EllaLink: 100 TBit/s zwischen Europa & Südamerika
Europa und Südamerika sind künftig über ein zusätzliches sehr schnelles Glasfaser-Datenkabel verbunden. Portugals Regierungschef António Costa und Brasiliens Wissenschaftsminister Marcos Pontes nahmen das Unterseekabel EllaLink diese Woche offiziell in Betrieb.
EU-Kommissionspräsidentin Ursula von der Leyen, die per Internet zugeschaltet war, betonte die Bedeutung der neuen Datenverbindung für die Digitalisierung der Wirtschaft und der Gesellschaft.
5900 Kilometer mit 100 Terabyte/Sekunde
Das Unternehmen Ellalink hat ein neues 100 Tbps-Glasfaserkabel zwischen Brasilien und Portugal in Betrieb genommen
Foto: ella.link
Das 5900 Kilometer lange Glasfaserkabel verläuft von der portugiesischen Küstenstadt Sines unterseeisch bis nach Fortaleza im Norden Brasiliens. EllaLink hat nach Angaben des Betreibers eine Datenkapazität bis zu 100 Terabyte pro Sekunde.
Die EU-Kommission unterstützte das private Projekt mit 26,5 Millionen Euro. Die
Planungs- und Bauzeit betrug zehn Jahre.
Zu der Eröffnungszeremonie waren auch UN-Generalsekretär António Guterres und EU-Parlamentspräsident David Sassoli zugeschaltet. Pontes betonte die Bedeutung der neuen Datenverbindung für die Wirtschaft, den wissenschaftlichen Austausch und alle Nutzer des Internets auf beiden Seiten des Atlantiks.
Es werde Licht
Für die nächste Phase des Projekts hat sich EllaLink für den Hersteller Infinera und dessen "ICE6-Technologie" entschieden, um das Glasfaserkabel zu beleuchten und einen direkten Single-Hop-Übertragungsweg zwischen den Rechenzentren auf beiden Kontinenten zu ermöglichen. Die Technik ist ambitioniert und unterstützt "Long-Codeword Probabilistic Constellation Shaping (LC-PCS)" sowie intelligentes Power Management.
Durch die "kohärente ICE6 800G-Technologie" kann EllaLink nicht nur über 100 Terabyte pro Sekunde zwischen Portugal und Brasilien ermöglichen, es wird auch eine Verbindung mit 30 TBit/s von Portugal zur Ferien-Insel Madeira unterstützen. Zusätzlich ist eine 40 TBit/s-Strecke zwischen Portugal und Marokko für die Zukunft geplant.
Spätere Netzerweiterungen sollen es EllaLink ermöglichen, sein Unterseekabelnetz neben Marokko auch auf Französisch-Guayana, Mauretanien oder die Kanarischen Inseln zu erweitern.
Wer abgelegen wohnt und dort schnelles Internet braucht, könnte bald von einem Förderprojekt profitieren.