Ausprobiert

Blackberry Blend: Direkte Synchronisation mit iPad und Android im Test

Die Synchronisation von Daten zwischen mobilen Geräten muss nicht über Kabelsalat, unsicheres Bluetooth oder abgehörte Cloud-Server stattfinden. Blackberry Blend will eine sichere Synchronisation mit Android und iPad bieten - wir haben den Dienst getestet.
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E-Mails und Daten zwischen verschiedenen mobilen Geräten zu synchronisieren: Das funktioniert entweder mit dem Umweg über den PC, per Bluetooth oder über einen Cloud-Anbieter im Internet. Voraussetzung für die Synchronisation ist in der Regel, dass die Daten entweder physisch auf dem internen Speicher abgelegt sind oder dass alle Geräte dieselben herstellerübergreifenden Synchronisationsprotokolle unterstützen. Dazu kommt, dass die kabelgebundene Synchronisation umständlich ist, die Bluetooth-Verbindung unsicher und die Speicherung auf (ausländischen) Cloud-Servern zunehmend kritisch betrachtet wird.

Datenblätter

Blackberry Blend: Direkte Synchronisation mit iPad und Android im Test Blackberry Blend: Direkte Synchronisation mit iPad und Android im Test
Bild: Blackberry
Einen anderen Ansatz verfolgen Apple mit Continuity und Blackberry mit seinem neuen Service Blackberry Blend: Zusätzlich zur Datensynchronisation soll der Nutzer zukünftig die Möglichkeit haben, SMS, Kontakte, Kalendereinträge und angefangene E-Mails auf einem anderen Gerät anzuschauen, fertigzustellen und ggf. zu versenden. Bei Apple kommt die Möglichkeit hinzu, Anrufe, die auf dem iPhone eingehen, auf einem anderen Apple-Gerät anzunehmen. Blackberry synchronisiert zusätzlich noch Chats aus dem Blackberry Messenger.

Wir haben Blackberry Blend mit dem Blackberry Passport eingerichtet und die Synchronisation mit einem iPad und einem Android-Tablet getestet.

Überraschungen bei Installation und Geräte-Unterstützung

Trotz manueller Installation: Blackberry Blend ist nicht auf einem Smartphone nutzbar Trotz manueller Installation: Blackberry Blend ist nicht auf einem Smartphone nutzbar
Screenshot: teltarif.de / Alexander Kuch
Auf der Webseite und auch in der Anleitung auf dem Blackberry Passport schreibt Blackberry, dass sich der Kunde nur die entsprechenden Blend-Apps vom Apple Appstore und vom Google Play Store herunterladen und auf seinem Gerät installieren muss. Dabei verschweigt der Hersteller allerdings, dass an die verwendeten Geräte diverse Ansprüche gestellt werden. Die Apps für Blackberry Blend sind nämlich nur für Tablets ab einer Display-Diagonale von 7 Zoll aufwärts gedacht - dies ist insofern unverständlich, da das Blackberry Passport selbst ein kleineres Display hat. Sucht man mit einem iPhone oder einem Android-Smartphone im entsprechenden Appstore, wird die Blackberry-Blend-App gar nicht gefunden.

Wir wollten es aber dennoch wissen, luden uns aus dem Play Store die apk-Datei von Blackberry Blend herunter und kopierten diese per USB-Kabel auf ein aktuelles Huawei-Smartphone. Als wir die App starteten, bekamen wir den Hinweis, dass nur Geräte ab 7 Zoll unterstützt werden, dann beendete sich die App wieder.

Grundsätzlich ist die Blackberry-Blend-Anwendung nur auf Geräten ab Android 4.4, iOS 7 oder auf Desktop-Computern mit Mac OS X 10.7 oder Windows 7 oder neuer nutzbar. Auf Seiten von Blackberry wird momentan außer dem Blackberry Passport nur noch das Blackberry Porsche Design P9983 unterstützt.

Wichtig für Sicherheit: Daten werden nicht in der Cloud gespeichert

Blackberry Blend verlangt ein Display ab 7 Zoll Diagonale Blackberry Blend verlangt ein Display ab 7 Zoll Diagonale
Screenshot: teltarif.de / Alexander Kuch
Für die Synchronisation der Daten zwischen den Geräten wird zwingend eine Blackberry-ID benötigt, die ohnehin so gut wie jeder Blackberry-Nutzer hat, um beispielsweise Apps aus der Blackberry World herunterzuladen. Die Zugangsdaten der ID (E-Mail und Passwort) müssen nach der Installation bei den Apps auf allen Geräten eingegeben werden.

Blackberry-Nutzer haben in der Regel deutlich höhere Sicherheitsanforderungen an ihre Geräte und vernetzte Dienste, darum kommt - insbesondere nach der NSA-Affäre - für viele Anwender eine (längere) Zwischenspeicherung der Daten auf einem Server nicht in Frage, schon gar nicht wenn der Server außerhalb Europas steht.

Bei den verbundenen Geräten ist es prinzipiell egal, ob sie per WLAN oder mobilem Datennetz verbunden sind, die Geräte müssen für die Synchronisation nicht ins selbe Netz eingewählt sein und auch eine Tunnelung per VPN ist für Blackberry Blend nicht erforderlich.

Auf der folgenden Seite erläutern wir, wie Blackberry Blend eingerichtet wird und wie die Synchronisation funktioniert. Außerdem verraten wir, für wen der Dienst momentan interessant sein könnte und welches Verbesserungspotenzial es gibt.

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