Smart Home für Einsteiger: Schnell und günstig vernetzt
Eine Smart-Steckdose
Hama
Smart Home ist in aller Munde, bedingt durch die große Vielfalt an Produkten und Systemen stehen Einsteiger aber oft ratlos da. Wir wollen Ihnen bei den ersten Schritten zu Ihrem cleveren Zuhause helfen. Ob Steckdose, Glühbirne, Heizungsthermostat, Überwachungskamera oder Alarmanlage - viele analoge Gegenstände lassen sich durch vernetzte Modelle austauschen. Berührungsängste brauchen Sie auch als Neuling nicht zu haben, da schlichte Lösungen nicht viel kosten und in der Regel keine aufwendige Montage benötigen. Dennoch gibt es ein paar Grundkenntnisse, die bei der Einrichtung essenziell sind.
Smart Home: Grundlagen des vernetzten Zuhauses
Eine Smart-Steckdose
Hama
Das schlaue Heim klingt futuristisch, tatsächlich soll es im besten Fall ein großes Plus an Komfort bringen. So lassen sich Geräte aus der Ferne bedienen, mit Sprache steuern oder mit Automatismen konfigurieren. Einfach blind irgendwelche Produkte zu kaufen, kann aber schnell zu Frust führen. Wenn Sie sich probeweise ein oder zwei Artikel besorgen und erst später in ein vollwertiges System investieren wollen, spielt der Hersteller eine eher untergeordnete Rolle. Soll das erste Smart Home aber eine langfristige Lösung sein, ist es ratsam, bei einer Marke zu bleiben. Das erspart Ihnen das Jonglieren mit verschiedenen Apps oder etwaige Kompatibilitätsprobleme.
Ferner ist es wichtig, auf einen einheitlichen Funkstandard zu achten. Hauptsächlich werden WLAN, die von der Telefonie bekannte DECT-Schnittstelle und das für Smart-Home-Einsätze gedachte ZigBee verwendet. Für letztgenannte Technologie ist eine Basisstation (Hub, Bridge oder Zentrale genannt) zwingend erforderlich. Des Weiteren existieren vernetzte Heimgerätschaften mit Bluetooth-Anbindung. Bluetooth hat einen niedrigeren Stromverbrauch, aber auch eine geringere Reichweite. Zudem entfällt eine Steuerung über das Internet. Wir empfehlen für einen einfachen Smart-Home-Einstieg WLAN-Produkte ohne Hub.
Übrigens: Nicht nur ZigBee benötigt eine Basisstation, auch andere Smart-Home-Artikel setzen eine solche voraus. Informieren Sie sich vor dem Kauf über die Voraussetzungen.
Anforderungen für eine Smart-Steckdose
Eine Smart-Steckdose
Hama
Eine clevere, einfache Steckdose mit Eurostecker und Wi-Fi-Anbindung gibt es bereits für unter 10 Euro. Das Gerät lässt sich entweder direkt mit einer Wandsteckdose verbinden oder in eine Mehrfachsteckdose integrieren. So lassen sich entweder alle an einer Mehrfachsteckdose angeschlossenen Apparaturen zugleich ein- und ausschalten oder gezielt nur ein Mitglied des Technikarsenals. Steckdosenleisten mit WLAN-Verbindung gibt es natürlich auch, diese kosten meist weniger als 30 Euro. Mit Ihnen können intelligent mehrere Geräte unabhängig verwaltet werden. Abseits der Steckdose an sich benötigen Sie noch einen Router und eine App.
Anforderungen für eine Smart-Glühbirne
Eine Smart-Glühbirne
Nedis
Mit dem WLAN kommunizierende Glühbirnen beginnen ebenfalls bei weniger als 10 Euro. Besonders wichtig ist es, vor dem Kauf auf die passende Lampenfassung zu achten. Fassungen von Deckenlampen haben häufig die Norm E27, aber es kommen etwa in kleinen Schlafzimmerlampen auch die Sockel E14 und E10 zum Einsatz. Haben Sie die Größe ermittelt, stellt sich die Frage nach der Beleuchtungsart. Es gibt Glühbirnen mit einer festen Farbtemperatur, welche die sich zwischen Kaltweiß und Warmweiß in verschiedenen Abstufungen regeln lassen und RGB-Modelle mit einer breiten Farbpalette. Ansonsten werden ein Router und eine App gebraucht.
