Heiße Phase

Fusion zwischen E-Plus und o2 steht möglicherweise kurz bevor

Bericht: Entscheidung soll innerhalb von zwei Wochen fallen
Von Marc Kessler

E-Plus-o2-Fusion Werden sich KPN und Telefónica handelseinig?
Montage: teltarif.de
Eine mögliche Fusion zwischen der deutschen KPN-Tochter E-Plus und der deutschen Telefónica-Tochter o2 rückt immer näher. Die Financial Times (FT) berichtet unter Berufung auf "mit der Situation vertraute Kreise", eine entsprechende Mitteilung sei innerhalb der kommenden zwei Wochen wahrscheinlich.

KPN wehrt sich gegen Beteiligung seitens América Móvil

KPN plant, mit den Erlösen aus einem Verkauf von E-Plus einen Einstieg von América Móvil [Link entfernt] zu verhindern (teltarif.de berichtete). E-Plus-o2-Fusion Werden sich KPN und Telefónica handelseinig?
Montage: teltarif.de
Hinter América Móvil steht der laut Forbes-Liste reichste Mann der Welt (geschätztes Vermögen: 69 Milliarden Dollar), Carlos Slim. Der Milliardär hatte angekündigt, seine Beteiligung an dem niederländischen Telekom-Konzern KPN von knapp unter 5 Prozent auf 28 Prozent ausbauen zu wollen.

KPN wehrt sich jedoch dagegen: Die América-Móvil-Offerte von 8 Euro je Aktie sei zu niedrig und spiegele nicht das Potenzial des Unternehmens wider. Während manche Analysten der Auffassung sind, KPN wolle mit dem lauten Nachdenken über einen E-Plus-Verkauf nur den Preis in die Höhe treiben, hält die Financial Times das Vorgehen in ihrem aktuellen Bericht für "die letzte Strategie, um die Aktionäre davon zu überzeugen, nicht an América Móvil zu verkaufen".

Insider: Gespräche über Zusammenschluss verlaufen vielversprechend

Insidern zufolge gebe es weiterhin intensive Gespräche über eine Fusion zwischen E-Plus und o2; es gebe "genügend Verhandlungsspielraum zwischen den Parteien", um das Vorhaben vielversprechend fortzuführen, so die FT. Analysten sehen im Falle eines Zusammengehens von E-Plus und o2 Synergie-Effektive in Höhe von rund 4 Milliarden Euro - unter der Prämisse, dass auch das Bundeskartellamt und die Bundesnetzagentur dem Zusammenschluss zustimmen würden.

KPN und Telefónica haben ein gemeinsames Ziel

Die spanische o2-Mutter Telefónica ist selbst hoch verschuldet. Sie hatte Ende Mai angekündigt, o2 in Deutschland an die Börse zu bringen, um Geld in die Kasse zu spülen. Grundsätzlich haben KPN und Telefónica ein gemeinsames Interesse: Sie wollen verhindern, dass ein weiterer Anbieter Zugriff auf den deutschen Mobilfunkmarkt bekommt. Genau das hat América Móvil mit der Anteilserhöhung bei der E-Plus-Mutter KPN aber offensichtlich vor.

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