Sachsen-Anhalt

Glasfaser in die Fläche: 1 GBit/s für die Altmark

1 GBit/s im tiefsten Sachsen-Anhalt: Ein Zweckverband will das zusammen mit DNS:Net möglich machen. In diesem Jahr sollen die ersten Anschlüsse geschaltet werden. Wir sagen Ihnen, wo.
Von Thorsten Neuhetzki

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Foto: teltarif.de / Thorsten Neuhetzki
Zwar setzt Sachsen-Anhalt wie im vergangenen Herbst berichtet in weiten Teilen seines Landes auf VDSL Vectoring von der Telekom, doch nicht das ganze Bundesland hat sich dem von Ministerpräsident Reiner Haseloff (CDU) bevorzugten Projekt bedingungslos angeschlossen. In der Altmark hat sich schon vor längerem ein Zweckverband gegründet, der auf Glasfaser bis ins Haus setzt. In einem Flächenland ein ambitioniertes Vorhaben, das sich aber langfristig rechnen dürfte. Mit im Boot bei dem Projekt ist der in Berlin ansässige Provider DNS:Net, der auch in Brandenburg sehr viel Breitbandausbau betreibt.

Nun hat DNS:Net als Pächter und Technologiedienstleister erste konkrete Details zu dem Ausbau in der Altmark genannt. In diesem Jahr soll es in der Startregion um Arneburg losgehen, weitere Regionen sollen jedoch folgen. Ende 2016 sollen die meisten Orte der Verbandsgemeinden Arneburg-Goldbeck und Elbe-Havel-Land fertiggestellt sein, so der Plan. Somit können ab dem 3. Quartal die ersten Haushalte die Glasfaseranschlüsse nutzen. Weiterhin sollen in den Einheitsgemeinden Tangerhütte, Tangermünde und Arendsee die nächsten Vorhaben realisiert werden. In der Region Altmark leben nach Angaben des Zweckverbandes etwa 210 000 Einwohner auf einer Fläche von 4700 Quadratkilometern.

Bestehende Glasfaser-Infrastruktur soll mitgenutzt werden

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Foto: teltarif.de / Thorsten Neuhetzki
Beim Ausbau der Netze wird dabei nicht bedingungslos alles neu verlegt, wie der Provider mitteilte. Der Zweckverband Breitband Altmark und die DNS:Net seien im Rahmen des Glasfaserausbaus bestrebt, möglichst viele Breitband-Infrastrukturen, die in der Vergangenheit von anderen Infrastrukturanbietern verlegt wurden, mitzunutzen. Das spare Kosten und verkürze vor allem den Ausbauzeitraum. Ein großer Teil der avisierten Tiefbaukosten lasse sich so einsparen. Grundsätzlich soll im Rahmen dieses Betreibermodells (Netzeigentümer = Kommune, Pächter = privatwirtschaftliche Unternehmen) sichergestellt werden, dass eine flächendeckende Erschließung in der Altmark mit gigabitfähigen Glasfaserhausanschlüssen (FTTH) erfolgt. Aktuelle Infos über den FTTH-Ausbau und die Nutzungsmöglichkeiten der hohen Bandbreiten sind demnächst unter www.breitband-altmark.de zu finden.

Wenn die Anschlüsse fertig gestellt sind, können die Bewohner der entsprechend ausgebauten Regionen nicht nur mit 50 MBit/s (VDSL) oder 100 MBit/s (VDSL Vectoring) surfen, sondern erreichen ein Vielfaches dieser Geschwindigkeiten, sofern sie diese benötigen und buchen. Auf den Seiten des Zwecksverbandes ist von Anschlüssen mit bis zu 1 GBit/s die Rede - Datenraten, die vor allem für die Firmen der Region interessant sein könnten. DNS:Net betreibt in Berlin und Brandenburg einen Backbone-Ring mit mehr als 3000 Kilometern Länge, der nach Unternehmensangaben mindestens 10 GBit/s transportiert, aber auf mindestens 800 GBit/s erweiterbar ist.

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