Anforderungen für ein Smart-Heizungsthermostat
Ein Smart-Heizungsthermostat
Meross
Eine Heizungssteuerung für das drahtlose Heimnetzwerk erfordert einen Hub. Im Bündel erhalten Sie beides schon ab etwas über 50 Euro. Sie müssen sich zuvor vergewissern, auf was für einem Gewinde Ihr Thermostat befestigt ist. Heutzutage wird in der Regel M30 x 1,5 verwendet. Meistens sind bei den Wi-Fi-Thermostaten diverse Adapter dabei. Dennoch sollten Sie sich im Zweifelsfall bei Ihrem Vermieter oder dem Installateur erkundigen. Wichtig: Für den Betrieb des smarten Temperaturreglers sind Batterien erforderlich. Neben dem mitgelieferten Hub benötigt das Setup einen Wi-Fi-Router und ein Smartphone samt passender App.
Anforderungen für eine Smart-Überwachungskamera
Eine Smart-Überwachungskamera
Xiaomi
Via WLAN gekoppelte Überwachungskameras wandern ab etwa 30 Euro über den (virtuellen) Ladentisch. Auch hier gilt es, den Einsatzzweck des Produktes zu erörtern. Je nachdem ob die Knipse drinnen oder draußen ihren Dienst verrichten soll, muss sie über eine IP-Zertifizierung zwecks Wasser- und Staubschutz aufweisen. Der Blickwinkel, angegeben in Grad, ist essenziell. Je breiter das Sichtfeld, desto mehr von der Szenerie fängt die Kamera ein. Ein Nachtsichtmodus und eine Bewegungserkennung sind ebenfalls ratsam. Manche Überwachungskamera benötigen Batterien, andere kommen an die Steckdose. In jedem Fall werden ein Router und eine App benötigt.
Anforderungen für eine Smart-Alarmanlage
Eine Smart-Alarmsirene
InLine
Beispielsweise für den Keller, für das Gartenhaus – oder einfach für eine erste Kontaktaufnahme – reichen günstige Lösungen. So ergeben etwa ein Türsensor respektive ein Bewegungssensor in Kombination mit einer Sirene (allesamt per WLAN vernetzt) bereits eine Smart-Alarmanlage. Manche Sirenen haben auch Rauch- und Feuchtigkeitssensoren, eignen sich also nicht nur zur Einbruchssicherung. Oftmals sind Budget-Produkte für weniger als 20 Euro erhältlich. Neben der Verbindung untereinander (etwa mittels Alexa-App) müssen Sie die Hersteller-App installieren und einen Router besitzen.
Ist eine ernsthafte, permanentes Absicherung Ihres Zuhauses gewünscht, sollten Sie sich am besten in einem Fachhandel informieren und nicht am falschen Ende sparen.
Tipp: Smart-Home-fähige Router
Smart Home über die Fritz!Box steuern
AVM
Diverse Netzwerkgeräte, unter anderem von AVM (Fritz!Box) und der Telekom (Magenta Speedport Smart) haben bereits Smart-Home-Funktionen integriert. Mit diesen Routern ist es möglich, die vernetzten Produkte unabhängig von einem Endgerät in der Benutzeroberfläche über das Internet zu steuern. Die Anbieter solcher Smart-Home-fähigen Router bieten selbst eigene Geräte wie Steckdosen oder Heizungsthermostate an. Zwar kosten diese mehr als Einsteigerprodukte, haben jedoch auch eine höhere Qualität und einen größeren Funktionsumfang.
Eine Übersicht über die verschiedenen Systeme zur Heimautomatisierung haben wir in einem weiteren Artikel zusammengestellt.