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o2 Prepaid im Test: Endlos Streamen mit 384 kBit/s

o2 bietet seit Anfang April Prepaid­tarife mit Weiter­surf-Garantie an. Wir wollten wissen, wie gut das mit bis zu 384 kBit/s in der Praxis funk­tio­niert.
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Nun wollten wir wissen, wie Strea­ming mit der gedros­selten o2-Prepaid-SIM klappt. Wir haben die TuneIn-App für Inter­net­radio auf dem iPhone 14 Pro gestartet. Die Navi­gation inner­halb der Anwen­dung und das Zwischen­puf­fern vor der Stream-Wieder­gabe dauerten etwas länger als mit einem unge­dros­selten Daten­tarif. Der eigent­liche Radio­emp­fang klappte aber ohne Aussetzer - auch über einen längeren Zeit­raum.

Die Receiver Radio App weist in einem eigenen Unter­menü Programme aus, die in beson­ders hoher Qualität streamen. Wir entschieden uns für die briti­sche Station Demon FM 107.5, die mit 320 kBit/s sendet. Auch dieser Stream ließ sich mit dem gedros­selten o2-Prepaid­tarif unter­bre­chungs­frei hören - auch im mobilen Betrieb im Auto, wo wir das Smart­phone mit dem Info­tain­ment-System verbunden und Apple CarPlay genutzt hatten. Webradio läuft problemlos mit der 384-kBit/s-Flatrate Webradio läuft problemlos mit der 384-kBit/s-Flatrate
Screenshot: teltarif.de
Im Test waren auch Musik­strea­ming-Dienste wie Spotify und Amazon Music gut nutzbar. Hier wird vermut­lich gepuf­fert, sodass die gedros­selte Leitung eher die Navi­gation inner­halb der Apps und das Zwischen­puf­fern vor dem Start des ersten Songs zur Gedulds­probe werden lässt, während die Musik-Wieder­gabe selbst ausset­zer­frei gelingt - zumin­dest wenn das Smart­phone konti­nuier­lich über den LTE-Inter­net­zugang verfügt.

Video­strea­ming kaum brauchbar

Video­strea­ming benö­tigt höhere Band­breiten als Musik per Inter­net­radio. Erwar­tungs­gemäß klappte die Wieder­gabe von Bewegt­bil­dern in Echt­zeit kaum. Die Live­streams in den Media­theken von ARD und ZDF lieferten nur Stand­bilder. Kurze YouTube-Clips waren hingehen abspielbar, wenn auch das Zwischen­puf­fern vor der Wieder­gabe sehr lange dauerte. Für Videostreaming ist o2 Prepaid mit "softer" Drossel kaum geeignet Für Videostreaming ist o2 Prepaid mit "softer" Drossel kaum geeignet
Foto: teltarif.de
o2 hat mit seinem neuen Prepaid-Tarif­port­folio zwar einer­seits die Preise erhöht. Ande­rer­seits bekommen die Kunden ab einer Grund­gebühr von 12,99 Euro in vier Wochen eine echte Flat­rate für die mobile Internet-Nutzung mit einer Band­breite von bis zu 384 kBit/s. Das ist eine erheb­liche Verbes­serung gegen­über der Dros­selung in den meisten anderen deut­schen Mobil­funk­tarifen, die nach Verbrauch des Inklu­siv­volu­mens nur noch 16 bis maximal 64 kBit/s liefern, sofern der Kunde keine Extra-Gebühren für zusätz­liche Daten­pakete inves­tiert.

Unver­ständ­lich ist, dass o2 seine Vertrags­kunden - trotz 24-mona­tiger Bindung und in den meisten Fällen höheren Grund­gebühren - schlechter stellt als Nutzer von Prepaid­karten. Bei den o2-Mobile-Volu­men­tarifen sucht man die Weiter­surf-Garantie nämlich verge­bens - vermut­lich um die o2-Mobile-Unli­mited-Verträge nicht zu kanni­bali­sieren. Zumin­dest eine echte Flat­rate mit 384 kBit/s sollte aber auch bei den Volu­men­tarifen möglich sein. Derzeit sind es nach dem Verbrauch der Inklu­siv­leis­tung nur magere 32 kBit/s, sodass der Kunde faktisch offline ist.

Details zu den neuen o2-Mobile-Tarifen haben wir in einer weiteren Meldung zusam­men­gefasst.

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