Ausprobiert

Schon ausprobiert: Honor 10 im ersten Hands-On-Test

In China wurde das Honor 10 schon im April präsentiert. Jetzt fällt der Startschuss für die internationale Version des Smartphones. Wir haben das Android-Handy bereits kurz ausprobiert.
Aus London berichtet

In China wurde das Honor 10 bereits im April präsentiert. Jetzt hat der Hersteller in London auch die internationale Version seines jüngsten Android-Smartphones vorgestellt. Wir hatten im Rahmen der Veranstaltung in der britischen Hauptstadt bereits die Möglichkeit, das Gerät einem ersten kurzen Test zu unterziehen.

Das Honor 10 ist gut verarbeitet und zeigt, dass man auch in der gehobenen Mittelklasse wirklich gute Smartphones bekommt. Das Gerät ist 149,6 mal 71,2 mal 7,7 Millimeter groß und wiegt 153 Gramm. Betrachtet man die technische Ausstattung, so fällt direkt die Verwandtschaft zum Huawei P20 auf. So dient auch beim Honor 10 der Kirn 970 als Prozessor. Diesem stehen 4 GB Arbeitsspeicher zur Seite.

Display mit "Öhrchen"

Erste Eindrücke vom Honor 10 Erste Eindrücke vom Honor 10
Foto: teltarif.de
Der Bolide kommt mit einem 5,84 Zoll großen, fast randlosen TFT-Touchscreen mit einem Seitenverhältnis von 19:9. Die Auflösung beträgt 2280 mal 1080 Pixel. Beim Blick auf das Display wird man unweigerlich an das Apple iPhone X erinnert, denn auch das Honor 10 kommt mit der Notch genannten Aussparung in der Mitte des oberen Displayrands.

Die Darstellung von Fotos, Videos und Apps auf dem Display ist gut, die Farben sind realitätsnah. Dennoch ist es schade, dass Huawei und Honor weiterhin an der Full-HD-Auflösung festhalten und nicht - wie beispielsweise Samsung - zumindest optional die Einstellung höherer Auflösungen ermöglichen.

Fingerabdrucksensor unter dem Touchscreen

Honor 10

Unterhalb des Displays hat Honor den Fingerabdrucksensor verbaut. Dieser ist demnach beispielsweise mit dem Daumen gut erreichbar, wenn man das Smartphone in die Hand nimmt. Dafür kostet die Schnittstelle an dieser Stelle Platz, den man für einen größeren Bildschirm oder eine kompaktere Bauweise hätte einsetzen können.

Auf der Rückseite hat Honor nun eine Dual-Kamera verbaut. Diese bietet einen 16-Megapixel-Farbsensor, der von einem 24-Megapixel-Monochromsensor unterstützt wird. Fans von Selbstporträts werden sich über die 24-Megapixel-Frontkamara freuen, die aber auch für Video-Chats verwendet werden kann.

Lautsprecher sorgt für guten Ton

Rückseite mit edlem Design Rückseite mit edlem Design
Foto: teltarif.de
Neben einer guten Kamera-Ausstattung sorgt Honor bei seinem neuen Smartphone-Modell auch für einen vergleichsweise guten Klang. In dieser Disziplin hatten Huawei- und Honor-Handys schon in der Vergangenheit einen passablen Eindruck hinterlassen.

Stereosound bietet der Bolide zwar nicht, noch wichtiger ist aber ein möglichst ausgewogener Frequenzgang, sodass die internen Lautsprecher nicht blechern, aber auch nicht zu basslastig klingen. Dieser Kompromiss gelingt Huawei und Honor immer wieder recht gut, so auch beim Honor 10, soweit sich das im ersten Test, den wir nicht in ruhiger Umgebung durchführen konnten, beurteilen ließ.

Android 8.1 mit EMUI-Oberfläche

Als Betriebssystem hat das Honor 10 die aktuelle stabile Android-Version 8.1 (Oreo) an Bord. Dazu kommt die auch von Huawei bekannte Benutzeroberfläche, die immerhin seit etwa eineinhalb Jahren auch die Einrichtung eines App Drawers zulässt. Wem der EMUI-Launcher nicht gefällt, der hat natürlich die Möglichkeit, ein anderes Startprogramm nachzurüsten.

Im ersten kurzen Test lief das System absolut flüssig. Apps starteten ohne Verzögerungen und auch beim Surfen durch die Menüs gab es keine Ruckler oder ähnliche Probleme. Allerdings haben wir uns zunächst auf die vorinstallierten Programme beschränkt. Wie gut sich das Gerät im Alltag - auch beim Einsatz nachinstallierter Anwendungen - macht, muss sich im ausführlichen Test zeigen.

Akku ohne kabelloses Laden

Android 8.1 mit EMUI-Oberfläche Android 8.1 mit EMUI-Oberfläche
Foto: teltarif.de
Der Akku des Honor 10 hat eine Kapazität von 3320 mAh. Zu Standby- und Betriebszeiten lässt sich nach dem ersten Hands-On noch nichts sagen. Das Gerät bietet die Möglichkeit der Schnellladung, während die kabellose Aufladung des Akkus nicht vorgesehen ist - ein Manko, das auch die aktuellen Huawei-Smartphones haben.

Das Smartphone bietet Dual-SIM-Unterstützung und soll VoLTE mit beiden Mobilfunkanschlüssen ermöglichen. Der LTE-Internet-Zugang ist für Gigabit-Geschwindigkeiten ausgelegt, die in der Praxis natürlich kaum erreicht werden. Neben dem Mobilfunknetz kann der Handheld auch per WLAN (802.11ac) Kontakt mit dem Internet aufnehmen. Die Schnittstelle funkt auf 2,4 und 5 GHz gleichermaßen.

Weitere Schnittstellen besitzt das Honor 10 für Bluetooth 4.2 LE, GPS und NFC. Dazu kommt die mittlerweile zum Standard gewordene USB-C-Buchse. Hier wird allerdings nur der USB-2.0-Standard unterstützt, was für ein Smartphone aber an sich ausreichend sein sollte.

Erster Eindruck positiv

Fingerabdrucksensor unterhalb des Displays Fingerabdrucksensor unterhalb des Displays
Foto: teltarif.de
Unser erster Eindruck vom Honor 10 ist positiv. Interessenten bekommen nahezu die Leistung eines aktuellen Highend-Smartphones bei deutlichem Preisvorteil gegenüber einem Apple iPhone X oder Samsung Galaxy S9+. Der Bolide hat die aktuelle Betriebssystem-Version an Bord und die Verarbeitung ist tadellos. Das Design ist mal etwas anderes, auch wenn der Preis für die schimmernde Geräte-Rückseite die Tatsache ist, dass man sich hier auch recht schnell gut sichtbare Fingerabdrücke einhandelt. Schade sind die Beschränkung auf 1080p und der Verzicht auf die kabellose Akku-Aufladung.

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