o2 Prepaid im Test: Endlos Streamen mit 384 kBit/s
Nun wollten wir wissen, wie Streaming mit der gedrosselten o2-Prepaid-SIM klappt. Wir haben die TuneIn-App für Internetradio auf dem iPhone 14 Pro gestartet. Die Navigation innerhalb der Anwendung und das Zwischenpuffern vor der Stream-Wiedergabe dauerten etwas länger als mit einem ungedrosselten Datentarif. Der eigentliche Radioempfang klappte aber ohne Aussetzer - auch über einen längeren Zeitraum.
Die Receiver Radio App weist in einem eigenen Untermenü Programme aus, die in besonders hoher Qualität streamen. Wir entschieden uns für die britische Station Demon FM 107.5, die mit 320 kBit/s sendet. Auch dieser Stream ließ sich mit dem gedrosselten o2-Prepaidtarif unterbrechungsfrei hören - auch im mobilen Betrieb im Auto, wo wir das Smartphone mit dem Infotainment-System verbunden und Apple CarPlay genutzt hatten.
Webradio läuft problemlos mit der 384-kBit/s-Flatrate
Screenshot: teltarif.de
Im Test waren auch Musikstreaming-Dienste wie Spotify und Amazon Music gut nutzbar. Hier wird vermutlich gepuffert, sodass die gedrosselte Leitung eher die Navigation innerhalb der Apps und das Zwischenpuffern vor dem Start des ersten Songs zur Geduldsprobe werden lässt, während die Musik-Wiedergabe selbst aussetzerfrei gelingt - zumindest wenn das Smartphone kontinuierlich über den LTE-Internetzugang verfügt.
Videostreaming kaum brauchbar
Videostreaming benötigt höhere Bandbreiten als Musik per Internetradio. Erwartungsgemäß klappte die Wiedergabe von Bewegtbildern in Echtzeit kaum. Die Livestreams in den Mediatheken von ARD und ZDF lieferten nur Standbilder. Kurze YouTube-Clips waren hingehen abspielbar, wenn auch das Zwischenpuffern vor der Wiedergabe sehr lange dauerte.
Für Videostreaming ist o2 Prepaid mit "softer" Drossel kaum geeignet
Foto: teltarif.de
o2 hat mit seinem neuen Prepaid-Tarifportfolio zwar einerseits die Preise erhöht. Andererseits bekommen die Kunden ab einer Grundgebühr von 12,99 Euro in vier Wochen eine echte Flatrate für die mobile Internet-Nutzung mit einer Bandbreite von bis zu 384 kBit/s. Das ist eine erhebliche Verbesserung gegenüber der Drosselung in den meisten anderen deutschen Mobilfunktarifen, die nach Verbrauch des Inklusivvolumens nur noch 16 bis maximal 64 kBit/s liefern, sofern der Kunde keine Extra-Gebühren für zusätzliche Datenpakete investiert.
Unverständlich ist, dass o2 seine Vertragskunden - trotz 24-monatiger Bindung und in den meisten Fällen höheren Grundgebühren - schlechter stellt als Nutzer von Prepaidkarten. Bei den o2-Mobile-Volumentarifen sucht man die Weitersurf-Garantie nämlich vergebens - vermutlich um die o2-Mobile-Unlimited-Verträge nicht zu kannibalisieren. Zumindest eine echte Flatrate mit 384 kBit/s sollte aber auch bei den Volumentarifen möglich sein. Derzeit sind es nach dem Verbrauch der Inklusivleistung nur magere 32 kBit/s, sodass der Kunde faktisch offline ist.
Details zu den neuen o2-Mobile-Tarifen haben wir in einer weiteren Meldung zusammengefasst.