Smartphone-Navigation

Gratis-Navigation: Falk Maps für Android im ersten Test

Online-Navigations-App kann trotz kleiner Macken überzeugen
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Optisch und von der Funktionalität her hat sich gegenüber der Web-App wenig getan. Zum Start der Web-App beherrschte diese ja nicht auf jedem Smartphone und mit jedem Browser Multitouch. Dieses Manko hat Falk aber längst behoben, und auch auf der Android-App funktionierte das Zoomen mit zwei Fingern von Anfang an.

Für den ersten Start benötigte die App in unserem Test auf dem Samsung Galaxy Note ein paar Sekunden länger als gewöhnlich. Anschließend konnte die App nicht den eigenen Standort anzeigen. Wir entschlossen uns wegen des ohnehin recht vollen Arbeitsspeichers zu einem Neustart des Smartphones. Danach startete die App deutlich schneller, und nach zwei Sekunden zeigte die Anwendung den eigenen Standort an. Berechtigungen für Falk Maps im Play Store Berechtigungen für Falk Maps im Play Store
Screenshot: teltarif.de

Am Hauptmenü am oberen Rand der App hat sich im Vergleich zur Web-App nichts geändert. Es gibt nach wie vor die vier Hauptfunktionen "Karte", "Route", POI" (Points of Interest) und "Einstellungen". Unter "Karte" kann der Nutzer direkt zu einem gewünschten Ziel springen. Unter "Route" erfolgt die klassische Eingabe von Start und Ziel - in unserem Test funktionierte die Routenberechnung in Sekundenschnelle. Wiederum kann der Anwender zwischen Auto- und Fußgänger-Navigation wechseln. Eine große Hilfe ist das nach der Berechnung angezeigte Dropdown-Menü: Hier kann der Nutzer nach Wunsch außer der Übersichtskarte auch Karten von Start- und Zielort beziehungsweise eine Wegbeschreibung in textform oder Wegpunkte auf der Karte anzeigen. Zwischen den Wegpunkten, die in der Regel an einer Abzweigung platziert sind, kann der Anwender mit Pfeiltasten hin- und her springen.

Werbefinanzierung und "Points of Interest"

Falk Maps mit OpenStreetMap und Fahrrad-Layer Falk Maps mit OpenStreetMap und Fahrrad-Layer
Screenshot: teltarif.de
Falk Maps wird duch Werbebanner finanziert, die an unterschiedlichen Stellen in die App eingebaut sind. Nach dem Start der App erschien beispielsweise ein Werbebanner am unteren Ende der Karte. was bei größeren Displays nicht stört, bei Bildschirmen unter 4 Zoll Diagonale aber schon. Nach einigen Sekunden verschwand das Banner allerdings. Auch im POI- und Einstellungsmenü wurde Werbungsfläche platziert.

An den acht Kategorien des POI-Menüs hat sich nichts geändert (Essen und Trinken, Ausgehen und Kultur, Sehenswertes, Hotels, Shopping, Auto und Verkehr, Freizeit und Sport sowie Premium). Auch der Schieberegler, mit dem die Umkreissuche zwischen einem und vierzig Kilometer variiert werden kann, ist wieder an Bord.

Ein Manko, das wir bereits bei der Web-App kritisiert hatten, existiert leider immer noch. Um innerhalb des POI-Menüs zu navigieren, muss der Zurück-Button der App verwendet werden. Als wir den Zurück-Button des Smartphones betätigten, flogen wir wieder komplett aus der Anwendung. Hier sollte Falk dringend nachbessern, um diesen mittlerweile automatischen Reflex bei vielen Nutzern besser zu unterstützen. Den Menü-Button hat die App auf unserem Smartphone übrigens gar nicht genutzt.

Falk Maps: POI in der Nähe des eigenen Standorts Falk Maps: POI in der Nähe des eigenen Standorts
Screenshot: teltarif.de
Bei den POIs ist der Service der App nach wie vor vorbildlich. Per Menü kann der Anwender mit einem Klick zu einer Sehenswürdigkeit navigieren, zur Internetpräsenz eines Hotels oder einer Gaststätte wechseln und die Position auf Twitter empfehlen. Außerdem ist es möglich, einer Sehenswürdigkeit ein Foto hinzuzufügen, eine Nutzerbewertung abzugeben oder die Telefonnummer der Sehenswürdigkeit anzuwählen. Einen von uns im Frühjahr geäußerten Kritikpunkt hat der Verlag mittlerweile umgesetzt: Das hauseigene Bewertungsportal für POIs (123poi.com [Link entfernt] ist mittlerweile auch über eine mobile Webseite nutzbar. Unverständlich bleibt aber nach wie vor, warum Falk nicht auf bereits etablierte Bewertungsportale wie Qype oder Tripadvisor zurückgreift, die wesentlich mehr Nutzerbewertungen beinhalten.

Auf den ersten Blick konnten wir keine sachlichen Fehler bei den POIs feststellen, in den Nutzerkommentaren im Play Store gibt es allerdings Beschwerden über veraltete Informationen. Zu diesem Thema ist eine abschließende Bewertung erst nach einer längeren Nutzungszeit der App möglich.

Fazit: Google-Maps-Konkurrent mit Potenzial und Kinderkrankheiten

Zusammenfassend können wir sagen, dass Falk Maps für eine erste Version durchaus gelungen ist. Allerdings ist es keine komplette Neuentwicklung, sondern eine "Übernahme" der schon bestehenden Web-App. Das impliziert kleinere Kinderkrankheiten wie den nicht benutzbaren "Zurück"-Button.

Zum verwendeten Kartenmaterial von Bing, Nokia und OpenStreetMap (mit mehreren Layern) gibt es nichts zu meckern - in diesem Punkt schlägt Falk das immer noch unbenutzbare Apple Maps natürlich um Längen. Der schärfste Konkurrent sitzt aber mit Google Maps vorinstalliert auf dem Smartphone - dieser ist werbefrei nutzbar und von der Performance her etwas flotter.

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