Empfangs-Test im Auto: Streaming vs. DAB+
Das Autoradio wurde im Apple-CarPlay-Modus betrieben. Verbunden war ein Apple iPhone 13 Pro Max mit Telekom-SIM-Karte. Das Handy lag während des Tests in einem vom Autohersteller als Phonebox bezeichneten Fach, das nicht nur eine sichere Ablage, sondern auch die induktive Anbindung an eine Außenantenne bietet. Sowohl für DAB+ als auch für Webradio-Streaming ist eine Außenantenne wichtig, da die Metall-Karosserie des Fahrzeugs die von außen kommenden Funkwellen stark abschirmt.
DAB+-Empfang über das werksseitig verbaute Autoradio
Foto: teltarif.de
Apple CarPlay oder auch Android Auto sorgen dafür, dass die auf dem Smartphone laufenden Apps ähnlich wie das herkömmliche Autoradio bedient werden können. Für den Senderwechsel ist es demnach nicht erforderlich, das Handy in die Hand zu nehmen (was ganz nebenbei betrachtet ja auch bedeuten würde, dass man - zumindest als Fahrer - die Regeln der Straßenverkehrsordnung missachtet).
Autobahn-Test ohne eindeutigen Sieger
Auf der Langstrecke sind wir von der Münchner Innenstadt kommend bei Unterföhring auf die A9 gefahren. In Nürnberg ging es auf der A3 weiter bis ins Rhein-Main-Gebiet. Wir haben das Programm des früheren Nordsee-Piratensenders Radio Caroline North gestreamt. Dabei kam es auf der gesamten Strecke zu keinem einzigen Aussetzer. Der LTE- und 5G-Ausbau entlang wichtiger Autobahnen ist demnach mittlerweile wirklich gut - wie auch vom Regulierer gefordert.
Der DAB+-Empfang im ersten bundesweiten Multiplex im Kanal 5C (Deutschlandradio und private Programmanbieter wie Klassik Radio und Schwarzwaldradio) war ebenfalls tadellos. Das Gleiche gilt für den landesweiten Multiplex des Bayerischen Rundfunks im Kanal 11D, der auch von Antenne Bayern mitgenutzt wird. Erst im Stadtgebiet von Frankfurt am Main kam es zu leichten Aussetzern bei der Audio-Wiedergabe.
Landesweite Programme in regionalen Multiplexen
In ihrer Gesamtheit sind auch die regionalen Multiplexe des Bayerischen Rundfunks landesweit gut zu empfangen. Bleibt man innerhalb einer Region, so treten keine Empfangsprobleme auf. Bewegt man sich zwischen den Versorgungsgebieten mehrerer Regional-Ensembles, so hängt es sehr vom jeweiligen DAB+-Radio ab, wie gut die Übergabe ins jeweils nächste Empfangsgebiet funktioniert.
Der im Test verwendete Albrecht DR 57 verfügt nur über ein Empfangsteil. Das Gerät "hangelt" sich über einen herkömmlichen Suchlauf zum nächsten, möglicherweise besser empfangbaren Regional-Sendernetz. Wenn der Nutzer Pech hat, "erholt" sich der Empfang des erstgenutzten Multiplexes, sodass der Suchlauf dort Halt macht und nach kurzer Zeit erneut Empfangsstörungen auftreten.
Moderne Autoradios verfügen über zwei Empfangseinheiten. Sie "beobachten" im Hintergrund stets die Umgebung des gerade gehörten Multiplexes bzw. des eingeschalteten Programms. Ist der gehörte Sender in einem anderen Ensemble besser zu empfangen, erfolgt eine - bestenfalls sogar unhörbare - Umschaltung. Im Grenzbereich zwischen zwei Multiplexen kann diese Umschaltung auch mehrfach innerhalb kürzester Zeit erfolgen. Relevant ist diese automatische Übergabe zwischen regionalen Sendernetzen, weil diese auch für die Verbreitung landesweiter Programme genutzt werden.
Auf der dritten und letzten Seite berichten wir über unsere Erfahrungen beim DAB+-Empfang und Streaming in Spessart und Schwarzwald.