Frequenz-Auktion

Frequenzauktion: BNetzA-Beirat verteidigt hohe Mindestgebote

Im Streit um die hohen Mindestgebote bei der Auktion von Mobilfunkfrequenzen zeichnet sich keine Einigung ab. Der Beiratsvorsitzende der BNetzA verteidigt die Summen, die als eine erhebliche Einstiegshürde für einen Neueinsteiger gelten.
Von Hans-Georg Kluge

Der Beiratsvorsitzende der Bundesnetzagentur verteidigt die hohen Mindestgebote der Frequenzauktion. Der Beiratsvorsitzende der Bundesnetzagentur verteidigt die hohen Mindestgebote der Frequenzauktion.
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Der Streit um die kommende Frequenzauktion geht in die nächste Runde. Gegenüber der WirtschaftsWoche [Link entfernt] verteidigt der CDU-Bundestagsabgeordnete und Vorsitzende des Beirats der Bundesnetzagentur die hohen Einstiegspreise: "Die höheren Mindestgebote für einen Frequenzblock spiegeln die aktuelle Knappheitssituation bei den Frequenzen wider", sagte der CDU-Bundestagsabgeordnete Joachim Pfeiffer der WirtschaftsWoche. "Ich halte sie daher grundsätzlich für gerechtfertigt." Der Staat wird aufgrund der Mindestgebote mindestens 1,46 Milliarden Euro einnehmen.

Wie die WirtschaftsWoche weiter meldet, seien die beiden Unternehmen Liquid Broadband und Airdata daran interessiert, ein eigenes Mobilfunknetz aufzubauen. teltarif.de berichtete über den Plan von Liquid Broadband, ein Mobilfunknetz ohne aufwändige Infrastruktur zu realisieren. Wegen der hohen Mindestgebote sehen sich die beiden Firmen benachteiligt. Allerdings kommt auch von den großen Netzbetreibern Kritik an den finanziellen Rahmenbedingungen. Gegenüber der Frankfurter Rundschau gibt sich Liquid-Broadband-Chefin Beate Rickert kämpferisch: "Wir sind davon überzeugt, dass gewichtige Fehler beim Auktionsdesign gemacht wurden." Sollte die Bundesnetzagentur unbeirrt an ihren aktuellen Plänen festhalten, sei Liquid Broadband bereit, dagegen vorzugehen: "Wir prüfen derzeit noch, ob wir eine Klage einreichen". Warum es für einen Neueinsteiger so schwer ist, ein neues, viertes Mobilfunknetz aufzubauen, haben wir in einer eigenen Meldung zusammengefasst.

Der Beiratsvorsitzende der Bundesnetzagentur verteidigt die hohen Mindestgebote der Frequenzauktion. Der Beiratsvorsitzende der Bundesnetzagentur verteidigt die hohen Mindestgebote der Frequenzauktion.
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Joachim Pfeiffer sieht dem gelassen entgegen. Es stehe jedem Unternehmen frei, gegen die Entscheidung der Bundesnetzagentur zu klagen, so der Beiratsvorsitzende in der WirtschaftsWoche. "Dann werden wir ja sehen, wie gehaltvoll die Kritik der beiden Unternehmen ist", so Pfeiffer weiter.

Am heutigen Montag entscheidet der Beirat über die Richtlinien der Bundesnetzagentur zur Vergabe der Mobilfunkfrequenzen.

Das Rennen um die begehrten Mobilfunkt-Frequenzen ist zwar noch offen - für Neueinsteiger dürfte es aber sehr schwer werden, einen Fuß in die Tür zu bekommen. Wir zeigen, warum der TK-Experte Torsten Gerpott Liquid Broadband nur geringe Chancen gibt.

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