Mobiles Internet

National Roaming kann zur Kostenfalle werden

Die Firmware mancher Smartphones sorgt für Probleme beim Netzroaming von Telefónica, wie o2 auf seiner Webseite mitteilt. Wir informieren über eine Lösung für den Software-Bug und über ungewollte Kosten, die dadurch entstehen können.
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National Roaming kann Probleme bereiten National Roaming kann Probleme bereiten
Foto: o2
Seit Ende März schaltet Telefónica sukzessive das National Roaming bei E-Plus und o2 in den verschiedenen Regionen Deutschlands frei. Im Mai soll der Vorgang abgeschlossen sein, so dass o2-Kunden bundesweit UMTS von E-Plus mitnutzen können, während E-Plus-Nutzern auch das 3G-Netz von o2 offensteht.

Am vergangenen Freitag hatten wir die Möglichkeit, das National Roaming mit dem Acer E3 Plus zu testen. Das Smartphone buchte sich mit der eingelegten o2-SIM-Karte zwar in einer für National Roaming freigeschalteten Region in Mittelhessen ins E-Plus-Netz ein. Dort konnten wir auch telefonieren. Der mobile Internet-Zugang funktionierte jedoch nicht.

National Roaming kann Probleme bereiten National Roaming kann Probleme bereiten
Foto: o2
Des Rätsels Lösung liefert Telefónica auf der Webseite von o2. Hier sind zahlreiche - allerdings nicht sehr weit verbreitete - Smartphones gelistet, bei denen das National Roaming nur dann funktioniert, wenn im Menü das Daten-Roaming freigegeben wurde. Das ist bei den von uns bislang im Test verwendeten Smartphones wie dem Apple iPhone 6 und dem Sony Xperia Z3 Dual, nicht erforderlich.

Bei den Handys, die die Daten-Roaming-Einstellung erfordern, handelt es sich neben dem Acer E3 Plus auch um das Z500 des gleichen Herstellers. Die von Telefónica veröffentlichte Liste führt zahlreiche weitere Smartphones auf, wobei es nicht bekannt ist, ob es möglicherweise weitere, vom Netzbetreiber nicht getestete Geräte gibt, die den gleichen Fehler aufweisen.

Diese Smartphones erfordern die Daten-Roaming-Einstellung:

Darum können ungewollte Kosten entstehen

Das Daten-Roaming lässt sich über das Menü des Smartphones freischalten, wobei Telefónica darauf hinweist, dass die Freigabe dieser Funktion für Nutzer, die in Grenzgebieten zu Nachbarländern wohnen, auch zu einer Kostenfalle werden kann. Es ist dann nämlich auch möglich, dass sich das Smartphone in ein Netz aus dem Ausland einbucht, so dass ungewollt Kosten für den Internet-Zugang anfallen.

Das unbeabsichtigte International Roaming ließe sich durch die manuelle Auswahl des eigenen Mobilfunknetzes verhindern. Dann funktioniert allerdings auch das National Roaming nicht mehr. Gegenüber der bisherigen Mobilfunk-Nutzung entsteht allerdings kein Nachteil, denn das eigene Netz lässt sich weiterhin wie bisher nutzen.

Vom Roaming-Problem sind E-Plus-Kunden gleichermaßen betroffen. Verantwortlich für den Effekt ist allerdings nicht etwa eine falsche Netz-Konfiguration seitens Telefónica, sondern die Firmware auf den betroffenen Smartphones. Allerdings sind Bugfix-Updates für diesen relativ seltenen Fehler wohl kaum zu erwarten, zumal die Situation bei Netzbetreibern im Ausland zum Teil anders ist. Wer beispielsweise als Kunde von T-Mobile US das National Roaming bei AT&T oder einem lokalen Netzbetreiber nutzt, telefoniert und surft anders als beim Inlands-Roaming von Telefónica nicht zu den gleichen Konditionen wie im eigenen Netz.

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