Vergleich

50 MBit/s oftmals kaum teurer als 16 MBit/s

Wer eine schnellere Internetleitung möchte, muss dafür nicht unbedingt deutlich mehr zahlen als bei DSL. Wir geben einige Beispiele, die zeigen, das ein Anschluss mit 50 MBit/s oftmals nur wenige Euro mehr kostet als ein normaler DSL-Anschluss.
Von Thorsten Neuhetzki

Wenig Geld für mehr Bandbreite Wenig Geld für mehr Bandbreite
Bild: Fotolia - electriceye pixabay - blickpixel / Montage teltarif
Schnelles Internet scheint das Maß aller Dinge - doch extra dafür zahlen will kaum jemand, wie vor allem die lokalen und regionalen Anbieter immer wieder beklagen. Wer genau hinsieht, muss unter Umständen aber auch gar nicht so tief in die Tasche greifen, um mehr Downstream zu bekommen. Gerade beim Wechsel von DSL zu VDSL, also von 16 zu 50 MBit/s, können es rechnerisch nur wenige Euro pro Monat sein, wie einige Beispiele aus unserem Tarifrechner zeigen, in dem sämtliche bundesweiten sowie zahlreiche regionale Anbieter erfasst sind.

Bei unseren Vergleichen haben wir dabei stets die Kosten für die Laufzeit von zwei Jahren berücksichtigt. Dadurch werden Neukundenrabatte einbezogen, gleichzeitig steigen aber die monatlichen Kosten nach Ablauf der Mindestlaufzeit in aller Regel an.

1&1 VDSL rechnerisch nur 5,17 Euro monatlich teurer

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Beispiel Hannover: Hier kostet ein 16-MBit/s-Anschluss von 1&1 mit einer Doppel-Flatrate auf zwei Jahre gesehen rechnerisch 20,40 Euro monatlich. Möglich wird das durch einen starken Rabatt auf den Tarif in den ersten zwölf Monaten der Vertragslaufzeit. Der reale Monatspreis liegt bei 24,99 Euro, hinzu kommen einmalige Kosten von knapp 70 Euro. (Direkter Link zum Tarifrechner-Ergebnis)

Wer rechnerisch genau 5,17 Euro monatlich mehr investiert, bekommt statt 16 MBit/s dann 50 MBit/s im Downstream beim gleichen Anbieter. (Direkter Link zum Tarifrechner-Ergebnis). Auch der Upstream erhöht sich - um Faktor zehn. Zudem fällt ein weiterer Nachteil des genannten 16-MBit/s-Tarifes weg: Er hat eine Datendrossel bei 100 GB monatlich.

Auch im Kabel nur geringer Aufpreis

Beispiel Berlin: In weiten Teilen der Stadt ist der Kabelnetzbetreiber Tele Columbus aktiv. Er bietet zwar weder DSL noch VDSL an und hat auch andere Geschwindigkeitsstufen, das Prinzip ist aber ähnlich. Wer sich für die Doppelflatrate mit 20 MBit/s entscheidet, zahlt 19,99 Euro monatlich. Dieser Preis gilt sogar über die Mindestvertragslaufzeit hinaus. Wer 60 MBit/s bucht, zahlt innerhalb der Mindestvertragslaufzeit nur 5 Euro monatlich mehr und somit rechnerisch 22,49 Euro. Der reguläre Preis liegt bei 34,99 Euro. Nachteil gegenüber VDSL: Der Upstream liegt bei mageren 4 MBit/s. (Direkter Link zum Tarifrechner-Ergebnis für 20 MBit/s und für für 50 MBit/s)

VDSL 50 kostet bei EWE Tel mehr als VDSL 100

Beispiel Oldenburg: Dort ist der lokale Anbieter EWE Tel tätig. Er ist dort zwar nicht der günstigste Anbieter, doch der Lokalkolorit dürfte einige Kunden dazu bringen, ihren Anschluss dort zu buchen. Hier ist der Unterschied zwischen 16 und 50 MBit/s noch deutlich kleiner als bei den bisherigen Beispielen. So kostet ein 16-MBit/s-Anschluss hier rechnerisch auf zwei Jahres gesehen 25,78 Euro monatlich (Direkter Link zum Tarifrechner-Ergebnis). Wer schneller surfen möchte, kann VDSL buchen und zahlt dafür rechnerisch 37,86 Euro monatlich für zwei Jahre. (Direkter Link zum Tarifrechner-Ergebnis).

Danach wird der Anschluss mit knapp 45 Euro monatlich jedoch deutlich teurer. Aber: Statt 50 MBit/s bietet EWE Tel hier im Ausbaugebiet von VDSL Vectoring sogar bis zu 100 MBit/s an.

Kurios: Wer einen Vertrag mit 50 MBit/s bucht, zahlt in den ersten zwei Jahren sogar mehr als mit VDSL 100 - obwohl der Kunde weniger bekommt. Bei VDSL 50 kosten die ersten beiden Jahre durchschnittlich 37,86 Euro monatlich (Direkter Link zum Tarifrechner-Ergebnis). Erst im dritten Vertragsjahr dreht sich dieses Bild.

Selbst bei kurzer Laufzeit nur geringe Preisunterschiede

Bundesweit bietet der Berliner Provider easybell seine Tarife an - zumindest dort, wo er es technisch ermöglichen kann. Gerade erst hat er seinen DSL-Vorlieferanten gewechselt. easybell bietet 16-MBit/s-Leitungen für 24,95 Euro an. Unter Berücksichtigung der einmaligen Kosten entstehen auf zwei Jahre gesehen rechnerische monatliche Kosten von 27,03 Euro. Allerdings kann easybell monatlich gekündigt werden. VDSL-Anschlüsse des Anbieters sind nur geringfügig teurer. Sofern sie verfügbar sind, zahlen die Kunden rechnerisch 32,03 Euro monatlich auf zwei Jahre gesehen - genau 5 Euro monatlich mehr.

Schneller Anschluss nicht überall verfügbar

Das größte Problem vieler Nutzer, die zu VDSL wechseln wollen ist, dass sie noch keinen schnellen Internetanschluss bekommen. Hier sind die Anbieter in der Pflicht, die Anschlüsse für die Kunden verfügbar zu machen. Viele Anbieter investieren derzeit aber massiv in den Ausbau. Sollten Sie mit einem Anschluss bei der Telekom liebäugeln, sollten Sie auch nachschauen, ob Sie in einer Region leben, in der es den Regio-Rabatt gibt. Hier können Sie 120 Euro sparen.

Falls Sie sich nicht sicher sind, welche Anschlussgeschwindigkeit für Sie die richtige ist, lesen Sie unseren Ratgeber 6, 16, 25, 50 oder 100 MBit/s: Welchen Internetanschluss brauche ich?.

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