Slider-Patent

Google beantragt Patent auf Slider-Mechanismen

Slider-Smartphone könnte mit QWERTZ-Tastatur kommen
Von Hans-Georg Kluge

Die Skizze eines Smartphones im Slider-Design aus dem Patentantrag von Google. Die Skizze eines Smartphones im Slider-Design aus dem Patentantrag von Google.
Bild: Patentbolt.com, Skizze aus Patentantrag von Google
Das amerikanische Blog patentbolt berichtet [Link entfernt] , dass Google ein Patent für ein Design eines Slider-Handys mit QWERTZ-Tastatur beantragt hat. Der Patentantrag sei von Andy Rubin, Google's Senior Vice President der Mobilsparte, bereits im Januar 2012 eingereicht worden und erst jetzt veröffentlicht worden.

Die Skizze eines Smartphones im Slider-Design aus dem Patentantrag von Google. Die Skizze eines Smartphones im Slider-Design aus dem Patentantrag von Google.
Bild: Patentbolt.com, Skizze aus Patentantrag von Google
Das Patent beschreibe verschiedene Techniken, mit denen ein Slider-Handy realisiert werden könne. Die gezeigten technischen Skizzen deuten auf ein Design, das dem T-Mobile G1 ähnelt und über eine Slider-Tastatur im Querformat verfügt. Google konzentriert sich insbesondere auf die Konstruktion des Slider-Mechanismus. Es werden verschiedene Möglichkeiten vorgeschlagen, wie eine solche Mechanik stabil funktionieren kann.

Stabiler Slider-Mechanismus

Google habe nach dem Patentantrag drei verschiedene Design-Ideen entwickelt, den Mechanismus zu realisieren. Alle Designs nutzen kleine Stangen und Schienen, die beide Hälften des Gerätes zusammenhalten. Das erste Design nutzt eine Feder und mehrere bewegliche Teile. Das zweite Design verwendet auch eine Feder und mehrere bewegliche teile, die in Form einer Schere angeordnet sind. Eine dritte Möglichkeit sieht Google in der Nutzung eines Drahtes, der in Form einer Schlange ausgeführt ist.

Allen Designs ist gemeinsam, dass sie die Tastatur sehr weit ausfahren können. Für den Nutzer sehen sie aber von Außen betrachtet gleich aus. Ob dabei erhebliche Unterschiede im Nutzungsgefühl bestehen, kann aus den Anträgen nicht erschlossen werden.

QWERTZ-Tastaturen vor ungewisser Zukunft

Unterdessen stehen Handys und Smartphone mit vollwertiger QWERTZ-Tastatur vor einer ungewissen Zukunft. HTC hat unlängst verlauten lassen, keine weiteren Smartphones mit mechanischer Tastatur auf den Markt bringen zu wollen. Auch der Hersteller Research in Motion (RIM), der für seine Tastaturen bekannt ist, steht vor großen Problemen.

Ein Test der teltarif.de-Redaktion kam dagegen zum Ergebnis, dass sich auf einer mechanischen Tastatur etwas schneller tippen lässt. Allerdings ließ sich mit einer optimierten Tastatur (Swype) eine beinahe ebenbürtige Schreibgeschwindigkeit erzielen.

Dennoch: Der Erfolg der virtuellen Tastaturen ist unaufhaltsam. Der durchschlagende Erfolg des iPhones hat das Konzept der virtuellen Tastaturen beinahe im Alleingang für die Kunden attraktiv gemacht. Dennoch hatte Apple auch erwogen, das iPhone mit einer Hardware-Tastatur auszustatten. Dagegen setzte sich der damalige Apple-Chef Steve Jobs erfolgreich ein.

Patent tatsächlich für ein geplantes Smartphone?

Das Design der Skizzen erinnert deutlich an das T-Mobile G1. Ob Google tatsächlich ein entsprechendes Smartphone auf Grundlage dieses Patentantrags plant, scheint aber ungewiss. Cnet spekuliert, dass Google versuchen könnte, frustrierte Blackberry-Kunden zu erreichen. Dagegen spricht aber vor allem das Querformat, da Blackberry-Tastaturen typischerweise im Hochformat konzipiert sind und auf Daumenbedienung optimiert sind. Gegenüber CNET habe sich Google dahingehend geäußert, dass die Beantragung eines Patentes auch für Ideen der Mitarbeiter betrieben werde. Einige der Patente würden dann in marktreifen Produkten zum Einsatz kommen, andere nicht.

Die Skizzen des Antrags stellen die Tastaturen in geraden Linien dar, während Blackberrys über eine leichte Krümmung zur leichteren Erreichbarkeit der Tasten verfügen. Auch das spricht gegen den Plan, Blackberry-Kunden zu gewinnen.

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