Oberklasse-PND

Navigations-Gerät Nokia 500 im Test

Oberklasse-PND von Nokia mit Telefonmodus und eingebautem FM-Transmitter
Von Marc Thorwartl /

Eines vorneweg: Den ureigensten Zweck eines Navigationssystems, die punktgenaue Landung, erfüllte das Nokia 500 jederzeit fehlerfrei. Auch bei den Parametern für die Routeneinstellungen stand ein breites Spektrum zur Verfügung. Egal ob als Fußgänger, Auto-, Bus-, Fahrrad-, Motorrad- oder Rollerfahrer, für nahezu jedes Fortbewegungsmittel war ein individuelles Icon hinterlegt. Bei der Routenwahl beschränkt sich Nokia auf die "schnellste" oder "kürzeste" Strecke. Mautstraßen, Autobahnen oder Fähren ließen sich nach eigenem Gusto sperren. Bei der Zielführung, die auch im Tunnel ohne direkten Sichtkontakt zum Satelliten klappt, kann wahlweise die zwei- oder dreidimensionale Ansicht gewählt werden, wobei der Kompass entweder nach Norden oder in Fahrtrichtung ausgerichtet ist.

Bei der Teststrecke trat in der Zielführung ein Fehler auf. Obwohl es eine direkte Verbindung zwischen zwei Querstraßen gab, die auch auf der Karte zu sehen war, wollte das Nokia 500 den Fahrer partout über eine "rechts - links - rechts-Anweisung" einmal außen um den Block herumführen.

Der Telefonmodus

Menü ohne Rückweg
Bild: teltarif.de
Wer zur Oberklasse gehören möchte, der spendiert seinem PND eine Bluetooth-Freisprecheinrichtung (BT-FSE). Da macht auch Nokia keine Ausnahme. Der Koppelvorgang erfolgt nach dem Einschalten der BT-Funktion am PND vom Handy aus. Interessanter Aspekt hierbei: Bei der Paarung mit dem HTC P3470 erschien nach der PIN-Eingabe die Meldung "Kopplung gescheitert", obwohl sich das Handy im Freisprechmodus befand und die Anrufe auch über den PND geführt werden konnten. Die Adress-Synchronisation zwischen Mobiltelefon und PND erfolgt ebenfalls über Bluetooth und war ziemlich zeitaufwändig, bis die knapp 400 Adressdaten im PND gespeichert waren. Angenehm ist die Möglichkeit, Ziele direkt aus dem Adressbuch zu übernehmen.

Doch obwohl Nokia in der Vergangenheit bereits wirklich hervorragende BT-FSE produziert hat, beim Nokia 500 scheinen sie sich vornehm zurückgehalten haben. Wer Pech hat, verzweigt sich bei den Einstellungen in einem Untermenü, aus dem es keine Wiederkehr gibt. Selbst die Auswahl eines Klingeltons am PND ließ sich nicht bewerkstelligen. Zudem war die Gesprächsqualität vor allem auf Seiten des Angerufenen mangelhaft. Der Gesprächspartner beklagte eine kontinuierlich an- und abschwellende Lautstärke und unterschiedliche Tonlage. "Du lallst, als ob du betrunken bist!" Hier hätte Nokia dem PND vielleicht doch ein externes Zusatzmikrofon spendieren sollen. Positiv bleibt hingegen die Tatsache, dass sich über den eingebauten FM-Transmitter nicht nur MP3-Files von der Speicherkarte, sondern auch Telefongespräche aufs bordeigene Lautsprechersystem übertragen lassen. Auch die Sprachanwahl klappte einwandfrei. Dabei wurden die hinterlegten Voice-Tags vom Handy übernommen. Eine zusätzliche Aufnahme auf dem PND war nicht nötig.

Fazit: Nokia 500 sorgt noch zu häufig für Verdruss

Auch wenn Nokia auf der eigenen Shop-Page die unverbindliche Preisempfehlung für das Nokia 500 jetzt von 369 Euro auf 333 Euro gesenkt hat, es gibt eine Vielzahl PNDs anderer Herstellern, die besser funktionieren, mehr bieten und dabei weniger kosten. Die hoch gelobte Menüstruktur, ließ sich beim teltarif-Test nicht immer nachvollziehen. Zu häufig sorgte der PND für Verdruss, vor allem bei den im Text erwähnten Mängeln. Eingefleischte Nokia-Fans mögen darüber noch hinwegsehen, die anderen greifen zu einem PND der Konkurrenz.

vorherige Seite:

Weitere Artikel zum Thema Handy, PDA und Navigationsgeräte am Steuer