Schock-Rechnung

Dieb verursacht Handy-Rechnung über 300 000 Euro

SIM-Karte sofort nach Verlust sperren lassen
Von Marie-Anne Winter

Wie sichert man sein Handy gegen unangenehme Folgen eines Diebstahls? Wie sichert man sein Handy gegen unangenehme Folgen eines Diebstahls?
Bild: teltarif.de
Handydiebstahl ist an sich schon eine ärgerliche Sache: Nicht nur, weil man sich dann ein neues Handy besorgen muss. Noch viel ärgerlicher als der Verlust des Gerätes an sich ist oft die Tatsache, dass auch die auf dem Handy gespeicherten Daten erstmal weg sind. Und sofern es sich nicht um ein Prepaid-Handy handelt, bei dem schlimmstenfalls das vorhandene Restguthaben aufgebraucht werden kann, droht eine weitere Gefahr: Wird die mit dem Handy gestohlene SIM-Karte nicht gleich gesperrt, drohen unter Umständen sehr hohe Folgekosten, wenn der Dieb die SIM für teure Telefonate auf Sonderrufnummern, für kostenpflichtige Downloads oder Roaming missbraucht.

Wie sichert man sein Handy gegen unangenehme Folgen eines Diebstahls? Wie sichert man sein Handy gegen unangenehme Folgen eines Diebstahls?
Bild: teltarif.de
In einem jetzt bekannt gewordenen Fall hat ein 21-Jähriger im März dieses Jahres ein Handy einer Dresdner Kirchgemeinde geklaut und anschließend Kosten in Höhe von 310 280,28 Euro verursacht, wie die Polizei in Dresden mitteilte. Im April hatten die Mitarbeiter der Kirchgemeinde die außergewöhnlich hohe Rechnung ihres Mobilfunkanbieters erhalten. Erst bei der Überprüfung der Kosten stellte sich heraus, dass das dazugehörige Handy von Unbekannten gestohlen worden war.

Einzelverbindungsnachweis führt auf die richtige Spur

Die Kirchgemeinde schaltete die Polizei ein. Die Beamten entdeckten bei der Überprüfung des Einzelverbindungsnachweises vier Rufnummern, die regelmäßig auftauchten. Eine dieser Nummern führte die Polizisten auf eine Spur nach Pirna. Beamte der dort zuständigen Polizeidirektion Oberes Elbtal-Osterzgebirge konnten bald darauf einen 21-jährigen Rumänen als den gesuchten Handynutzer ausfindig machen.

Bei der Vorlage eines Fotos erkannten Mitarbeiter der Kirchgemeinde den Mann wieder. Er war im März im Gemeindehaus aufgetaucht und hatte um Geld für eine Zugfahrt nach Frankfurt am Main gebeten. Der aktuelle Aufenthaltsort des 21-Jährigen ist nach Polizeiangaben allerdings unbekannt. Nach Einschätzung der Ermittler hält er sich nicht mehr in Deutschland auf. Insofern ist völlig offen, ob der Dieb überhaupt für den von ihm verursachten Schaden in Haftung genommen werden kann.

Über das richtige Verhalten nach einem Diebstahl oder Verlust des Handys informieren wir auch in unserem Ratgeber.

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