Größtes Lumia

Nokia Lumia 625 im Test: Bunter Multimedia-Riese zum Kampfpreis

Geringe Display-Auflösung nicht in allen Fällen problematisch
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Bei der Beurteilung der Systemleistung war es natürlich wichtig zu testen, wie sich die abgespeckte Hardware im Alltag bemerkbar macht. Und das Ergebnis ist recht klar: Im Test hatte das eigentliche Windows-Phone-8-System an keiner einzigen Stelle Hänger, Ruckler oder sonstige Verzögerungen, sondern lief stets flüssig.

Nokia Lumia 625

Micro-USB-Port des Lumia 625 Micro-USB-Port des Lumia 625
Foto: teltarif.de / Marleen Frontzeck
Bemerkbar macht sich der kleine Arbeitsspeicher beispielsweise bei umfangreichen Apps wie Nokia Here Maps, das beim Lumia 625 wieder - wie beim Lumia 620 - kostenloses Kartenmaterial mitbringt. Dieses muss der Nutzer vor dem ersten Start herunterladen - die Karte für Deutschland hat beispielsweise eine Größe von rund 600 MB. Dafür sollte man also etwas Zeit einplanen - und ins WLAN eingewählt sein. Auch das Aufrufen der seit neuestem wieder verfügbaren YouTube-App für Windows Phone dauert einige Sekunden länger als auf einem leistungsfähigeren Smartphone.

WLAN-Konfiguration unter Windows Phone 8 WLAN-Konfiguration unter Windows Phone 8
Foto: teltarif.de / Marleen Frontzeck
Das Amber-Update bringt beispielsweise Bluetoooth 4.0 mit Low-Energy-Standard, was den Akku schonen soll. Multimedia-Freaks werden sich darüber freuen, dass mit Amber das UKW-Radio auf Lumia-Smartphones (wieder) nutzbar ist. Wie bei fast allen anderen Smartphones ist dies natürlich nur mit dem beiliegenden Headset nutzbar, das in diesem Fall als Antenne dient. So wird nicht zwingend Internet-Datenvolumen fürs Radiohören verbraucht. Die Kombination aus Lumia 625 und Headset lieferte in unserem Test übrigens einen schönen Klang.

Allerdings fanden wir noch nicht alle für Amber versprochenen Features auf dem Lumia 625. Beispielsweise ist das Blockieren von unerwünschten Anrufern per Kontextmenü in der Anrufliste noch nicht möglich. Es ist damit zu rechnen, dass es verschiedene Vorstufen von Amber gibt und weitere Features sukzessive ausgeliefert werden.

Multimedia-Wiedergabe und Display-Qualität

5-Megapixel-Kamera mit Blitz 5-Megapixel-Kamera mit Blitz
Foto: teltarif.de / Marleen Frontzeck
Mit einer Micro-SD-Speicherkarte haben wir im Test Musikdateien sowie Full-HD-Vidos auf das Gerät kopiert und diese abgespielt, was das Telefon ohne Beanstandung bewerkstelligte. Doch auch hier müssen wir konstatieren, dass der interne Lautsprecher - genauso wie bei Telefonaten und beim Radio - qualitativ nicht mit dem sonstigen Niveau des Lumia 625 mithalten kann. Per beiliegendem Headset ist der Genuss aber garantiert.

Viele Rezensenten haben bereits pauschal die zu geringe Auflösung des Displays von nur 800 mal 480 Pixel kritisiert, was für ein 4,7-Zoll-Smartphone in der Tat wenig ist, angesichts der aktuellen Schwemme an Full-HD-Smartphones. Allerdings kann von seriösen Medien hier ein qualifizierteres Urteil erwartet werden. Denn mit der schlichten Windows-Phone-8-Oberfläche sieht das Display tatsächlich schick aus und ist nicht zu beanstanden. Auch bei Webseiten kommt es auf die Detailfülle an: Für einfache Webseiten ohne viel Schnickschnack reicht die Auflösung des Displays locker. Unschärfen, Farbverläufe und stumpfe Kanten werden dann aber bei Fotos und Videos sichtbar. Und da muss Nokia sich tatsächlich den Vorwurf gefallen lassen, bei einem Multimedia-Smartphone vielleicht an der falschen Stelle gespart zu haben.

Smartphone-Kamera und starker Akku

Bezüglich der Schärfe macht die Kamera ordentliche Fotos Bezüglich der Schärfe macht die Kamera ordentliche Fotos
Foto: teltarif.de / Marleen Frontzeck
Die 5-Megapixel-Kamera machte in unserem Test ordentliche Schnappschüsse, konnte aber nicht an die Qualität der teuren Lumia-Modelle heranreichen. Wie bei jeder anderen Mittelklasse-Smartphonekamera muss der Nutzer das Lumia 625 bei Architektur- und Stadtaufnahmen möglichst genau senkrecht halten, um keine stürzenden Linien zu bekommen. Kissen- oder tonnenförmige Verzeichnungen sind uns bei der Linse aber nicht aufgefallen.

Einige mit der Kamera aufgenommene Testfotos hatten einen weißen Schleier. Einige mit der Kamera aufgenommene Testfotos hatten einen weißen Schleier.
Foto: teltarif.de / Marleen Frontzeck
Bezüglich der Schärfe gibt es an der Kamera des Lumia 625 ansonsten nichts auszusetzen. Einige unserer Testbilder hatten allerdings einen milchigen Schleier, vor allem bei dunstigem Wetter oder bewölktem Himmel. An der Farbgebung der Kamera gibt es aber ansonsten nichts auszusetzen, allerdings treten bei Farbübergängen von und zu Weiß ab und zu Farbverläufe auf.

Hervorzuheben ist der starke Akku des Lumia 625. Bei einer überwiegend multimedial ausgerichteten Nutzung des Smartphones hält er gut und gern 5 bis 6 Stunden durch, was in dieser Preisklasse ungewöhnlich ist. Wird das Mobiltelefon überwiegend für Telefonie und Messaging verwendet, kann der Akku mitunter sogar für zwei volle Tage als Energielieferant dienen.

Fazit: Bunter Multimediabegleiter mit LTE und Kompromissen

Die Einzelnoten im Handy-Test:
  • Technische Ausstattung: 2
  • Bedienung, Handling, Software: 1,5
  • Hardware, Verarbeitung, Material: 1,5
  • Basis-Feature des Handys: 1,5
  • Einschätzung des Redakteurs: 1,5
  • Gesamtnote: 1,6
Im Test gefällt das Nokia Lumia 625 durch bunte Farben, ist an sich aber etwas klobig ausgefallen. Mit seinem großen Display, der LTE-Schnittstelle, dem starken Akku und der ordentliche Systemleistung kann es sich wohltuend von anderen Vertretern seiner Preislage abheben. Gespart hat Nokia bei der Displayauflösung, der Kameraqualität und beim Lautsprecherklang - wer hier mehr will, muss zu einem teureren Nokia-Modell greifen.

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