"Telefonzelle": Kostenlos nach Ukraine anrufen
Beim Begriff "Telefonzelle" denken viele Leser sicher an die anfangs post-gelben, später silber-magenta-farbenen Telefonkabinen mit einer Tür, die innen oft einen strengen Geruch aufwiesen. Darin hing ein riesiger Telefonapparat, der entweder mit Münzen (einst Pfennige, später Euro-Cent) oder mit Telefonkarten oder eins von beidem gefüttert werden musste. Dann konnte man telefonieren, solange das Guthaben reichte.
Eine Zeit lang konnten Telefonzellen sogar "von außen" angerufen werden. Das war ideal für frisch Verliebte oder Anrufer mit wenig Guthaben oder Bargeld. Offenbar nutzten das aber eher Zeitgenossen, die "Schlimmes" im Schilde führten (so die landläufige Meinung bei bestimmten Behörden), also wurde die Funktion still und leise wieder eingestellt.
Wie funktionieren Telefonzellen heute?
Noch 14.000 öffentliche Sprechstellen gibt es, teilweise mit Kartenschacht und Münzeinwurf, teils auch ohne
Foto: Deutsche Telekom
Geblieben sind in Deutschland etwa 14.000 "öffentliche" Telefone, die ein Display und eine Tastatur haben. Nicht alle bieten noch die Möglichkeit, Münz-Geld einzuwerfen oder eine Telefonkarte mit Chip einzustecken (wie auf dem Bild). Kontaktlose NFC-Leser für Kreditkarten oder Smartwatches oder Handys findet man dort nicht.
Um sie zu nutzen, braucht man eine spezielle Telefonkarte mit hinterlegtem Guthaben. Zum Telefonieren wird eine kostenfreie 0800-Rufnummer gewählt, der Berechtigungscode von der Karte eingegeben, danach die gewünschte Rufnummer gewählt.
Größtes Handycap: Diese öffentlichen Telefone übertragen zum Angerufenen keinerlei Rufnummer mehr. Angerufene neigen oft dazu, gar nicht abzuheben, weil sie ungewünschte Werbeanrufe vermuten.
Aktuell: Kostenlose Telefonate in die Ukraine
Wie die Deutsche Telekom mitteilt, sind Telefonate in die Ukraine von öffentlichen Telefonen der Deutschen Telekom aus ab sofort kostenfrei. „Damit ergänzen wir die kostenlosen Telefonate aus dem Festnetz und dem Mobilfunk, die seit der vergangenen Woche bereits in Kraft sind“, erklärt Srini Gopalan, der Vorstand der Telekom Deutschland.
Für Telefonate zu Anschlüssen mit der ukrainischen Vorwahl 00380 (+380) fallen keine Gebühren an. Münzen oder Telefonkarten werden dafür nicht gebraucht.
Zusätzlich verteilt die Telekom in Deutschland und über ihre Ländergesellschaften insbesondere in Polen, Rumänien, der Slowakei und Ungarn in Kooperation mit Hilfsorganisationen SIM-Karten an Geflüchtete.