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Telekom übt mit Rabatten Druck auf Breitband-Konkurrenz aus

Die Telekom kann ihre Position als führender Breitband-Netzbetreiber zwar ausbauen, doch auch die Kabelnetzbetreiber verzeichnen ein Kundenwachstum. o2 verlor als einziger großer DSL-Provider Kunden.
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Der DSLWEB Breitband Report zeigt in regelmäßigen Abständen nicht nur, wie es um den Breitbandmarkt in Deutschland bestellt ist. Die Statistiken geben ebenfalls wieder, welche Netzbetreiber und Provider Kunden hinzugewinnen konnten oder an Konkurrenten abgeben mussten.

Insbesondere auf die Telekom als Marktführer geht der Report ein. Laut den Analysten setzt die Telekom ihre Konkurrenten zunehmend mit hohen Preisnachlässen unter Druck. Doch auch die TV-Kabelnetzbetreiber, die in ihren jeweiligen Regionen oft eine Monopolstellung einnehmen, können sich über Kundenwachstum freuen. Sie punkten gegenüber der DSL-Konkurrenz in der Werbung meist mit den in den Kabelnetzen möglichen hohen Downstream-Raten.

So viele Kunden haben die sechs größten Provider

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Der Breitband-Report von DSLWEB bezieht sich auf das 3. Quartal 2016 und beschäftigt sich insbesondere mit den sechs größten deutschen Breitband-Anbietern. Die Telekom bleibt mit rund 12,8 Millionen Kunden uneinholbar Marktführer, sie konnte im entsprechenden Quartal 65 000 Kunden neu hinzugewinnen. Das stärkste Neukundenwachstum konnte allerdings Vodafone für sich verbuchen: Der Kundenstamm stieg um 92 000 auf rund 6 Millionen Kunden. In dieser Zahl sind DSL- und Kabel-Internet-Kunden zusammengefasst.

Mit rund 4,4 Millionen Breitband-Kunden und einem Zuwachs um 10 000 Neukunden liegt 1&1 auf Platz drei der Statistik. Ebenfalls stark zulegen konnte Unitymedia: Mit 56 000 Neukunden hat der Kabel-Netzbetreiber nun knapp 3,3 Millionen Kunden. Als einziger der großen sechs musste o2 einen Verlust von 2000 Kunden hinnehmen, bei dem Münchner Provider haben noch rund 2,1 Millionen Kunden einen DSL-Vertrag. Auf Platz sechs liegt Tele Columbus mit 500 000 Kunden, von denen 15 000 im dritten Quartal neu hinzugekommen sind.

Setzt die Telekom die Konkurrenz unter Druck?

Laut dem Report läuft die Vermarktung der 100-MBit/s-Internetzugänge (VDSL Vectoring) für die Deutsche Telekom momentan offenbar noch nicht wie gewünscht. Selbst wenn diese vor Ort bereits verfügbar sind, würden sich die allermeisten Internet-Neukunden noch mit deutlich langsameren Anschlussvarianten begnügen. Darum habe die Telekom ihre Neukunden-Vergünstigungen "massiv ausgebaut" und locke mit "kostenlosen" Highspeed-Testangeboten. Damit meinen die Macher des Reports wohl, dass die Neukunden im ersten Jahr den Vectoring-Zugang zum selben Preis wie einen ADSL-Zugang erhalten. Dies setze die Mitbewerber massiv unter Druck.

Dies habe zur Folge, dass sich beispielsweise Vodafone und Unitymedia "lautstark" über die neue Preisgestaltung der Telekom beklagen würden. Die beiden Unternehmen würden sich gezwungen sehen, mit eigenen Aktionsangeboten nachzuziehen und eigentlich geplante Kosteneinsparungen vorerst "auf Eis zu legen". Allerdings seien bei den Kabel-Internet-Providern Anschlussgeschwindigkeiten jenseits der 100 MBit/s "schon länger quasi flächendeckend verfügbar", und seit diesem Jahr könnten die Firmen regional bereits Bandbreiten von bis zu 400 MBit/s anbieten.

Um den günstigsten Breitbandanbieter zu finden, lohnt sich ein Blick in unseren umfangreichen Tarifrechner.

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