Empfangs-Test im Auto: Streaming vs. DAB+
Auf der Fahrt von Gelnhausen (A66) über Biebergemünd, Wiesen und Heinrichsthal zur A3 bei Weibersbrunn gab es beim Streaming lediglich rund um die hessisch-bayerische Grenze bei Wiesen kurze Aussetzer. Ansonsten klappte der Empfang sehr gut. Auch der DAB+-"Bundesmux" und die für Unterfranken bestimmten Sendernetze des Bayerischen Rundfunks lieferten guten Empfang.
Anders sah es auf der Rückfahrt über Marktheidenfeld, Lohr und Frammersbach nach Hessen aus, wo zwar der DAB+-Empfang der Sendernetze des Bayerischen Rundfunks gut war (für weitere Verbesserungen wird der bereits geplante Sender in Neustadt am Main sorgen). Der Empfang des bundesweiten Multiplexes ließ jedoch zu wünschen übrig. Nördlich von Marktheidenfeld bis zur bayerisch-hessischen Grenze war der Empfang nur bruchstückhaft möglich.
DAB+ gewinnt im Schwarzwald
Auf der Fahrt von Freudenstadt nach Pforzheim hatte DAB+ die Nase vorn. In weiten Bereichen der Strecke war das Telekom-Mobilfunknetz nicht ausreichend ausgebaut, um stabiles Streaming zu garantieren. Die DAB+-Versorgung des Südwestrundfunks war entlang der B294 tadellos. Auch der landesweite Privatradio-Multiplex des Netzbetreibers OAS und der erste bundesweite Multiplex lieferten weitgehend guten Empfang.
Magnetfußantenne für DAB+-Empfang
Foto: teltarif.de
Wir haben bei allen Tests auch den zweiten überregionalen Multiplex mit einbezogen. Dessen Ausbaustand ist noch weit hinter dem des ersten "Bundesmuxes" zurück. Auf der Fahrt von München nach Frankfurt kam es schon im Raum Pfaffenhofen zu ersten Aussetzern. Von Marktheidenfeld bis Aschaffenburg war das Netz ebenfalls kaum verfügbar. Das Gleiche gilt für die Fahrt durch den Spessart und den südlichen Teil der Strecke von Freudenstadt nach Pforzheim.
Beide Systeme haben ihre Berechtigung
Unsere Tests haben gezeigt, dass Streaming vor allem entlang der Hauptverkehrsadern mittlerweile gut funktioniert. Das gilt auch für DAB+, wobei der Netzausbau des zweiten "Bundesmuxes" selbst an der Autobahn teilweise noch zu wünschen übriglässt. Über DAB+ bekommt der Hörer vor allem die Programme in guter Qualität, die für die Region rund um den jeweiligen Aufenthaltsort senden. Zudem ist keine Internetverbindung erforderlich, und der Hörer verbraucht kein Datenvolumen.
Wer den Südwestrundfunk im Spessart, den Bayerischen Rundfunk in Rheinhessen oder den Hessischen Rundfunk in Würzburg hören möchte, kommt um Streaming nicht herum. In vielen Fällen ist der "Overspill" in benachbarte Senderegionen auf DAB+ merklich kleiner als auf UKW. Nachteil beim Streaming: Autoradios mit integriertem Webradio-Empfang sind noch die Ausnahme. In den meisten Fällen muss das Smartphone mit dem Car-HiFi-System verbunden werden. Das klappt nicht immer ganz stabil. DAB+-Radios sind hingegen in (fast) allen Neuwagen schon ab Werk vorhanden.
Wie sich DAB+ in älteren Fahrzeugen nachrüsten lässt, lesen Sie in einer weiteren Meldung.