Hardware-Notstand: Huawei gehen die Teile aus
Ren Zhengfei gibt sich kämpferisch
Bild: Huawei
Huaweis Chef Ren Zhengfei äußerte sich über die aktuellen Belastungen durch das US-Handelsembargo und daraus resultierende Konsequenzen für den Endkundenmarkt. Die Zukunft in Regionen außerhalb Chinas ist ungewiss. Man müsse sich trauen, manche Länder zu verlassen, so die Überlegung.
Mit dem Vorrat von Premium-Smartphone-Komponenten sieht es düster aus. Das Lager leert sich, weshalb Huawei vor einer neuen Herausforderung steht. Es wird versucht, mit drittklassigen Bauteilen erstklassige Produkte herzustellen. Außerdem sollen andere Gerätschaften wie Tablets und Smart-TVs sowie Software-Dienste in den Fokus rücken.
Huawei muss neue Geschäftsstrategien verfolgen
Ren Zhengfei gibt sich kämpferisch
Bild: Huawei
Die South China Morning Post veröffentlichte Auszüge aus einer Firmenkonferenz Huaweis. Führungskraft Ren Zhengfei erklärte den Status seines Unternehmens. Der Konzern müsse unter den erstickenden Handelsbeschränkungen der Vereinigten Staaten versuchen, aus drittklassigen Komponenten erstklassige Produkte herzustellen.
„Wir hatten in der Vergangenheit Ersatzteile für High-End-Geräte“, so der CEO. „Die USA hat Huawei jetzt aber den kompletten Zugang zu diesen Teilen blockiert und auch kommerzialisierte Hardware kann nicht zu uns geliefert werden“, lautet die ernüchternde Bestandsaufnahme.
Künftig wird es für den Hersteller also schwer, Oberklasse-Produkte wie das neue Mate X2 zu konstruieren. Deswegen will Huawei „hart arbeiten, um Hardware und Services zu verkaufen, die verkauft werden können und dabei helfen, die Marktposition des Kerngeschäfts in 2021 zu halten.“ Bedingt durch diesen notwendigen Strategiewechsel erscheint auch die Zukunft von Huawei-Smartphones in Europa ungewiss. „In Hinsicht auf die Marktstrategie müssen wir es wagen, manche Länder, Konsumenten, Produkte und Szenarien aufzugeben“, resümierte Zhengfei.
Huawei behält 1+8+N-Plan bei
In einem vorherigen Interview enthüllte der Hersteller seine 1+8+N-Strategie. Hinter dieser kryptischen Bezeichnung verbergen sich die Geschäftszweige Smartphones (1), weitere Elektronikgeräte wie Tablets, Smart-TVs, Smartwatches, Kopfhörer und Computer (8) sowie Smart Home, audiovisuelle Unterhaltung und mobiles Büro (N).
Ren möchte mehr Produkte aus der Kategorie 8 verkaufen, da der Zugang zu den Smartphone-Komponenten immer mehr beschränkt wird. Außerdem ruft er dazu auf, mehr Kooperationen einzugehen, um Produkte aus der Kategorie N herzustellen.
Auf lange Sicht verlässt sich der Konzern aber nicht nur auf Hardware. „Wir müssen uns auf Software verlassen, um uns zu behelfen“, schlussfolgerte Zhengfei. Das Mate X2 kommt übrigens gut im Heimatland an. Seit Mittwoch gab es schon über drei Millionen Vorbestellungen in Huaweis Onlineshop.
In einem separaten Bericht haben wir das Huawei Mate X2 mit dem Samsung Galaxy Z Fold 2 5G verglichen.