Facebook-Zeitung

Geheim-Event: Facebook könnte am 20. Juni RSS-Reader zeigen

PRISM: US-Behörden wollten Infos zu 19 000 Facebook-Profilen
Von mit Material von dpa

Google könnte am 20. Juni einen RSS-Reader vorstellen Geheim-Event: Facebook könnte am 20. Juni einen RSS-Reader vorstellen
Bild: Joanna Stern, ABC News
Facebook lädt für den 20. Juni zu einer geheim­nis­vollen Produkt­vor­stellung. Die Form der Ein­ladung lässt darauf schließen, dass das Netzwerk das Ende von Google Reader für seine Zwecke nutzt und einen RSS-Reader präsentiert.

Die Journalisten, die die geheimnisvolle Einladung erhalten haben, waren zunächst etwas verblüfft, denn Facebook als Online-Unternehmen versandte die Einladung nicht wie gewohnt per E-Mail, sondern auf Papier per herkömmlicher Schneckenpost. Genaue Informationen zum neuen Produkt enthält die Einladung nicht. Aufgedruckt sind lediglich zwei Sätze: "Ein kleines Team hat an einer großen Idee gearbeitet. Komm zum Kaffee vorbei und schaue unser neues Produkt an."

Google könnte am 20. Juni einen RSS-Reader vorstellen Geheim-Event: Facebook könnte am 20. Juni einen RSS-Reader vorstellen
Bild: Joanna Stern, ABC News
Wie immer bei geheimnisvollen Einladungen von Facebook und anderen Unternehmen lohnt es sich aber, zwischen den Zeilen zu lesen. Der Versand auf Papier ist ein erster Hinweis. Der zweite befindet sich unterhalb des Textes in Form des runden braunen Abdrucks einer Kaffeetasse, der entsteht, wenn man eine zu volle Tasse auf der Tageszeitung abstellt. Dies interpretieren die meisten Beobachter so, dass Facebook einen RSS- oder anderweitigen Newsreader vorstellen könnte. Dazu passt auch die Einführung von Hashtags zur Themensuche auf dem sozialen Netzwerk vor wenigen Tagen.

Eingebunden in Facebook hätte das Netzwerk damit eine perfekte Kontrolle darüber, welcher Nutzer sich für welche Nachrichtenthemen interessiert und wer welche News an welchen Freund weiterempfiehlt.

Facebook äußert sich erstmals in Datenaffäre

Im Skandal um die US-Spionage im Internet hat Facebook erstmals Zahlen zu Anfragen amerikanischer Behörden nach Nutzer-Daten veröffentlicht. Demnach musste das weltgrößte Online-Netzwerk im zweiten Halbjahr 2012 zwischen 9 000 und 10 000 solcher Anträge beantworten. Sie betrafen zwischen 18 000 und 19 000 Mitglieder-Profile, teilte Facebook [Link entfernt] vor wenigen Stunden mit.

In diesen Zahlen seien sowohl Anfragen der regionalen Polizei als auch solche mit Bezug zur nationalen Sicherheit enthalten, betonte das Unternehmen.

Facebook hatte bisher im Gegensatz zu Google keine Zahlen zu Behörden-Anforderungen veröffentlicht - unter Hinweis darauf, dass manche Fälle so geheim seien, dass sie nicht einmal in die Statistik aufgenommen werden dürften.

Die Zeitungen "Guardian" und "Washington Post" hatten geheime Dokumente veröffentlicht, die den Eindruck erwecken, dass der US-Geheimdienst NSA in großem Stil Nutzerdaten bei amerikanischen Internet-Unternehmen abgreift. Die Firmen bestreiten vehement einen direkten Zugriff der Behörden auf ihre Server und betonen, dass Daten nur auf Gerichtsbeschluss übergeben werden. Auch deutsche Politiker haben sich mittlerweile mit der Bitte um Aufklärung der Datenschnüffelei an die USA gewandt.

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