verwenden, wenn die PC-Suite von Nokia auf dem Laptop installiert ist. Dank Flash-Unterstützung lassen sich über den Nokia-Browser beispielsweise auch YouTube-Videos abspielen.

E-Mail mit dem Profi

Um die notwendigen Einstellungen für den E-Mail-Abruf auf dem Handy vorzunehmen, braucht der Nutzer des Nokia E71 keine besonderen Vorkenntnisse. Ein Wizard leitet ihn durch die einzelnen Konfigurationsschritte und ruft die Server-Informationen für bestimmte Freemail-Anbieter selbstständig ab. Daher muss der Nutzer nur noch seine E-Mail-Adresse, seinen Benutzernamen und sein Passwort eingeben, den Rest erledigt der Einrichtungsassistent. Das klappt beispielsweise bei GMX, nicht aber bei Googlemail. Bei Googlemail muss der Nutzer des Nokia E71 die Server-Informationen noch nachträglich manuell korrigieren. Danach kann er bereits per UMTS die ersten E-Mails aus seinem Posteingang aufs Handy-Display holen. Der E-Mail-Client unterstützt sowohl POP3 als auch IMAP.

Für den E-Mail-Abruf kann der Nutzer wieder wählen: Entweder ruft er zunächst nur die Betreffzeilen der Mails ab, legt eine maximale erlaubte E-Mail-Größe fest oder lädt gleich die kompletten Mitteilungen mit oder ohne etwaige Anhänge. Praktisch ist die E-Mail-Push-Funktion, mit der automatisch die Nachrichten aufs Handy übertragen werden. Dafür muss zunächst ein Zugangspunkt ins Internet bestimmt werden. Der Nutzer des Nokia E71 kann dabei den automatischen Mail-Abruf auf bestimmte Tage begrenzen, die Abruf-Intervalle auf Zeitspannen zwischen 30 Minuten und sechs Stunden festlegen. Englischsprachige Mails liest das Nokia E71 auf Wunsch auch vor. Über die PC Suite lassen sich keine E-Mails synchronisieren, dafür braucht der Nutzer spezielle Software.

Unterstützt werden auch Business-E-Mail-Lösungen wie Microsoft Exchange ActiveSync, Nokia Intellisync Wireless E-Mail oder Nokia Mail for Exchange. Der Blackberry Connect Mobile E-Mail Client wird dagegen wie berichtet nicht mehr unterstützt.

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