Internet der Dinge

Mobiles Internet bald so wichtig wie Wasser und Strom?

Auf MWC: Vernetzung über Mobilfunk erfasst alle Lebensbereiche
Von Marleen Frontzeck-Hornke mit Material von dpa

Die Smartphones mit besonders großem Bildschirm werden inzwischen als Phablet bezeichnet, zusammengesetzt aus Phone und Tablet. Fürs Telefonieren sind diese Geräte fast schon ein bisschen zu groß. Dafür ist ein Phablet sehr praktisch, um unterwegs Webseiten anzuschauen oder Mails mit Dateianhang zu öffnen. Der chinesische Hersteller ZTE stellte auf dem Mobile World Congress das Grand Memo mit einem 5,7 Zoll großen Bildschirm vor. Damit wird der Wettbewerb in dieser Liga weiter angeheizt, in der auch Samsung und Sony kräftig mitmischen.

Ja, die mobilen Geräte seien schon wichtig, sagt Peter Bale von CNN International in einer Gesprächsrunde der Messe über Medien und mobiles Internet. Aber letztlich komme es doch auf die Inhalte an. Und für die bleibe der Browser der wichtigste Zugang: Viele Smartphone- und Tablet-Nutzer schauen die Videos von CNN nicht über die dafür angebotene App an, sondern über die Webseite des Fernsehsenders. Die Nachfrage nach Apps ist aber auch ungebrochen. Angesagt ist neben Spielen alles, was einen konkreten praktischen Nutzen verspricht. Das Thema Social Media ist fast schon abgehakt - cool ist zurzeit die Verknüpfung von Daten aller Art.

Wie geht es weiter mit dem mobilen Internet?

Sonnige Aussicht in Barcelona Sonnige Aussicht in Barcelona
Bild: teltarif.de
Wie geht es weiter mit dem mobilen Internet? Eine Gesprächsrunde zur fernen Zukunft in zehn Jahren malte sich die jetzt schon erkennbaren Trends weiter aus: Die Geräte werden so dünn wie Papier, Software umgibt uns in allen möglichen Gegenständen, und das Web ist so intelligent, dass es uns stets die gerade wichtigen Informationen bereitstellt - zur richtigen Zeit und am richtigen Ort.

Die Branche zeigt sich optimistisch, dass der Mobilfunk auch die entferntesten Regionen der Welt erschließen werde. "Wir müssen 100 Prozent der Weltbevölkerung ans Netz bringen", fordert der Vorstandschef des größten indischen Mobilfunkbetreibers Bharti Airtel, Manoj Kohli. Noch ein Stück weiter blickt Carlos Domingo vom spanischen Netzanbieter Telefónica: "In zehn Jahren werden wir in der Lage sein, vom Mars aus über ein mobiles Netzwerk zu kommunizieren", verkündete er augenzwinkernd.

Die wichtigste Mobilfunk-Messe Mobile World Congress hat in diesem Jahr einen neuen Teilnehmerrekord aufgestellt. In die spanische Metropole Barcelona kamen 72 000 Fachbesucher, wie die Veranstalter zum Abschluss am Donnerstag mitteilten. Ein Jahr zuvor waren es mehr als 60 000 Menschen gewesen. Der jährliche Mobile World Congress ist eine reine Fachbesucher-Messe nur für Brancheninsider und Journalisten.

Die viertägige Veranstaltung wurde in diesem Jahr auf ein neues Messegelände verlegt, weil es in den bisherigen Hallen zu eng geworden war. Die Zahl der Aussteller stieg auf 1 700 Unternehmen. Unter den Teilnehmern waren 4 300 Firmenchefs gewesen, darunter die meisten Konzernlenker großer Netzbetreiber. Für die Region um Barcelona brachte die Messe in diesem Jahr nach Schätzungen der Veranstalter einen wirtschaftlichen Effekt von 320 Millionen Euro. Der Mobile World Congress wird vom internationalen Netzbetreiber-Verband GSMA ausgerichtet.

Die Redaktion von teltarif.de waren auch in diesem Jahr wieder auf dem Mobile World Congress in Barcelona und hat live über die wichtigsten Neuigkeiten berichtet. Außerdem können Sie sich nochmals alle Messe-Highlights der verschiedenen Smartphone- und Tablet-Hersteller in Bildern anschauen.

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